Markus Anneliese

Anneliese Alisa Walter geb. Markus

*31.5.1918 in Recklinghausen

Vater Alex Markus *22.7.1876 in Recklinghausen; Theresienstadt; ✡ 26.9.1942 Treblinka

Mutter Amalie Bongartz *20.6.1878 in Wesel; Theresienstadt; ✡ 26.9.1942 Treblinka

Geschwister

Erna Markus *5.5.1911 in Recklinghausen; 31.7.1937 nach Krefeld; oo Siegfried Ullmann

Max Markus *17.1.1915 in Recklinghausen; 11.5.1935 nach Dänemark

Adressen Recklinghausen Martinistraße 18, Kaiserwall 27; Köln, Ottostraße 85

Heirat Alfred Walter *25.1.1915 in Bamberg; 1939 Schniebinchen, Hachschara; ✡ USA

Weitere Lebensdaten

1929 – 1933 Lyceum in Recklinghausen, zusammen mit Ruth Lilienfeld

31.3.1937 abgemeldet nach Köln, Ottostraße 85

1937 -1939 Ausbildung zur Krankenschwester am „Israelitischen Asyl“ mit Ruth Lilienfeld

1939 Krankenschwesterexamen am jüdischen Krankenhaus in Köln

1939 Hachschara, Landwirtschaftliche Ausbildung in Jessen, Niederlausitz, Brandenburg

Zionist Hachshara farm "Gut Winkel"
Gut Winkel 1939; die Frau auf dem Balkon mit Krankenschwester-Häubchen könnte Anneliese Markus sein;
unten rechts Leiter Martin Gerson; Foto Walter Korn; Yad Vashem Archiv
Liste auf Gut Winkel, 1939 mit 220 Chaluzim eines der größten Hachschara-Lager

1939 auf Gut Winkel, Spreenhagen, Besitzer Salman Schocken, Leiter Diplom-Landwirt Martin Gerson

17.5.1939 Alfred Walter in Schniebinchen

14.10. 1939 mit den Geschwistern Günter und Ruth Boldes sowie dem Verlobten von Ruth Bernd Königsbuch über die Schwarzmeerroute Wien, Budapest, Belgrad, Bukarest

6.11.1939 Ankunft in Sulina, Schwarzmeer-Hafen

26.11.1939 Abfahrt mit 729 Passagieren auf der SS HILDA

15.1.1940 hinter den Dardanellen von britischer Marine gestoppt und geentert

19.1.1940 illegale Landung in Palästina; Bruder Max hilft ihr, das Schiff im Hafen von Haifa an der britischen Blockade vorbei zu verlassen.

22.1.1940 Ankunft der SS HILDA vor der Dreimeilen-Zone vor Haifa

24.1.1940 Mandatsbehörden verweigern die Landung

29.1.1940 Ankunft Haifa nach Abschluß von Verhandlungen zwischen Sochnut (Jewish Agency) und britischer Mandatsregierung

29.1.1940 zunächst alle in ein Lager nach Athlith verbracht

13.2.1940 gibt als 1. Referenz an Julius Cohn Recklinghausen
und als zweite Albert (Vater Alex?) Markus (Dokument D/635/40/CHU)

18.2.1940 Entlasssung der Frauen aus dem Lager

29.7.1940 Entlassung der Männer aus dem Lager Athlith

1.11.1940 Ankunft von Alfred Walter auf der SS PACIFIC über die Schwarzmeerroute in Haifa, Camp Atlith

4.11.1940 Die Passagiere der SS PACIFIC werden auf die SS PATRIA umgeschifft, dem von den Briten beschlagnahmten, als Truppentransporter umgebauten, großen französischen Frachtschiff (18 000 t)

5.11.1940 Ankunft der tschechischen Emigranten auf der SS MILOS, die ebenfalls auf die PATRIA verbracht werden

8.11.1940 Registrierung im Camp Atlith; gibt als Referenz Fritz Stein an in Kfar Yedidiah, bei Tel-Aviv

zunächst auch zur Deportation nach Mauritius vorgesehen

23. oder 24.11.1940 Ankunft der SS ATLANTIC in Haifa

25.11.1940 Sprengstoff-Anschlag der Haganah im Maschinenraum der SS PATRIA, zu diesem Zeitpunkt waren bereits 1771 jüdische illegale Einwanderer auf das Schiff gebracht.

14.10.1941 Entlassung von Alfred Walter aus dem Camp Atlith

1980 noch in Tel Aviv

18.8. – 7.9.1981 Besuch in Recklinghausen mit Ehemann Alfred Walter

Quellen

https://www.recklinghausen.de/Inhalte/Startseite/Ruhrfestspiele_Kultur/Gedenkbuch/_Opferbuch_selfdb.asp?form=detail&db=545&id=406

Rudolf Stern (Chawer aus Dortmund), Meine Aliyah – 13. Oktober 1939 – 29. Januar 1940; unveröffentliches Manuskript, 1987

https://www.ushmm.org/online/hsv/person_view.php?PersonId=9969447

www.raoulwallenberg.net/general/ruth-kl-uuml-ger-mossad-le/

Manfred de Vries, Mauritius – Insel des Lebens, BtJ-Magazin, April 2019

https://www.ushmm.org/online/hsv/source_view.php?SourceId=19561

https://www.ushmm.org/online/hsv/person_view.php?PersonId=9982115

Willi Hagemann, Höhere Mädchenbildung und jüdische Schülerinnen in Recklinghausen von 1866 bis 1938/39, in: Vestische Zeitschrift 90/91 (1991/92), hg. v. Werner Burghardt, S. 231-244, S. 234

Georg Möllers / Jürgen Pohl: Abgemeldet nach „unbekannt“ 1942, Die Deportation der Juden aus dem Vest Recklinghausen nach Riga, hrsg. von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Recklinghausen, Klartext Verlag, Essen 2013, S. 18
Jüdische Einwohner Recklinghausens, Sta Re III 6519, 6520

Mitteilungen Anneliese Walter geb. Markus beim Besuch in Recklinghausen 1981

https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/71076340?s=Perl%201911&t=12955&p=1

https://collections.arolsen-archives.org/en/search/topic/2-1-4-2_10010181?s=10010181

https://www.yadvashem.org/yv/en/exhibitions/last-letters/1943/korn.asp

Heinz Reuter, Die Juden im Vest Recklinghausen, Vestische Zeitschrift Bd. 77/78, 1978/1979

Werner Schneider, Jüdische Einwohner Recklinghausens 1816-1945, in: 750 Jahre Stadt Recklinghausen. 1236-1986, hrsg. von Werner Burghardt, Recklinghausen 1986

Werner Schneider, Jüdische Heimat im Vest, Gedenkbuch 1983 Jüdische Holocaust-Gedenkstätten und jüdische Einwohner Deutschlands 1939-1945

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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