Margarete Joseph
* 25.2.1920 in Dorsten; +30.11.1991 in Sao Paulo
Vater Ernst Joseph *25.12.1884 in Kettwig; oo 1910; Sanitäter im 1.WK; +19.10.1942 in Auschwitz
Mutter Louise Reichhardt *14.10.1883 in Wolfhagen, Hessen; +19.10.1942 in Auschwitz
Geschwister
Heinz Joseph *19.3.1912 in Dorsten; oo Elfriede Sternfeld (1908-1992); 1938 nach Brasilien; +22.6.1981 in Sao Paulo
Beruf Näherin
Adressen Dorsten, Essener Straße, Markt 14; Rotterdam; Apeldoorn, Marialaan 18
Heirat 15.5.1947 in Brasilien Walter Bock *18.4.1917 in Berlin; +28.6.1984 Sao Paulo
Kinder
Claudia Bock; oo Gari
Marcelo Bock
Weiterer Lebensweg
August 1923 „Hungerkrawalle“ mit Plünderungen jüdischer Geschäfte; Scheibe des Geschäftes am Markt 14 eingeworfen
1926/27-1931/32 Besuch der Ursulinen-Vorschule
1934 Geschäftsaufgabe
April 1934 Einreiseerlaubnis für die Eltern für Rotterdam
Mai 1934 Eltern nach Rotterdam, kleines Drogeriegeschäft am Schieweg 113 c
Ausbildung als Näherin bei Tante Anna Wertheimer geb. Reichardt in Hockenheim
21.9.1934 Einreiseerlaubnis für Grete für Rotterdam
15.5.1940 Kapitulation der Niederlande
7.9.1940 Umzug nach Apeldoorn, Marialaan 18
Näherin im Psychiatrischen Krankenhaus Apeldoorn-Bos, Zutphensestraat 106
30.4.1942 Eintrag des begehrten Sperrvermerks vom Judenrat im Ausweis
August 1942 Vater Ernst verhaftet ins KL Vught
2.10.1942 Mutter verhaftet
3.10.1942 Grete mit der Mutter ins Sammellager Westerbork
4.10.1942 Vater Ernst vom KL Vught nach Westerbork
16.10.42 die Eltern werden von Westerbork nach Auschwitz deportiert
20.2.1943 Verlegung ins KL Vught
20./21.9.1943 Verlegt nach Westerbork
3.3.1944 Deportation nach Auschwitz Birkenau, Tatoo Nr 75841
Arbeit in einer Fabrik für Fallschirme, später Handgranaten-Produktion
18.1. 1945 Todesmarsch von Auschwitz, auf offenen Güterwagen nach Berlin, weiter ins KL Ravensbrück
Februar 1945 mit einem Personenzug 1000 Frauen aus Ravensbrück ins Außenlager Neustadt-Glewe in Mecklenburg, Dornier-Flugzeugfabrik am Fliegerhorst
2.5.1945 Befreiung in Neustadt durch die Rote Armee
Weiter über Bergen-Belsen, Rheine
14.5.1945 Ankunft in Enschede
Bis Juni 1945 im Lager Westerbork
15.5.-8.6.1946 mit der SS Alcor von Rotterdam nach Santos, Brasilien
9.7.1949 Feststellung des Todes der Eltern, Amtsgericht Dorsten
30.11.1991 Tod in Sao Paulo
Gedenken
2006 Stolpersteine für die Eltern Ernst und Louise Joseph in Dorsten, Markt 14
2015 „Prisioneira Nr.75841“, Buch von Claudia Gari über ihre Mutter
Quellen
Grete Joseph-Bock „Einige wenige- starke wie ich leben noch“ Ein Brief aus Brasilien, Dorsten unterm Hakenkreuz Bd. 2, 1984
Claudia Gari „Prisioneira Nr.75841“, Universität Sao Paulo, 2015
Brigitte Diersch: …wir schaufeln ein Grab in den Lüften… Das kurze Leben der Doris Katz, in: „gelurt“ 2010
Werner Heidemann, Häftling Nr.75841, Die Geschichte von Margarete Joseph, SCHALOM 79, 2016
Jüd. Familien 1933-42
https://www.jmw-dorsten.de/wp-content/uploads/2016/12/schalom79_web.pdf
Jüdische Holocaust-Gedenkstätten und jüdische Einwohner Deutschlands 1939-1945
https://collections.arolsen-archives.org/archive/371631/?p=1&s=Joseph%20Margarete&doc_id=371632
http://www.dorsten-transparent.de
http://www.dorsten-unterm-hakenkreuz.de/
Jüdische Bürger – Dorstener wie andere auch. Doch ihr Schicksal bestimmten die anderen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Heinz Reuter, Die Juden im Vest Recklinghausen, Vestische Zeitschrift Bd. 77/78, 1978/1979
Werner Schneider, Jüdische Heimat im Vest, Gedenkbuch 1983