Gella Hella Haar geb. Wolff *16.1.1895 in Bremerhaven; +14.9.1981 in Malmö, Schweden
Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos
Vater Wolff Levy Wolff *27.3.1856 in Aurich; +28.1.1942
Mutter Jette Schulenklopper *18.1.1862 in Emden; + 7.2.1943 Theresienstadt
Geschwister
Berta Wolff *26.9.1883 in Bremerhaven; oo Benesch; +1951
Leonard Wolff *22.9.1889 in Bremerhaven; +1970 in Montevideo
Julius Wolff *28.5.1891 in Bremerhaven; +18.5.1965 in San Francisco
Alice Wolff *8.9.1896 in Bremerhaven; oo Trepte;
Walter Wolff *in Bremerhaven; +1919
Lea Wolff *16.12.1901 in Bremerhaven; oo Samuel Estlein; +1988 in Toulouse
Moritz Wolff
Clara Wolff
Cousine Gella Katz geb. Wolff *4.9.1893 in Aurich; ( AEL Nordmark)+März 1974 in New York
Beruf ?
Adressen Berlin; Dresden; Malmö
Heirat
1.Ehe Rudolf Haar *22.11.1898 in Berlin; +1.1.1944 im KL Kaiserwald ermordet
2.Ehe Aron Waskobonik *20.4.1886 in Algobol, Polen ; Witwer seit 23.1.1946; + 23.12.1955 in Schweden
Kinder keine
Weiterer Lebensweg
17.5.1939 in Dresden bei Minderheiten-Volkszählung,
21.1.1942 Transport Dresden Leipzig nach Skirotawa, Riga mit Rudolf Haar
Transportliste für Dresden ist nicht bekannt, nur für den Teil Leipzig
24.1.1942 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga
Rudolf Haar, Stellvertreter für den Leiter der Ghettopolizei Riga Friedrich Frankenberg
Dezmber 1943 deportiert ins KL Kaiserwald
1.12.1943 aus Rache für die Hinrichtung der jüdischen Ghettopolizisten durch die SS am 31.12.1942 von lettischen Juden betrunken gemacht und von Berufsverbrechern, zuvor Kapos in Salaspils in einer Latrine im KL Kaiserwald ertränkt
28.9.-1.10.1944 3155 Häftlinge aus Riga Kaiserwald, 300 von der Lenta auf DEM Frachtschiff „Kanonier“ von Riga->Danzig
29.9.- 3.10.1944 140 Zwangsarbeiter ABA 701 mit dem Frachtschiff „Sanga“ nach Libau, Lettland
13.-14.10. 1944 Die letzten 50 Männer, 10 junge Frauen mit der „Drechtdijk“ auch „Drächtig“ nach Libau
SS-Sonderlager Libau in Lettland, Arbeit in der Schuhfabrik, im Hafen, Be- und Entladen von Schiffen
22.10.1944 Fliegerangriff auf Libau mit zwei Toten unter den Häftlingen
22.12.1944 schwerer russischer Bombenangriff auf die besetzte Stadt, 14 Lagerinhaftierte kommen um
19. 2. 1945 200 Häftlinge von Libau auf dem mit Granaten- und Patronenhülsen beladenen Kohlefrachter „Balkan“ über die Ostsee erst Richtung Lübeck, wegen Bombenangriffen umgeleitet nach Hamburg;
10 junge Männer bleiben bei der SS in Libau zurück und werden am 9.5.1945 in Libau befreit
27.2.1945 Ankunft in Hamburg, von der Gestapo in Gefängniswagen vom Hafen nach Fuhlsbüttel
27.2.1945 – 11.4.1945 Polizeigefängnis Fuhlsbüttel „Kola-Fu“, Zuchthaus und Konzentrationslager
12.-15.4.1945 86 km Fußmarsch nach Kiel, ins „Arbeitserziehungslager“ (AEL) „Nordmark“ in Hassee, Außenlager des KL Neuengamme in Kiel.
Rettungsaktion „Graf Bernadotte“ durch das Schwedische Rote Kreuz
Nach Verhandlungen des schwedischen Graf Bernadotte und Norbert Masur vom World Jewish Congress, Stockholm mit Heinrich Himmler nahe Berlin werden 168 jüdische Häftlinge und ihre Kinder nach Schweden freigelassen.
1.5.1945 153 Juden mit weißen Bussen des Roten Kreuz nach Pattburg, Dänemark, Entlausung in der Quarantänestation; weiter mit dem Zug nach Kopenhagen
2.5.1945 mit der Fähre nach Malmö; erste Quarantäne ca. 10 Tage
4.5.1945 Befreiung des AEL Nordmark Hassee durch britische „Royal Army“
13.5.1945 in Smålandsstenar, Schweden in Quarantäne
8.6.1945 Holsbybrunn, Ausländerheim der Schwedischen Ausländerkommission
Dez. 1945 nach Ryds Brunn Ausländerlager, Flüchtlingsheim
14.9.1981 Tod in Schweden
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939 https://www.mappingthelives.org/
Anita Kugler, Scherwitz – Der Jüdische SS-Offizier, 2017
Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011
Käthe Fries, Schießen Sie mich nieder, Lukas Verlag 2017
Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008
Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984
Aufbau, Nach Schweden gerettet; Ausgabe vom 22.6.1945
Bernd Philipsen, Fred Zimmak, Hrsg., Wir sollten leben, Novalis 2020
Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick Hrsg., Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020
Mein besonderer Dank gebührt Fred Zimmak für die großzügige Unterstützung meiner Recherchen.
Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008
Bericht des Ezra Jurmann, Dresden- Riga -Stutthof April/Mai1946
Käthe Fries, Schießen Sie mich doch nieder! Lukas-Verlag 2017
https://www.geschichte-pirna.de/Juden-ges..pdf
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420121-Leipzig19.jpg
List of Jews deported from Dresden who perished during the Holocaust