Spiegel Benjamin Benno Bochumer Straße 138
* 6.4.1900 in Selenyj Jar (Landestreu) / Kalusch / Galizien, +28. 5. 1942 KL Sachsenhausen
Vater Moses Spiegel aus Russland
Mutter Esther Spiegel, geb. Horowitz
Geschwister
Netti Spiegel, Homberg
Max Spiegel *18.07.1920, 1938 abgeschoben
Adressen
- Bis 1924 Aachen
- 1924 Homberg, Poststraße 19 bei Schwester Netti Spiegel
1929 Duisburg, Kühlingsgasse 11
1935 Recklinghausen, Bochumer Straße 192 - 26.7.39 bis 12.9.1939 Bochumer Str.138
ab 12.9.1939 Gelsenkirchen, Kirchstraße 65, - später „Judenhaus“ zu Wwe. Rachel Finger, Im Lörenkamp 2
Heirat 1935 Sara Finger *23.10.1904 in Gelsenkirchen
Tochter
Ruth Spiegel, später Eisenfeld *23.11.1937
Beruf
Kaufmann (Manufakturgeschäft)
Weitere Lebensdaten
28.10.1938 Benno Spiegel mit 59 weiteren auf der Gelsenkirchener Abschiebeliste nach Zbaszyn in der 1. Polenaktion
28./29.10.1938 Bentschen (Zbaszyn) Abschiebung im Rahmen der „Polenaktion“
29. Oktober 1938 – 1939, Bentschen (Zbaszyn), Internierungslager
Später dann „Derzeitige Anschrift Zbąszyń, Senartoska 67“
9./10.11.1938 Zerstörung des Geschäfts Bochumer Str.192 durch SA-Horden aus Herne
Sommer 1939 Rückkehr nach Recklinghausen zur „Arisierung“ des Geschäfts
Anfang September 1939 Verhaftung in der „Zweiten Polenaktion“
12.9.1939 Ehefrau und Tochter nach Gelsenkirchen; Benno war nie dort gemeldet
2. 3. 1940 Interniert im Konzentrationslager Sachsenhausen
28. Mai 1942 Tod in Sachsenhausen, Konzentrationslager, hingerichtet mit 250 anderen Juden auf persönliche Anordnung des „Reichsführer-SS“ Heinrich Himmler als Racheaktion wegen des Brandschlags auf die Ausstellung „Das Sowjetparadies“ im Berliner Lustgarten durch die jüdische Widerstandsgruppe um Herbert Baum am 18. Mai 1942
Sara Spiegel entzieht sich dem Riga-Transport 27.1.1942 durch Flucht mit Tochter Ruth nach Belgien Sie überlebten in Brüssel im Versteck. 1951 sind sie nach Israel ausgewandert. Ruth Eisenfeld, geborene Spiegel, lebt heute in Israel.
8.10.2012 Stolpersteine für Sarah, Ruth und Benno Spiegel in Gelsenkirchen, Kirchstraße 65
„Auf Befehl erschossen“
Gedenken
66.1955 Page of Testimony von Ehefrau Sara
24.10.1993 Page of Testimony von Großnichte Sophie Kaplan, Sydney
6.6.1998 Page of Testimony von Tochter Ruth Eisenfeld
Quellen
https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/4126869?s=Spiegel%201900&t=1844&p=1
Georg Möllers, Biografie der Familie Spiegel als PDF im Opferbuch Recklinghausen
Jüdische Holocaust-Gedenkstätten und jüdische Einwohner Deutschlands 1939-1945
Hausstandsbücher StA Re III 4003 und StA Re III 3992
Heinz Reuter, Die Juden im Vest Recklinghausen, Vestische Zeitschrift Bd. 77/78, 1978/1979
Werner Schneider, Jüdische Heimat im Vest Gedenkbuch 1983
Werner Schneider, Jüdische Einwohner Recklinghausens 1816-1945, in: 750 Jahre Stadt Recklinghausen. 1236-1986, hrsg. von Werner Burghardt, Recklinghausen 1986
Georg Möllers / Jürgen Pohl: Abgemeldet nach „unbekannt“ 1942, Die Deportation der Juden aus dem Vest Recklinghausen nach Riga, hrsg. von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Recklinghausen, Klartext Verlag, Essen 2013.
Bundesarchiv Koblenz. Gedenkbuch-Opfer der Verfolgung unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933 –1945. Link zuletzt aufgerufen 15.4.2022
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de972799
Yad Vashem Central Database of Shoah Victims‘ Names
http://www.stolpersteine-gelsenkirchen.de/stolpersteine_gelsenkirchen