Jakob Köbes Marx
*9.2.1914 in Jünkerath, Daun; ✡ 15.2.1945 erschossen in Libau
Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos
Vater Nathan Marx *3.7.1870 Baasem; Viehhändler, Metzger; Theresienstadt; ✡ 24.9.1942 Treblinka
Mutter Anna Marx *23.9.1872; Theresienstadt; ✡ 24.9.1942 Treblinka
Onkel Siegmund Marx *2.8.1891 in Baasem; ✡19.9.1942 in Auschwitz
Geschwister
Henriette Marx *11.8.1907 in Jünkerath; oo Moritz Meier; ✡Mai 1942 in Kulmhof
Ruth Marx *23.3.1910 in Jünkerath; ✡ in Riga
Alice Marx *17.9.1911 in Jünkerath; ✡ in Riga
Bruno Marx *16.12.1912 in Jünkerath; ✡ in Minsk
Beruf ?
Adressen Jünkerath; Paderborn; Köln, Heisterstraße 8
Weiterer Lebensweg
1919 Vater Nathan stellt privat einen Religionslehrer für seine sechs Kinder ein
23.6.1939 Vertrag zwischen der RVJD und der Stadt Paderborn zur Errichtung des Umschulungs- und Einsatzlagers Paderborn, Grüner Weg 86; vom Hechaluz wird eine „Aufbaugruppe“ nach Paderborn geschickt
17.3.1940 aus Köln angemeldet im Lager Paderborn
6.5.1940 aus Paderborn ins Hachscharalager Landwerk Neuendorf im Sande
vermutlich aus Neuendorf nach Köln zu den Eltern zurück
22.10.1941 Schwester Henriette Marx aus Köln ins Ghetto Lodz deportiert
6.12.1941 mit den Schwestern Ruth und Alice in der Heisterstraße 8 verhaftet, Sammellager Messehallen Köln-Deutz
7.12.1941 Transport von Köln Bahnhof Deutz-Tief nach Skirotawa, Riga
10.12.1942 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung
Jakob Ghettopolizist in Riga
15.6.1942 beide Eltern aus dem Sammellager Müngersdorf, Köln mit Transport III/1 nach Theresienstadt
20.7.1942 Bruder Bruno deportiert von Köln nach Minsk
21.9.1942 beide Eltern aus Theresienstadt mit Transport Bp nach Treblinka
November 1943 im Armeebekleidungsamt ABA 701 in Mühlgraben, Kasernierung
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
29.9.- 3.10.1944 140 Zwangsarbeiter ABA 701 mit dem Frachtschiff „Sanga“ nach Libau, Lettland
13.-14.10. 1944 Die letzten 50 Männer, 10 junge Frauen mit der „Drechtdijk“ auch „Drächtig“ nach Libau
SS-Sonderlager Libau in Lettland, Arbeit im Hafen, Be- und Entladen von Schiffen
22.10.1944 Fliegerangriff auf Libau mit zwei Toten unter den Häftlingen
22.12.1944 schwerer russischer Bombenangriff auf die besetzte Stadt, 14 Häftlinge kommen um
15.2.1945 (offizielles Todesdatum) Tod in Libau, von SS wegen in den Kleidern eingenähtem Geld zusammen mit Pepi Josef Sladkus aus Brünn erschossen
Gedenken
14.2.1999 Pages of Testimony für Jakob,Bruno, Alice, Ruth und Henriette Marx von Alex Salm
Quellen
Der Israelit vom 18.12.1919
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1007961
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1008095
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1212324
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1546244
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1242166
https://www.statistik-des-holocaust.de/III1-41.jpg
http://www.mahnmal-trier.de/Materialien-J%C3%BCnk-Stadt.pdf
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411207_26.jpg
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939 https://www.mappingthelives.org/
Anita Kugler, Scherwitz – Der Jüdische SS-Offizier, 2017
Christin Sandow (Hrsg.), Käthe Fries, Schießen Sie mich nieder, Lukas Verlag 2017, Seite 113
Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008
Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984
Aufbau, Nach Schweden gerettet; Ausgabe vom 22.6.1945
Bernd Philipsen, Fred Zimmak, Hrsg., Wir sollten leben, Novalis 2020