Boldes Günther
*6.2.1915 in Hüls, +3.6.2000 in Israel
Gymnasium Petrinum Nr. 4938, von Ostern 1925 VI bis abgegangen 10.12.1925
Wohnt 1925/26 Hülsstr. 12 a
Vater Rudolf Boldes *17.4.1884 in Lissa; Kaufmann, Möbelschreiner, Hülstr. 12a; 1942 Riga; + 3.11.1943
Mutter Paula Neugarten *7.5.1887 in Fritzlar, 1942 Riga, + 1944 KZ
Adressen ab 1915 Marl, Hülsstr. 12 a; ab1938 Oerweg 4, Recklinghausen
Geschwister
Edith Boldes *15.3.1911 +22.4.1997 oo Wilhelm Hillbrenner *1908 in Nordhausen Thüringen, Bauingenieur; nach 1945 Bürgermeister von Marl; +29.6.1989 Marl
Herbert Boldes *31.10.1912; Nr. 4939; 17.07.1939 Emigration nach England, abgemeldet 29.7.1939
Ruth Boldes *15.4.1916; nach Palästina am 11.10.1939, oo Bernd Königsbuch + Hod HaSharon, Israel
Berthold Boldes *21.11.1923; 26.5.1939 nach Ahlem (Israelitische Gartenbauschule) Hannover; Emigration nach Dänemark; 5.10.1943 Deportation ab Dänemark nach Theresienstadt, Transport schwedisches Rotes Kreuz 15.4. 1945; + 28.1.2011 in Vejle Dänemark
Ehefrau Hilde Boldes
Kinder: 3 Töchter: Yael Zvi geb. Boldes, Grad geb. Boldes, Magnazi geb. Boldes
Weitere Lebensdaten
9./10.11.1938 Polizeigefängnis Recklinghausen
9./10.11.1938 Brandanschlag auf das väterliche Geschäft und Möbellager
10.3.1939 abgemeldet nach Havelberg Haschara Lager Havelberg (Jagdgehöft Barella)
13.03.1939 mit Schwester Ruth Boldes/Königsbuch nach Havelberg, Damlakerweg
Mai 1939 in Westprignitz, Havelberg bei der Minderheitenzählung
14.10. 1939 mit Schwester Ruth Boldes sowie dem Verlobten von Ruth Bernd Königsbuch und Anneliese Markus über die Schwarzmeerroute Wien, Budapest, Belgrad, Bukarest
6.11.1939 Ankunft in Sulina, Schwarzmeer-Hafen
26.11.1939 Abfahrt mit 729 Passagieren auf der SS HILDA
15.1.1940 hinter den Dardanellen von britischer Marine gestoppt und geentert
22.1.1940 Ankunft der SS HILDA vor der Dreimeilen-Zone vor Haifa
24.1.1940 Mandatsbehörden verweigern die Landung
29.1.1940 Ankunft Haifa nach Abschluß von Verhandlungen zwischen Sochnut (Jewish Agency) und britischer Mandatsregierung
29.1.1940 zunächst alle in ein Lager nach Athlith verbracht
17.2.1940 gibt als 1. Referenz seinen Schwager Willi Hillbrenner und als Rabbi Selig Auerbach an (Dokument D/820/40/CHU)
18.2.1940 Entlasssung der Frauen aus dem Lager
29.7.1940 Entlassung der Männer aus dem Lager Athlith
Tod 3.6.2000 in Israel
Quellen
Heinz Reuter, Die Juden im Vest Recklinghausen, Vestische Zeitschrift Bd. 77/78, 1978/1979
https://www.ushmm.org/online/hsv/source_view.php?SourceId=19561
Rudolf Stern (Chawer aus Dortmund), Meine Aliyah – 13. Oktober 1939 – 29. Januar 1940; unveröffentliches Manuskript, 1987
www.raoulwallenberg.net/general/ruth-kl-uuml-ger-mossad-le/
Jüdische Holocaust-Gedenkstätten und jüdische Einwohner Deutschlands 1939-1945
Jüdische Einwohner Recklinghausens, Sta Re III 6520
Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Georg Möllers, Jürgen Pohl, Abgemeldet nach „unbekannt“ 1942, 2013
Bundesarchiv Koblenz. Gedenkbuch, Opfer der Verfolgung unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933 –1945. Stand: 28.2.2020 (www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/)
Gedenkbuch Opfer und Stätten der Herrschaft, der Verfolgung und des Widerstandes in Recklinghausen 1933-1945
Die Erinnerungen von Berthold Boldes (1923 bis 1945) in: Klaus Mohr, Sowas passiert in Deutschland nicht. Jüdische Menschen in Marl, Essen 2012; www.marlarchiv.de › berthold-boldes-erinnerungen
Unglaublich, was damals in unserem behütetem Recklinghausen geschah.
so etwas darf nie wieder geschehen!!!!
Dafür müssen wir gemeinsam sorgen.