Hauptmann Horst

Horst Shaul Hauptmann

*23.6.1919 in Bielefeld; ✡31.10.1943 in Auschwitz

Staatsangehörigkeit deutsch

Vater Willy Vilo Hauptmann

Mutter Rosa Stein *30.8.1890 in Löbau; ✡28.7.1944 in Riga (Krebsbach-Aktion)

Adressen Bielefeld

Weiterer Lebensweg

Mitteilungen der Bundesleitung (Hanhalah arzith) des Makkabi Hazair vom 1.1.1936
Horst Hauptmann letzte Zeile

28.6.1936 von Bielefeld zur Hachschara im Hof Stern in Westerbeck

24.3.1939 abgemeldet aus Westerbeck nach Berlin

Nachkriegsliste der Westerbeck Chaluzim

17.5.1939 Hachschara in Jüterbog-Luckenwalde, Landwerk Ahrensdorf

Ende Mai 1939 löst er Jizchak Schwersenz als Madrich, Leiter des Landwerks Ahrensdorf ab

Juli 1939 übergibt er die Leitungsfunktion an Herbert Growald

15.8.1939 von Bielefeld in die Niederlande

21.8.1939 Hachschara Werkdorp Wieringermeer

Auflösung des Werkdorp

20.3.1941 Auflösung des Werkdorp durch den SD der SS; 210 der 290 Lehrlinge werden nach Amsterdam verbracht und in Familien untergebracht; Gerd Vollmann berichtet darüber:

„Am 20. März kamen morgens blaue Busse von der Amsterdamer Gemeindebahn am Rande des Polders. … Die ca. 300 Werkdörfler wurden inspiziert durch Lages in Uniform und Barbie in Zivil.

Willy Lages, SS-Sturmbannführer, Leiter des Sicherheitsdienstes in Amsterdam; Klaus Barbie, SS-Obersturmführer, Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam

Unser Betriebsleiter Kemmerlin sorgte dafür, dass ca. 60 Jungen und Mädels bleiben durften, um das Vieh usw. zu versorgen. Die anderen kriegten 10 Minuten die Gelegenheit, um etwas zu packen und dann wurden wir mit Bussen nach Amsterdam gebracht…“

Unterbringung der 210 Werkdorper zunächst in Asschers Diamantschleiferei im Amsterdamer „Pijp“

27.3.1941 Unterbringung der Werkdorper in Gastfamilien oder bei Verwandten;

Horst Hauptmann kommt zur Gastfamilie Crost, Amsterdam, Hoendiepstraat 21-I

19.5.1941 Amsterdam für den JCB des Joodse Raad als Berater für Berufsausbildung Hachschara; u.a. auch im Kibbuz Laag Keppel

Der Kibbuz Laag Keppel bei Hummelo

der Kibbuz bestand von 1941 bis zur Räumung im März 1943

Buch Keppel, Beitrag von Horst Hauptmann: „Naäseeh Wenissjma“ (Wir tun, wir hören)

1941 Flucht nach Frankreich; Monaco

Festnahme in Südfrankreich, interniert im Camp Pithiviers

19.8.1942 Transport vom Lager Pithiviers nach Drancy

26.8.1942 Transport 21ab Drancy nach Auschwitz; überwiegend Kinder aus Pithiviers; 363 Juden waren zuvor aus dem Lager Beaune-la Rolande überführt worden

In Auschwitz wird er mit 138 Männer und 45 Frauen als „arbeitsfähig“ selektioniert

Deportiert angeblich nach Riga?

31.10.1943 Tod in Auschwitz oder Riga

Gedenken

Oktober 2020 Übergabe zweier aufgefundener  Bibelbände aus dem Familienbesitz mit Notizen zu Familienereignissen an die Tochter von Cousine Inge Rosenthal; Provenienzforschung der Hochschule für jüdische Studien Heidelberg; im Band 4, Sefer Bamidbar (Buch Numeri) finden sich seine Geburtsdaten

Quellen

https://www.hfjs.eu/provenienzforschung/restitutionen-rosenthal.html

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Hauptmann%201919%22%7D

www.werkdorpwieringermeer.nl

https://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/cm/periodical/pageview/9582304

https://collections.arolsen-archives.org/archive/130303608/?p=1&s=Hauptmann%201919&doc_id=130303608

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de834790

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411213_Bielefeld3.jpg

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert