Spiegel Sara , geb. Finger
*23.10.1904 in Gelsenkirchen
Staatsangehörigkeit polnisch
Adressen
1935 Recklinghausen, Bochumer Straße 138
ab 12.09.1939 Gelsenkirchen, Kirchstraße 65,
Sommer 1941 „Judenhaus“ zu Wwe. Rachel Finger, Im Lörenkamp 2
Heirat 1935 Benjamin Spiegel *6.4.1900 in Galizien; +28.5.1942 im KL Sachsenhausen
Tochter
Ruth Spiegel, später Eisenfeld *23.11.1937
Beruf
Kauffrau, Möbelgeschäftgeschäft Bochumer Str. 192 mit Bruder Elias Finger aus Gelsenkirchen
Weitere Lebensdaten
9./10.11.1938 Zerstörung des Geschäftes Bochumer Str.192 in der Pogromnacht;
SA-Horden aus Herne wüten in Recklinghausen Süd und umgekehrt
28./29.10.1938 Abschiebung im Rahmen der „Polenaktion“ nach Bentschen (Zbaszyn)
29. 10. 1938 – Sommer 1939, Bentschen (Zbaszyn), Internierungslager
„Derzeitige Anschrift Zbąszyń, Senartoska 67“
Sommer 1939 Rückkehr nach Recklinghausen zur „Arisierung“ des Geschäfts
Anfang September 1939 Ehemann Benno verhaftet, Polizeigefängnis Recklinghausen
12.9.1939 mit Tochter Ruthnach Gelsenkirchen
3. 1940 Ehemann Benno Spiegel interniert im Konzentrationslager Sachsenhausen,
28. Mai 1942 Benno Spiegel in Sachsenhausen hingerichtet
Sara Spiegel entzieht sich dem Riga-Transport 27.1.1942 – sie steht auf der Transportliste – durch Flucht mit Tochter Ruth nach Belgien. Sie überlebten in Brüssel im Versteck. 1951 sind sie nach Israel ausgewandert. Ruth Eisenfeld, geborene Spiegel, lebt heute in Israel.
8.10.1912 Stolpersteine für Sarah, Ruth und Benno Spiegel in Gelsenkirchen, Kirchstraße 65
Quellen
Georg Möllers, Biografie der Familie Spiegel als PDF im Opferbuch Recklinghausen
Jüdische Holocaust-Gedenkstätten und jüdische Einwohner Deutschlands 1939-1945
Heinz Reuter, Die Juden im Vest Recklinghausen, Vestische Zeitschrift Bd. 77/78, 1978/1979
Werner Schneider, Jüdische Heimat im Vest Gedenkbuch 1983
Werner Schneider, Jüdische Einwohner Recklinghausens 1816-1945, in: 750 Jahre Stadt Recklinghausen. 1236-1986, hrsg. von Werner Burghardt, Recklinghausen 1986
Georg Möllers / Jürgen Pohl: Abgemeldet nach „unbekannt“ 1942, Die Deportation der Juden aus dem Vest Recklinghausen nach Riga, hrsg. von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Recklinghausen, Klartext Verlag, Essen 2013.
Bundesarchiv Koblenz. Gedenkbuch-Opfer der Verfolgung unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933 –1945. Stand: 28.2. 2020 (www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/)
ITS Arolsen International Tracing Service, Bad Arolsen
Yad Vashem Central Database of Shoah Victims‘ Names
http://www.stolpersteine-gelsenkirchen.de/stolpersteine_gelsenkirchen