Fernbach, Max Moses
*5.5.1893 in Felsberg Melsungen, ✡ 7.1.1983 in Tel Aviv
Gymnasium Petrinum Nr. 3438, von Ostern 1906 (Sexta) bis Abgang 28.3.1911
Vater
Hermann Hersch Fernbach *5.5.1863 in Kolomea, ✡ 1933, Schächter, Vorbeter
Mutter
Malchen Merle Fernbach geb Speier *1859, ✡ 1929; führt koscheres Restaurant auf der Herner Str. 7c, später zusammen mit Tochter Johanna und Willy Katz
Geschwister
Baruch Fernbach *19.2.1895 in Felsberg (Nr.3610); oo Betty Jäckel; ✡ 2.3.1987 in Holon, Israel
Johanna Fernbach *25.5.1898 in Felsberg oo Willy Katz(*5.4.1895, ✡ 5.11.1971); ab 1940 in Berlin
Malchen Fernbach *1901, ✡ 1901
Adressen
Herner Str. 41, Herner Str.7 c, Breite Str. 26 (Eigentümer Isacson)(SS-Standort Recklinghausen Breite Str.28 !!)
Heirat 21. Mrz. 1923 in Magdeburg mit Lea Turker, *31.1.1904; ✡ 31.1.1968
Kinder
Siegrid Susi Fernbach *11.10.1924 in Magdeburg; ✡ April 2017; verheiratet Friedmann
Maryam Fernbach *5.1.1930; ✡ 13.3.2023; oo Prof. Israel Brudermann Pneumologe
Lebensweg
Frontsoldat im 1.WK von 1914 -1918, Kanonier der 4. Batterie des „2. Westfälischen Feldartillerie-Regiment Nr. 22“ in Münster; zwei Auszeichnungen erhalten
1919 Stellvertreter des Leiters der „freiwilligen Volkswehr“ in Recklinghausen
Ausbildung zum Volksschullehrer am Lehrerseminar in Köln
21.3.1923 Heirat in Magdeburg mit Lea Turker
Lebt in Magdeburg, arbeitet im Rohproduktenhandel des Schwiegervaters
Traditionelle Trauung durch Rabbi Auerbach in Halberstadt
Betriebsleiter in der Maze-Fabrik des Josef Markus in Burgsteinfurt; gemeinsame Wohnung mit Ehefrau Lina in Recklinghausen-Süd
1925-1927 in Recklinghausen, „geschäftlich tätig“
19.5.1927 – 1938 Schleiden Eifel als Schächter, Vorbeter in der Synagoge von Blumenthal, jüdischer Religionslehrer von Schleiden und Hellenthal
Ab 1936 Vorsteher und Repräsentant der jüdischen Gemeinde des Altkreises Schleiden
10.11.1938 verhaftet in der Pogromnacht in Kall, on ein Sammellager Turnhalle in Aachen verbracht
Dezember 1938, 4 Wochen im KZ Sachsenhausen, Baracke 13
22.9.1938 Umzug von Schleiden nach Kall
1938 – 30.9.1940 Kall, Eifel; Lehrer der Jüdischen Schule von Kall
25.11.1939 Tochter Susanne mit der Kinderalija nach Palästina
5.12.1939 Ankunft von Tochter Susanne in Haifa
1.10.1940 ausgewiesen aus Kall durch die Gestapo
1940 in Recklinghausen, Herner Straße 7c mit Tochter Maryam
7.10.1940 nach Berlin in das Auffanglager Gipsstraße
1940 bis 1945 mit gefälschten Papieren in Berlin, arbeitet in der Woche als Dreher in Magdeburg
Familie Tiechler, Hühnerfarm aus Marl hat in dieser Zeit an die versteckt lebende Fam. Willi Katz/Fernbach Hühner nach Berlin geschickt.
Ab 1945 Aufbau der jüdischen Gemeinde Berlin, provisorischer Generalsekretär, Vorstand
8. Oktober 1947 Emigration nach Palästina mit Ehefrau Lea und Tochter Maryam
7.Januar 1983 in Tel Aviv verstorben
Quellen
Otto Kersting (Hrsg), Tondokument des ehemaligen jüdischen Mitbürgers Moses Fernbach aus Tel Aviv; in „Zukunft braucht Erinnerung“, Zeitdokumente aus Schleiden. 1995 Druckerei Ingmanns, Schleiden) Schleiden; S. 132-162
Persönliche Mitteilungen der Tochter Miriam Bruderman geb. Fernbach
„Zwischen Dornen und Blüten“ Autobiografie der Tochter Miriam Brudermann, 2019
„Berliner Juden 1947. Eine Gemeinde entstand auf Trümmern“, in „Yedioth Hayom“, Israel 7.11.1947
Gedenkbuch Opfer und Stätten der Herrschaft, der Verfolgung und des Widerstandes in Recklinghausen 1933-1945
Werner Schneider, Jüdische Einwohner Recklinghausens 1816-1945, in: 750 Jahre Stadt Recklinghausen. 1236-1986, hrsg. von Werner Burghardt, Recklinghausen 1986
Jan Henning Peters, Jüdische Schüler am Gymnasium Petrinum in Recklinghausen, Vestische Zeitschrift Bd 88/89, 1989/1990
Interview mit Rolf Abraham (1984) in: Ulrich Brack (Hrsg.) Herrschaft und Verfolgung; Klartext-Verlag 1986
folgende Online-Artikel:
Moses Fernbach aus der Eifel baut die jüdische Gemeinde von Berlin wieder auf (1947)