Lore Hermine Bacharach
*7.5.1909 in Dorsten; +7.9.1995 in Amsterdam
Vater Hugo Isaak Bacharach*1.9.1875 in Wiesbaden; +September 1942 Auschwitz-Birkenau
Mutter Bertha Marianne Fraenkel *20.10.1888 in Berlin; +September 1942 Auschwitz-Birkenau
Schwester Ada Bacharach *14.7.1912 in Recklinghausen; Emigration nach England
Adressen Dorsten, Marler Str.104; Recklinghausen Markt 6; Reitzensteinstr. 8; Berlin-Schöneberg; Hilversum; Amsterdam, Chopinstr.5
Heirat
2.1.1929 in Berlin Helmut Mainz; *15.3.1900 in Hamburg; +15.3.1954 in Amsterdam
5.6.1964 in Amsterdam Henri Minden
Kinder
Eva Renate Mainz *22.7.1930 in Hamburg; oo11.7.1957 J C Margadant in Amsterdam
Marianne Susanne Mainz *23.8.1933 in Hamburg; oo 29.9.1956 R L Polak in Amsterdam
Weiterer Lebensweg
1911 -1928 in Recklinghausen
1928 nach Berlin Schöneberg
1.11.1933 Emigration Niederlande
30.8.1935 Heemsteede, Dreef 180
19.9.1940 Hilversum, J. Gerardsweg 165
9.7.1942 Amsterdam, Chopinstr.5

29.1.1943 Ehemann Helmuth Mainz, Mitarbeiter des Judenrats von Amsterdam meldet den Diebstahl von 3 Jacken und einem Mantel

26.5.1943 Internierung im Judendurchgangslager Westerbork
11.1.1944 Deportation Westerbork ins „Sternlager für Austauschjuden“ in Bergen-Belsen
„Transport 222“
3. deutsch-palästinensischer Zivilgefangenenaustausch
Ab dem 14.9.1943 bis 19.5.1944 kamen etwa 3572 Häftlinge aus Westerbork in sieben Transporten direkt nach Bergen-Belsen, unter anderem Juden mit doppelten Staatsbürgerschaften, Diamantschleifer mit ihren Familien und diejenigen, die auf einer Einreiseliste für Palästina stehen.
26.4.1944 von den etwa 1.300 Austauschjuden mit Palästina-Zertifikat werden 272 ausgewählt, vor allem Mitarbeiter des Joodse Raad Amsterdam und deren Familienangehörigen. Sie sollen ausgetauscht werden gegen „Deutsche Templer“, eine Sekte in Jerusalem.
Ende Mai 1944 Reduktion auf die endgültigen 222; Unterbringung in abgesonderter Baracke; vier Wochen Wartens nach Absage des ursprünglichen Termins

29.6. 1944 222 Austauschjuden aus Bergen-Belsen mit dem Zug über Nürnberg nach Wien; hier kommen noch 61 Engländer und US-Amerikaner aus den Internierungslagern Vittel und Laufen (Salzach) hinzu. Die Fahrt geht über Budapest, Sofia nach Istanbul. In Wien, Istanbul und Aleppo wurden jeweils die Züge gewechselt; den Bosporus überquerte ein Ausflugsdampfer, der die Zeit bis zur Abfahrt des Zuges auf der asiatischen Seite von Istanbul mit einer mehrstündigen Rundfahrt überbrückte. Ab Aleppo über Beirut erreichte der Transport schließlich Haifa in Palästina.

1.6.1946 Rückkehr nach Amsterdam
18.4.1952 noch in Amsterdam
15.3.1954 Tod des Ehemanns Helmuth Mainz
5.6.1964 Wiederheirat in Amsterdam mit Henri Minden
Dezember 1964 bereits in den USA
7.9.1995 Tod in Amsterdam
Quellen
Werner Schneider, Jüdische Einwohner Recklinghausens 1816-1945, in: 750 Jahre Stadt Recklinghausen. 1236-1986, hrsg. von Werner Burghardt, Recklinghausen 1986
Heinz Reuter, Die Juden im Vest Recklinghausen, Vestische Zeitschrift Bd. 77/78, 1978/1979
Werner Schneider, Jüdische Heimat im Vest Gedenkbuch 1983
Jüdische Holocaust-Gedenkstätten und jüdische Einwohner Deutschlands 1939-1945
U.S. Social Security Applications and Claims, 1936-2007 Referenz 63125522938
U.S. Sterbe-Verzeichnis der Sozialversicherung (SSDI)
https://collections.arolsen-archives.org/en/archive/12684598/?p=1&doc_id=12684598
https://collections.arolsen-archives.org/en/archive/12684702/?p=1&doc_id=12684702
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/1801811/
https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Bacharach%20Hugo%22%7D
https://collections.arolsen-archives.org/en/archive/12778135/?p=1&doc_id=12778135
https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Mainz%22%7D
Dear sir, madam, I am the granddaughter of Lore Hermine Bacharach. Thank you for the historic overview.
One remark: my grandmother passed away in Amsterdam (not in New York).
Thanks again,
With kind regards,
Caroline Polak