Alfred Heymann
* 6.9.1924 in Castrop; ✡31.7.1944 in Auschwitz
Vater Josef Heymann * 15.2.1874 in Gnesen; ✡ in Riga
Mutter Bertha Meyer *26.1.1887 in Sulzbach; 23.1.1942 nach Riga; ✡1942
Geschwister
Rudolf Heymann *6.3.1913 in Castrop; 30.4.1937 nach Paris;
Dorothea Heymann *9.1.1918 in Castrop; oo Albert Vogelsang; ✡ in Auschwitz nach 4.9.1942
Cousin Alfred Heymann *24.8.1888 in Wattenscheid; ✡Tod in Riga
Adressen Castrop; Dortmund, Asselner Hellweg 99
Beruf Schuhmacher
Adressen Castrop; Enschede, Strootsweg 460
Weiterer Lebensweg
4.1.1939 Kindertransport Bielefeld, Amsterdam
5.1.1939 Dommelhuis Jonckbloetlaan 13 , Eindhoven, Niederlande
Angabe: ein Onkel und zwei Cousins im Männer-Flüchtlingslager Hoek van Holland

26.3.1939 Postkarte an seinen Freund Leo Grossmann aus Castrop, der mit der Jugendalija nach Palästina auswandern konnte
22.3.1940 Heim für Jungen Westersingel 40, Rotterdam, Altes Herrenhaus
Ausbildung im Institut „Palestina Pioniers“, Twente
Hachschara Kibbuz Haimer’s Esch in Twekkelo/Enschede
Alfred schließt sich dem Kibbuz „Haimers Esch“ des orthodox-religiösen Agudas Jisroel an.
Februar 1938 Eröffnung der Hachschara in der großen, vom berühmten Architekten entworfenen ländlichen Villa im Dorf Twekkelo bei Enschede, Strootsweg 460 (heute Haimersweg); die landwirtschaftliche Ausbildung erfolgte in dem großen Obst- und Gemüsegarten; Handwerker wie Möbeltischler, Elektriker, Schuhmacher, Schmiede wurden zumeist in lokalen Betrieben in Enschede, Hengelo, Lonneker und Boekelo ausgebildet.
10.5.1940 Einmarsch der Wehrmacht in die Niederlande
1940 lebten in Haimer’s Esch 55 Chaluzim, meist Männer im Alter um die 20 Jahre
1942 Pfarrer Leendert Overduin (1900–1976) von der „Gereformeerde gemeente“ half vielen unterzutauchen, oft gegen Bezahlung von Bauern.
22.3.1943 Überstellung der letzten Chaluzim in das KL Vught.
10.11.1943 Vier Lehrlinge aus Haimers Esch werden bei einer Razzia in der Werkstatt des Holzschuhmacher Carel Bel in Boekkelo bei Enschede verhaftet: Max Flaksbaum, Alfred Heymann, Siegfried Lehmann, Bernhard Winselberg
10.11.1943 Vier Lehrlinge aus Haimers Esch werden bei einer Razzia in der Werkstatt des Holzschuhmacher Carel Bel in Boekkelo bei Enschede verhaftet: Max Flaksbaum, Alfred Heymann, Siegfried Lehmann, Bernhard Wincelberg
die vier „onderduiker werden zunächst ins KL Vught verbracht
12.11.1943 Internierung im Polizeilichen Judendurchgangslager Westerbork

12.11.1943-3.3.1944 Polizeiliches Judendurchgangslager Westerbork
3.3.1944 Westerbork-> Auschwitz
31.7.1944 Tod in Auschwitz
Quellen
Thomas Jasper, Stadtarchiv Castrop-Rauxel, Erfassungsbogen der Juden in Castrop-Rauxel ab 1933, 2005
Frank van Zuylen, Palestinapionieers in Twente. 1933-1945. Een vergeten hoofdstuk, Enschede, 1995
Dietmar Scholz, Zum Leben und Schicksal der Juden in Castrop 1699-1942; 2010
https://collections.arolsen-archives.org/archive/130306394/?p=1&s=Heymann%20Alfred&doc_id=130306394
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de854291
https://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=en&itemId=14218345&ind=1
Heinz Reuter, Die Juden im Vest Recklinghausen, Vestische Zeitschrift Bd. 77/78, 1978/1979
Werner Schneider, Jüdische Heimat im Vest Gedenkbuch 1983
Werner Schneider, Jüdische Einwohner Recklinghausens 1816-1945, in: 750 Jahre Stadt Recklinghausen. 1236-1986, hrsg. von Werner Burghardt, Recklinghausen 1986