Königsbuch Erich

Erich Königsbuch; geboren als Isaak Teichteil (Muttername)

*5. 4. 1891 in Brzesko

Vater Mayer Schija Königsbuch *1859 in Brzesko; ✡5.5.1937 kath. Krankenhaus Unna

Mutter Alte Teichteil; ✡ vor 1937

Brüder

Bernhard Königsbuch; 1904 in Dortmund Aplerbeck, Hörder Straße 4; 1914 im Adressbuch Aplerbeck Emigration Palästina; Kontaktadresse für seinen Neffen Bernd Königsbuch in Palästina

Sucher Salomon Königsbuch *20.11.1879 in Brzesko; oo Ida Freudenthal

David Königsbuch *7.10.1886 in Brzesko

Aron Königsbuch *21.4.1893 in Brzesko; ✡3.8.1942 im Ghetto Lodz; oo Elisabeth van der Walde geb. May *12.4.1896 in Münster; Söhne Rolf Simon und Kurt Max

Jakob Königsbuch *7.1.1884 in Brzesko; Herne, Emigration Südamerika

Adressen Gelsenkirchen; Bottrop, Gladbecker Straße 99; Wanne; Recklinghausen, Springstraße 4a

Heirat Henriette Goldschmidt *11.4.1881 in Posen;

Kinder

Günther Königsbuch *7.2.1922 in Bottrop; ✡8.2.1922 in Bottrop

Lieselotte Königsbuch *11.10.1923 in Essen; oo Rosner

Beruf Kaufmann; Möbelhändler; Anstreicher

Weitere Lebensdaten

25.1.1915 Bruder David, Gefreiter der 1.Komp des IR 100 verwundet gemeldet  

10.11.1919 von Gelsenkirchen nach Bottrop

1919 bis 1924 in Bottrop

1920 Woll- und Weißwarengeschäft in Bottrop

22.4.1924 Umzug nach Wanne

Umzug nach Recklinghausen

1926 Einbürgerung als deutscher Staatsbürger

1.4.1933 beim Boykott-Tag Misshandlung durch SA und Verhaftung wegen eines „unflätiges Plakat“

Augezeuge Walter Schönolz:

„Als ich zum Küchenbalkon ging, sah ich, wie ein jüdischer Kaufmann, der hinter uns wohnte, von SA-Leuten trotz des Flehens seiner Frau und Tochter durch die Einfahrt gezerrt und an der Post auf einen Lastwagen geladen wurde. Vom Vorderzimmer konnte ich das Banner lesen, das auf dem Lastwagen montiert war: ‚Jude, du hast Land und Leute …. Niemand kam dem Mann zu Hilfe, auch ich nicht. Ich empfinde noch heute die Machtlosigkeit, welche ich da fühlte.“

6.12.1933 Aberkennung der deutschen Staatsbürgerschaft

1936 Unterbringung des Vaters im Israelitischen Altenheim Unna, Düppelstraße 7

8.4.1936 Ankunft von Bruder Sucher (Dortmund) mit Frau Ida in Haifa mit Kapitalistenzertifikat A (I)

9.4.1936 Transit von Erich mit Frau und Tochter durch Österreich

10.4.1936 Triest

16.4.1936 Ankunft in Haifa

24.4.1936 offiziell abgemeldet mit Familie nach Haifa, Palästina

12./13.6.1939 die Neffen Rolf und Kurt aus Hamburg, Agathenstraße 3, auf 16. England-Transport der „garantierten Kinder“ via Bremen mit dem Dampfer „Europa“ nach Southampton; an Bord 185 jüdische Jugendliche zwischen 8 und 18 Jahren;

23.1.1940 Palästinensische Staatsbürgerschaft

25.10.1941 Bruder Aron mit Frau Elisabeth auf Transport von Hamburg ins Ghetto Lodz

1948 Einwanderung nach Sao Paulo Brasilien mit Ehefrau Henny und Tochter Lieselotte Rosner

Gedenken

23.9.1912 166 Stolpersteine für die Bewohner des Jüdischen Altersheim Unna Mozartstraße vor dem heutigen St. Bonifatius,Wohn- /Pflegeheim  auch für Meier Königsbuch mit der Prägung

Hier wohnte Meier Schija Königsbuch, Jg. 1859, tot 5.5.1937

Quellen

https://www.recklinghausen.de/Inhalte/Startseite/Ruhrfestspiele_Kultur/Gedenkbuch/_Opferbuch_selfdb.asp?form=detail&db=545&id=344

https://www.aplerbeck-damals.de/wordpress/wp-content/uploads/2020/03/Adre%C3%9Fbuch-Aplerbeck-1914-1915-S.-25-Kl%C3%B6t-K%C3%B6st.jpg

Österreichische Verlustlisten vom 25.1.1915 Ausgabe 113 Seite 36

Nordrhein-Westfalen, Sterberegister 1874-1938, P 9-05_00396

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411025-21.jpg

Heinz Reuter, Die Juden im Vest Recklinghausen, Vestische Zeitschrift Bd. 77/78, 1978/1979

Werner Schneider, Jüdische Heimat im Vest Gedenkbuch 1983

Werner Schneider, Jüdische Einwohner Recklinghausens 1816-1945, in: 750 Jahre Stadt Recklinghausen. 1236-1986, hrsg. von Werner Burghardt, Recklinghausen 1986

Recklinghäuser Zeitung vom 7.12.1933

Walter Schönholz, Augenzeugenbericht, in Gedenkbuch, Stätten der Herrschaft

https://www.recklinghausen.de/Inhalte/Startseite/Ruhrfestspiele_Kultur/Gedenkbuch/Staetten_der_Herrschaft/_1.09_Der_Judenboykott_vom_1._April_1933.asp

Jüdische Holocaust-Gedenkstätten und jüdische Einwohner Deutschlands 1939-1945

Staatsarchiv Israel, Einbürgerungsdatei Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947

Brasilien, Rio de Janeiro, Einwanderungskarten, 1900-1965

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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