Eugen Hecht
*7.5.1904 in Datteln
Vater Levi Hecht *4.9.1861 in Datteln; ✡10.3.1920 in Datteln
Mutter Sophie Abel 10.4.1872 in Geseke; ✡27.9.1938 in Datteln
Geschwister
Henriette Hecht *24.5.1895 in Datteln; oo Alfred Friedenberg; ✡ 17.1.1945 in Stutthof
Martha Hecht *9.5.1896 in Datteln; Erkelenz; Essen; Den Haag; Dortmund; oo Walter Abel; 1939 England;
Adele Hecht *18.5.1897 in Datteln; Amsterdam; ✡ 11.6.1943 Sobibor
Elfriede Hecht *25.2.1903 in Datteln;
Adressen Datteln, Am Markt 9, später Tigg; Bomsdorf, Jüdenberg bei Bitterfeld; Neheim-Hüsten
Weiterer Lebensweg
1931- 1932 Mitglied im Sportverein TV Datteln 09 zusammen mit seiner Schwester Henriette
Die jüdischen Umschulungslager in Bomsdorf, Gehringshof und Steckelsdorf
1938 Eugen Hecht zur Hachschara in das jüdische Umschulungslager Bomsdorf, Jüdenberg, Gräfenhainichen bei Bitterfeld in Sachsen-Anhalt, eines von drei Lagern (Bomsdorf, Gehringshof, Steckelsdorf) in Trägerschaft des Bachad, 1928 gegründete Jugendorganisation des orthodox-jüdischen Misrachi; das hebräische Akronym בָּחָ״ד BaChaD steht für Brit Chaluzim Datiim, deutsch ‚Bund religiöser Pioniere‘; In Bomsdorf befand sich in den 1930er Jahren eine landwirtschaftliche und gärtnerische Ausbildungsstätte für Juden zur Vorbereitung auf eine Auswanderung nach Palästina. Laut Albert J. Phiebig, der als Statistiker für die Reichsvertretung der Deutschen Juden arbeitete, befanden sich am 1. August 1938 noch 35 Auszubildende in Bomsdorf
10.11.1938 Novemberpogrom; Überfall der SA auf die jüdische Landwirtschaftsschule in Bomsdorf
Sofie Löwenstein berichtet:
„Bereits in der Reichspogromnacht brachen die Nazis in das Lagergelände ein, steckten die Jugendlichen in der Kälte des Novembers in Nachtkleidung auf den Hof und ermordeten zwei Jungen. Sie wurden heimlich auf dem christlichen Friedhof in der Stadt Gräfenhainichen bestattet, und die Lage der Gräber wurde erst vor kurzem bekannt. Die Nazis verschleierten die ganze Angelegenheit, indem sie ihnen verboten, das Ausbildungsprogramm für ein paar Tage zu verlassen, ihnen ausdrücklich verboten, über das Thema zu sprechen, und die Pioniere einschüchterten.„
Die über 18-jährigen Chawerim kommen in „Schutzhaft“ ins KL Sachsenhausen
Neheim-Hüsten ist der letzte bekannte Wohnort von Eugen Hecht vor der Emigration
6.1.1939 nach Paraguay
Gedenken
6.12.2011 Stolpersteine in Datteln für die Schwestern
Quellen
Helmut Nottelmann, Zwischen Hakenkreuz und Turnerfahne – der TV Datteln 09 zwischen 1933 und 1945
Persönliche Mitteilungen von Helmut Nottelmann, Buchautor
Feindseligkeiten gegen Dattelner Juden, in Lutz Bilk, Augenzeugenberichte von 1981
Werner Schneider, Jüdische Heimat im Vest Gedenkbuch 1983
Werner Schneider, Jüdische Einwohner Recklinghausens 1816-1945, in: 750 Jahre Stadt Recklinghausen. 1236-1986, hrsg. von Werner Burghardt, Recklinghausen 1986
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de857553
Georg Möllers / Jürgen Pohl: Abgemeldet nach „unbekannt“ 1942, Die Deportation der Juden aus dem Vest Recklinghausen nach Riga, hrsg. von der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Recklinghausen, Klartext Verlag, Essen 2013.
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Jüdische Holocaust-Gedenkstätten und jüdische Einwohner Deutschlands 1939-1945