Münster Heinrich

Hersch Hermann Heinrich Münster

*20.4.1886 in Zabie, Kossow; +12.3.1942 in Bernburg, Tötungsanstalt

Polnische Staatsangehörigkeit

Heirat Bertha Bruche Lappe *7.10.1886 in Mikuliczyn, Galizien; +Aug 1944 in Stutthof

Kinder

Max Mordko Münster *15.10.1912 in Mikuliczyn / Nadworna / Galizien; 1934 nach Palästina

Josef Münster *8.3.1922 in Recklinghausen; 1939 nach Palästina

Beruf Kaufmann, Möbelgeschäft erst Steinstr. 13, 1933 Kaiserwall Rathausplatz 1

Adressen Recklinghausen, Steinstraße 13

Foto Archiv Möllers

Weiterer Lebensweg

1914 -1918 Frontkämpfer 1.WK

Vorsitzender des ostjüdischen Vereins

1938 Geschäftsaufgabe

1.12.1938 Verkauf des Hauses Steinstraße, Wohnrecht bis 1.7.1939

28.5.1939 Ehepaar ohne Kinder auf der Steinstr. 13 bei Minderheiten-Volkszählung 1939

9.9.1939 verhaftet, sogenannte 2. Polenaktion zusammen mit

Jäckel, Oskar *1895, + März 1942 Tötungsanstalt Bernburg

Münz, David *1904, Januar 1942 KL Groß-Rosen

Neumann, Max *1898, +Juni 1942 im KL Neuengamme

Spiegel, Benno *1900, + Mai 1942 KL Sachsenhausen

Tepper, Benno *1888, + Mai 1941 im KL Dachau

Tepper, Markus *1895, + Mai 1940 KL Sachsenhausen

22.11.1939 –5. 9.1940 Sachsenhausen, Konzentrationslager
6.9.1940 – 12.7.1941 Dachau, Konzentrationslager

1.7.1941 Zwangsumzug der Ehefrau ins Ghettohaus Kellerstr. 1
12.7.1941 – 12.3.1942 Buchenwald, Konzentrationslager

22.11.1941 Ehefrau Berta schreibt angesichts ihrer angekündigten „Evakuierung“ einen Brief an den Lagerkommandanten von Buchenwald

„Ich hoffe, daß ich keine Fehlbitte tue und danke Ihnen im Voraus.“ — Ablehnen!

Vermutlich war Hersch Münster zu diesem Zeitpunkt bereits auf der vom Lagerkommandanten vorbereiteten Liste von 1200 Juden zur Selektion der Häftlingseuthanasie 14f13, deren Begutachtung durch Dr. Mennecke am 26.11.1941 begann

Ende November/Dezember Selektion in Buchenwald durch Dr. Fritz Mennecke
12.3.1942 deportiert nach Bernburg a. d. Saale, Tötungsanstalt
12.3.1942 Tod in Bernburg a. d. Saale, durch Gas erstickt

Quellen

https://www.recklinghausen.de/Inhalte/Startseite/Ruhrfestspiele_Kultur/Gedenkbuch/_Opferbuch_selfdb.asp?form=detail&db=545&id=441

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Jewish Victims of Nazi Persecution, 1933-1945

Heinz Reuter, Die Juden im Vest Recklinghausen, Vestische Zeitschrift Bd. 77/78, 1978/1979

Werner Schneider, Jüdische Heimat im Vest Gedenkbuch 1983

Werner Schneider, Jüdische Einwohner Recklinghausens 1816-1945, in: 750 Jahre Stadt Recklinghausen. 1236-1986, hrsg. von Werner Burghardt, Recklinghausen 1986

Georg Möllers / Jürgen Pohl: Abgemeldet nach „unbekannt“ 1942, Die Deportation der Juden aus dem Vest Recklinghausen nach Riga, hrsg. von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Recklinghausen, Klartext Verlag, Essen 2013.

Bundesarchiv Koblenz. Gedenkbuch-Opfer der Verfolgung unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft 1933 –1945. Stand: 20.2.2020; https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/1639807/

https://collections.arolsen-archives.org/en/archive/6678280/?p=1&doc_id=6678283

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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