Frankenberg Richard

Richard Frankenberg

*8.10.1883 in Höxter

Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos

Vater Gustav Frankenberg *26.6.1843 in Höxter; Kaufmann;+9.6.1906 in Höxter

Mutter Jenny Jacobs verw. Rosenberg *6.4.1842 ; +29.8.1915 in Höxter

Geschwister

Eugenie Frankenberg *25.4.1870 in Höxter; oo Louis Hochheimer

Emil Frankenberg *4.5.1874 in Höxter;

Elise Ella Frankenberg *25.11.1881 in Höxter; oo Philipsburg

Olga Frankenberg *20.7.1877 in Höxter; oo Kusel Mühlfelder; +7/1942 in Auschwitz

Louis Frankenberg *1.1.1876 in Höxter; oo Cäcilie Wolf; 24.1.1936 in Alkmaar

Margarete Frankenberg *22.3.1879 in Höxter; +7/1942 in Auschwitz

Stiefgeschwister aus erster Ehe der Mutter, Vater Soistmann Siegmund Rosenberg

Lina Rosenberg *25.12.1866 in Höxter; +9/1942 in Treblinka

Siegmund Rosenberg *1868 in Höxter; oo Kathinka Leopold; +1930

v.l. Margarete Frankenberg, Lina Rosenberg, Siegmund Rosenberg, Olga Frankenberg, Louis Frankenberg, Elise (Ella) Frankenberg, Eugenie Frankenberg; Emil und Richard fehlen

Beruf Arzt, Dr. med.  Hausarzt in Höxter

Adressen Höxter, Stummrigestraße 16; Corveyer Allee 5

Heirat 2.7.1914 Änne Wichelhausen *4.5.1892 in Herstelle; +28.7.1944 in Riga Strasdenhof

Kinder keine

Weiterer Lebensweg

April 1889 -1893 Jüdische Schule Höxter an der Synagoge, Faulebachstraße

April 1893 -1904 (Abitur) König-Wilhelm-Gymnasium in Höxter

1904- Medizinstudium in Göttingen, Freiburg, München

Halbjähriger Militärdienst als „Einjährig-Freiwilliger“ beim I. Kgl. Infanterie-Regiment „König“

19.7.1910 Approbation als Arzt

April 1911 Praxiseröffnung in Höxter

Kolonnenarzt des Roten Kreuzes

Ende 1914 – Anfang 1917 aktiver Militärdienst als Sanitätsarzt

1919-1924 Stadtverordneter in Höxter für die linksliberale Deutsche Demokratische Partei

1933 aller Ämter enthoben, darf aber als Frontkämpfer zunächst weiter als Arzt praktizieren

30.9.1939 Entzug der Approbation (wie allen deutschen jüdischen Ärzten)

9./10.11.1938 Verwüstung der Praxis im Pogrom

„Schutzhaft“ im Keller des Rathauses

12.-24-11.1938 im KL Buchenwald

1939 Zwangsarbeit als Straßenkehrer

Sommer 1941 Zwangsumzug ins Judenghettohaus bei der Witwe Rosenberg, Corveyer Allee 2

10.12.1941 Verhaftung und Verbringung nach Bielefeld in den Kyffhäuser-Saal

13.12.1941 Transport Bielefeld nach Riga mit der Ehefrau Änne

15.12.1942 23 Uhr Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa

16.12.1944 Fußmarsch ins Ghetto Riga

Arzt der Gruppe Bielefeld im Krankenrevier Bielefelder Straße

Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung.

November 1943 Mit 2000 aus dem KL Kaiserwald nach Riga-Strasdenhof

Einziger Arzt im Außenlager Riga Strasdenhof

28. – 3.8.1944 Strasdenhof: Alle Personen unter 15 und über 50 Jahren werden selektiert und in „Gas-Lastern“ erstickt oder erschossen

297.1944 Tod in Riga Strasdenhof; auf LKW’s in den Bikernieki-Wald verbracht, dort erschossen, seine Frau erlitt dasselbe Schicksal.

Quellen

http://www.jacob-pins.de/?article_id=529&clang=0

http://www.jacob-pins.de/?article_id=61&clang=0

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1006718

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411213_Bielefeld12.jpg

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=en&s_id=&s_lastName=Frankenberg&s_firstName=Richard&s_place=&s_dateOfBirth=&cluster=true

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939  https://www.mappingthelives.org/

Anita Kugler, Scherwitz – Der Jüdische SS-Offizier, 2017

Käthe Fries, Schießen Sie mich nieder, Lukas Verlag 2017

Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008

Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984

Aufbau, Nach Schweden gerettet; Ausgabe vom 22.6.1945

Bernd Philipsen, Fred Zimmak, Hrsg., Wir sollten leben, Novalis 2020

Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick (Hrsg.), Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020

Mein besonderer Dank gebührt Fred Zimmak für die großzügige Unterstützung meiner Recherchen.

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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