Rosa Hermann geb. Samuel
*22.3.1900 in Freudenburg, Trier-Saarburg; +29.5.1989 in Nyack, New York
Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos
Vater Samuel Samuel *7.5.1864; 1936 New York; +1.7.1948 in New York
Mutter Amalie Ermann *14.2.1874 in Osann; oo 5.6.1899; +18.1.1925 in Freudenburg
Tante Ida Samuel geb. Weil *5.5.1868 in Steinfurt; + 1942 Auschwitz
Geschwister
Adolph Samuel *25.9.1901 in Freudenburg; +22.10.1962 in New York
Jetta Samuel *20.6.1904 in Freudenburg; oo 1932 Charles Oppler; +26.3.1998 in New Jersey
Wilhelm Samuel *10.2.1906 in Freudenburg; +23.4.1992 in New York
Betty Samuel *14.9.1907 in Freudenburg; +4.5.1994 New Jersey
Beruf
Adressen Freudenburg, Trier; Köln, Moselstraße 79
Heirat 1922 Joseph Hermann *16.11.1894 in Greimerath, Trier; + 28.3.1945 in Lauenburg
Eltern Bernhard Hermann, Babette Kallmann
Kinder
Bernard Hermann *2.6.1923 in Greimerath; befreit in Goddentow, Lauenburg; oo Klein +1951
Amalie Hermann *21.4.1926 in Greimerath; +3.3.1945 in Stutthof
Kurt Hermann *15.2.1928 in Greimerath; befreit in Goddentow; oo Margie Levy (*19.8.1930, +24.6.2009 Florida)
Reine Hermann *24.1.1929 in Greimerath; befreit in Goddentow; +Nov 2018
2. Ehe 1.1.1954 in St. Louis Witwer Jakob Julius Hermann *22.7.1902 Niederzerf; *4.2.1968 St. Louis
Weiterer Lebensweg
7.12.1941 zusammen Ehemann und 4 Kindern deportiert von Köln nach Riga
10.12.1941 Ankunft in Skirotawa
1942 Kurt feiert Bar Mitzwa in Riga im Betsaal der Kölner Gruppe
Kurt Hermann als Bote, Ordonnanz für den Ghetto-Kommandanten Roschmann
Mitte 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung
November 1943 im Armeebekleidungsamt ABA 701 in Mühlgraben, Kasernierung
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
30.9.1944 Zwangsarbeiter des ABA 701 mit dem Frachtschiff „Sanga“ nach Libau, Lettland
1.10.1944 Ankunft Libau, SS-Sonderlager in Lettland, Arbeit im Hafen
22.12. 1944 schwerer russischer Bombenangriff auf die besetzte Stadt, 14 Lagerinhaftierte kommen um
19. 2. 1945 200 Häftlinge von Libau auf dem mit Granaten- und Patronenhülsen beladenen Kohlefrachter „Balkan“ über die Ostsee erst Richtung Lübeck, wegen Bombenangriffen umgeleitet nach Hamburg
27.2.1945 Ankunft in Hamburg, von der Gestapo in Gefängniswagen vom Hafen nach Fuhlsbüttel
27.2.1945 – 11.4.1945 Polizeigefängnis Fuhlsbüttel „Kola-Fu“, Zuchthaus und Konzentrationslager
12.-15.4.1945 86 km Fußmarsch nach Kiel, ins „Arbeitserziehungslager“ (AEL) „Nordmark“ in Hassee, Außenlager des KL Neuengamme in Kiel.
Rettungsaktion „Graf Bernadotte“ durch das Schwedische Rote Kreuz
Nach Verhandlungen des schwedischen Graf Bernadotte und Norbert Masur vom World Jewish Congress, Stockholm mit Heinrich Himmler nahe Berlin werden 168 jüdische Häftlinge und ihre Kinder nach Schweden freigelassen.
1.5.1945 153 Juden mit weißen Bussen des Roten Kreuz nach Pattburg, Dänemark, Entlausung in der Quarantänestation; weiter mit dem Zug nach Kopenhagen
2.5.1945 mit der Fähre nach Malmö; erste Quarantäne ca. 10 Tage
4.5.1945 Befreiung des AEL Nordmark Hassee durch britische „Royal Army“
13.5.1945 in Smålandsstenar, Schweden in Quarantäne
8.6.1945 IRC-Recreation-Camp, Holsbybrunn Lidingo Schweden
18.6.-1.7.1946 von Göteborg nach New York auf der SS Gripsholm
Ziel Charles Oppler, Schwiegersohn, Mann der Tochter Jetta in New York; Vater wohnt auch dort
27.11.-20.12.1946 die Kinder Bernhard, Kurt und Reine von Malmö nach Baltimore;
Zieladresse ist ihre Mutter Rosa Hermann bei Onkel Charles Oppler in New York
Quellen
Karl Schneider „Erinnerungen an das jüdisch-religiöse Leben im Ghetto von Riga…“ handgeschriebenes Manuskript, im Nachlass gefunden, veröffentlicht von
Arntz, Hans-Dieter: Religiöses Leben der Kölner Juden im Ghetto von Riga, nach den Erinnerungen von Karl Schneider, Jahrbuch des Kölnischen Geschichtsvereins 53 (1982), S.127-152
http://www.alemannia-judaica.de/images/Images%20318/Freudenburg%20Liste%20der%20Opfer.pdf
https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_rhl_411207.html
Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 7133); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85.
Passenger Lists of Vessels Arriving at Baltimore, MD, 1891-1948 (National Archives Microfilm Publication T844, roll 98, line number 2, record id 005580319_00729_1)
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939 https://www.mappingthelives.org/
Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008
Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984
Aufbau, Nach Schweden gerettet; Ausgabe vom 22.6.1945
Bernd Philipsen, Fred Zimmak, Hrsg., Wir sollten leben, Novalis 2020
Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick (Hrsg.), Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020