Schnook Albert

Albert Abraham Schnook Schnock

Archiv Fred Zimmak

* 14.3.1883 in Glehn; ✡31.8.1965 in Pittsburgh

Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos

Vater Levy Schnock *23.11.1846 in Mülfort, Odenkirchen; oo 1.9.1879 in Glehn;

Mutter Hannah Rosenberg *11.11.1853 in Butzheim

Geschwister Berta oo Louis Francois; wohnen in Antwerpen

Familie Schnook ist mit Familie Harf verwandt

Theresia Schnog geb. Harf *29.4.1871 in Wickrath; 20.7.1972 Köln->Maly Trostenez

Beruf Kaufmann; „Arbeiter“

Adressen Glehn, Kirchstraße 22; Köln, Kartäuserwall 7

Heirat 29.10.1912 in Rheinbach Regina Weber *26.1.1883 in Oberdrees; Tod in Riga

Kinder

Max Schnock *22.11.1913 in Glehn; Riga; ✡31.3.1945 (?) in Stutthof

Hanni Schnook *2.2.1920 in Glehn; oo Leopold Gradus; oo Glick; Riga-Überlebende

Weiterer Lebensweg

1914-1918 Wehrmann im Reserve-Infanterieregiment Nr. 30 (4. Rheinisches) II. Bataillon, 6. Kompagnie

Verwundet bei Kämpfen in Frankreich im Februar 1915

19.-29.11.1938 Sohn Max im KL Dachau, danach vermutlich Hachschara Ausbildung zum Landwirt

7.12.1941 Deportation Köln -> Riga mit Frau Regina und Sohn Max

Mitte 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung

November 1943 im Armeebekleidungsamt ABA 701 in Mühlgraben, Kasernierung

Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga

30.9.1944 Zwangsarbeiter des ABA 701 mit dem Frachtschiff „Sanga“ nach Liebau, Lettland

1.10.1944 Ankunft Liebau, SS-Sonderlager in Lettland, Arbeit im Hafen

Albert Schnook im ABA, Aufnahmebogen Sohn Max in Stutthof 1.10.1944

1.10.1944 Sohn Max aus Riga per Schiff nach Stutthof

22.12. 1944 schwerer russischer Bombenangriff auf die besetzte Stadt, 14 Lagerinhaftierte kommen um

19. 2. 1945 200 Häftlinge von Liebau auf einem mit Granaten- und Patronenhülsen beladenen Kohlefrachter „Balkan“ über die Ostsee erst Richtung Lübeck, wegen Bombenangriffen umgeleitet nach Hamburg

27.2.1945 Ankunft in Hamburg, von der Gestapo in Gefängniswagen vom Hafen nach Fuhlsbüttel

27.2.1945 – 11.4.1945 Polizeigefängnis Fuhlsbüttel „Kola-Fu“, Zuchthaus und Konzentrationslager

12.-15.4.1945 86 km Fußmarsch nach Kiel, ins „Arbeitserziehungslager“ (AEL) „Nordmark“ in Hassee, Außenlager des KL Neuengamme in Kiel.

Rettungsaktion „Graf Bernadotte“ durch das Schwedische Rote Kreuz

Nach Verhandlungen des schwedischen Graf Bernadotte und Norbert Masur vom World Jewish Congress, Stockholm mit Heinrich Himmler nahe Berlin werden 168 jüdische Häftlinge und ihre Kinder nach Schweden freigelassen.

1.5.1945 153 Juden mit weißen Bussen des Roten Kreuz nach Pattburg, Dänemark, Entlausung in der Quarantänestation; weiter mit dem Zug nach Kopenhagen

2.5.1945 mit der Fähre nach Malmö; erste Quarantäne ca. 10 Tage

4.5.1945 Befreiung des AEL Nordmark Hassee durch britische „Royal Army“

13.5.1945 in Smålandsstenar, Schweden in Quarantäne

8.6.1945  Ausländerlager, Holsbybrunn Schweden

16.7. 1945 von Holsbybrunn nach Helsjön Ausländerlager (in der Nähe von Borås, Südschweden)

Rydsbrunn: Albert Schnook (15) oben rechts; rechts neben ihm Vera Goldschmidt (1891-1959) aus Münster; Archiv Fred Zimmak

28.2.1946 nach Ryds Brunn

18.5.1946 Rückkehr vom Besuch der Schwester Bertha Francois in Antwerpen

16.– 23.7. 1946 in Gångsätra Ausländerlager, Lidingö bei Stockholm.

Bis 1951 im Transitcamp for Displaced Persons in Hamburg Wentorf

16.3.-26.3.1951 Bremerhaven -> New York auf Militärtransporter „General Sturgis“ mit Hilfe des HIAS

1965 Antrag auf US- Sozialversicherung

31.8.1965 Tod in Pittsburgh

Gedenken

Grabstein in Pittsburgh

1.1.2001 Stolpersteine für Ehefrau Regina und Sohn Max Schnook in Glehn, Kirchstraße 22

Quellen

Preußische Verlustlisten Nr. 5173 vom 9.3.1915

https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_rhl_411207.html

http://familienbuch-euregio.eu/

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=en&s_id=&s_lastName=Schnook&s_firstName=Albert&s_place=&s_dateOfBirth=&cluster=true

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1006178

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de967480

https://collections.arolsen-archives.org/archive/4631425/?p=1&s=Schnock%20Max&doc_id=4631427

https://collections.arolsen-archives.org/archive/81791591/?p=1&s=Schnook%201883&doc_id=81791591

Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 7961); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_Stolpersteine_in_Korschenbroich

Anträge und Ansprüche der US-amerikanischen Sozialversicherung, 1936-2007

http://www.geschichtsverein-bordesholm.de/Veroeffentlichungen/Jahrbuecher/J06_7_Fentsahm_Evakuierungsmarsch.pdf

Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984

http://www.gelsenzentrum.de/vernehmung_heinrich_mueller_aba_701_riga.htm

Aufbau, Nach Schweden gerettet; Ausgabe vom 22.6.1945

Bernd Philipsen, Fred Zimmak, Hrsg., Wir sollten leben, Novalis 2020

Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick (Hrsg.), Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020

Mein besonderer Dank gebührt Fred Zimmak für die großzügige Unterstützung meiner Recherchen.

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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