Nathan Thea

Thekla Thea Nathan geb. Bendix

*28.7.1892 in Burgsteinfurt; +6.11.1983 in Philadelphia

Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos

Vater Anschel Adolf Bendix *1843; +1920

Mutter Emilie Strauss *27.5.1849 in Obermarsberg; + 13.8.1905 in Burgsteinfurt

Geschwister

Moritz Bendix *10.8.1878 in Burgsteinfurt;

Elfriede Bendix *1886 in Burgsteinfurt; oo Simon; +1964 in San Francisco

Louis Bendix *1881 in Burgsteinfurt; +1953

Paula Bendix *14.10.1884 in Burgsteinfurt; oo Hermann Zvi Katzmann; 12/1964 in Jerusalem

Beruf keiner

Adressen Burgsteinfurt; Emmerich, Fischerort 21

Heirat 20.10.1920 in Burgsteinfurt Georg Nathan *3.2.1880 in Emmerich; +10.5.1942 in Riga wegen Sepsis nach Fußverletzung

Schwager Hermann Nathan *9.12.1882 in Emmerich; Dortmund->Riga;

Schwägerin Sidonie Nathan geb. Koopmann *27.5.1886 in Weeze; Dortmund->Riga;

Kinder

Sofie Nathan *7.11.1921 in Emmerich; oo Henry Nathan; +20.1.2002 in Atlanta

Emilie Nathan *19.2.1925 in Emmerich; oo 2.3.1947Hans Löwenstern; +27.1.2018 in Philadelphia

Weiterer Lebensweg

9./10.11.1938 Geschäft und Wohnung verwüstet, Ehemann in Pogrom für 10 Tage in „Schutzhaft“

10.12.1941 Verbringung in den alten Schlachthof

11.12.1941 Düsseldorf- Derendorf nach Riga

13.12.1941 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga

10.5.1942 Ehemann stirbt im Ghettolazarett an Blutvergiftung (Sepsis) nach offener Fußverletzung

Mitte 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung

November 1943 im Armeebekleidungsamt ABA 701 in Mühlgraben, Kasernierung

Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga

Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof

29.9.- 3.10.1944 140 Zwangsarbeiter ABA 701 mit dem Frachtschiff „Sanga“ nach Libau, Lettland

13.-14.10. 1944 Die letzten 50 Männer, 10 junge Frauen mit der „Drechtdijk“ auch „Drächtig“ nach Libau

SS-Sonderlager Libau in Lettland, Arbeit im Hafen, Be- und Entladen von Schiffen

22.10.1944 Fliegerangriff auf Liebau mit zwei Toten unter den Häftlingen

22.12. 1944 schwerer russischer Bombenangriff auf die besetzte Stadt, 14 Lagerinhaftierte kommen um

19. 2. 1945 200 Häftlinge von Libau auf dem mit Granaten- und Patronenhülsen beladenen Kohlefrachter „Balkan“ über die Ostsee erst Richtung Lübeck, wegen Bombenangriffen umgeleitet nach Hamburg

27.2.1945 Ankunft in Hamburg, von der Gestapo in Gefängniswagen vom Hafen nach Fuhlsbüttel

27.2.1945 – 11.4.1945 Polizeigefängnis Fuhlsbüttel „Kola-Fu“, Zuchthaus und Konzentrationslager

12.-15.4.1945 86 km Fußmarsch nach Kiel, ins „Arbeitserziehungslager“ (AEL) „Nordmark“ in Hassee, Außenlager des KL Neuengamme in Kiel, dort schwer erkrankt

Rettungsaktion „Graf Bernadotte“ durch das Schwedische Rote Kreuz

Nach Verhandlungen des schwedischen Graf Bernadotte und Norbert Masur vom World Jewish Congress, Stockholm mit Heinrich Himmler nahe Berlin werden 168 jüdische Häftlinge und ihre Kinder nach Schweden freigelassen.

1.5.1945 153 Juden mit weißen Bussen des Roten Kreuz nach Pattburg, Dänemark, Entlausung in der Quarantänestation; weiter mit dem Zug nach Kopenhagen

2.5.1945 mit der Fähre nach Malmö; erste Quarantäne ca. 10 Tage

4.5.1945 Befreiung des AEL Nordmark Hassee durch britische „Royal Army“

13.5.1945 in Smålandsstenar, Schweden in Quarantäne

8.6.1945  IRC-Recreation-Camp, Holsbybrunn Lidingo Schweden

Dez. 1945 nach Ryds Brunn Camp

Wohnt bei ihrer Schwester Paula Katzmann in Stockholm

26.3.-8.4.1946 auf der SS Drottningholm von Göteborg nach New York  mit Emmi und Sofie

6.11.1983 Tod in Philadelphia

Gedenken

Page of Testimony in Yad Vashem für den Ehemann, Stolperstein in Emmerich

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939  https://www.mappingthelives.org/

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411211-38.jpg

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1006670

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de&s_lastName=Nathan&s_firstName=Georg&s_place=Emmerich

U.S. Sterbe-Verzeichnis der Sozialversicherung (SSDI)

http://collections.ushmm.org/search/catalog/irn508094

https://biografien.erinnerungsort.hs-duesseldorf.de/person/172

http://www.geschichtsverein-bordesholm.de/Veroeffentlichungen/Jahrbuecher/J06_7_Fentsahm_Evakuierungsmarsch.pdf

Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008

Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984

Aufbau, Nach Schweden gerettet; Ausgabe vom 22.6.1945

Bernd Philipsen, Fred Zimmak, Hrsg., Wir sollten leben, Novalis 2020

Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick (Hrsg.), Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert