Walter Krämer
*24.1.1927 in Niederklein, Stadtallendorf
Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos
Vater Hermann Krämer *1.2.1890 in Steinbach; Kaufmann; oo28.4.1919; 11.3.1942 nach Bernburg a. d. Saale, Tötungsanstalt; 23.6.1942 vermutlich gefälschtes Todesdatum
Mutter Dina Stern *8.1.1888 in Niederklein; 2.11.1943 von Riga-> in Auschwitz
Großvater Abraham Krämer *11.8.1860 in Hergershausen; + 9.6.1941 in Marburg
Geschwister
Ilse Krämer *8.8.1921 in Niederklein; oo Moses Ingber
Manfred Krämer *24.3.1923 in Niederklein; vermutlich als Kind verstorben
Renate Krämer *2.1.1925 in Niederklein; Riga; AEL Nordmark; oo in den USA Werner Hirsch
Beruf Schüler, Schuhmacher
Adressen Niederklein; Mardorf, Haus Nr. 46 ½
Heirat ?
Kinder ?
Weiterer Lebensweg
1933 Volksschule
9./10.11.1938 Novemberpogrom Vater in Schutzhaft; nach Buchenwald bis 9.12.1938
17.5.1939 mit den Eltern, Schwester Renate sowie dem Großvater in Marburg
28.4.1941 Vater von der Gestapo Allendorf verhaftet, wegen „Lebensmittelhamstern“
Vater in der Haftanstalt Marburg und Polizeigefängnis Kassel
18.7.1941 Vater nach Buchenwald
8.12.1941 Verhaftung und Verbringung nach Kassel Turnhalle Wörthschule Schützenstraße
9.12.1941 Transport Kassel nach Riga Skirotawa
Fahrtroute über Berlin, Breslau, Posen, Königsberg, Skirotawa mit utter Dina und Schwester Renate
12.12.1941 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga bei 40 Grad minus
11.3.1942 Vater überführt Bernburg a. d. Saale, Tötungsanstalt; 23.6.1942 vermutlich gefälschtes Todesdatum
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung
2.11.1943 Mutter Dina wird für Auschwitz selektiert
November 1943 ins KL Kaiserwald; Kasernierung im Außenlager Straßdenhof
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
28.9.-1.10.1944 3155 Häftlinge aus Riga Kaiserwald, 300 von der Lenta auf dem Frachtschiff „Kanonier“ von Riga->Danzig
1.10.1944 Ankunft Stutthof
Februar 1945 Stutthof-Außenlager Rieben-Althammer (Rybno), Pommern; Befestigungsarbeiten
10. März 1945 von der Roten Armee aus dem Lager Rieben befreit
26.7.1945 zurück in Niederklein
1.5.1946 abgemeldet aus Niederklein
11.-20.5.1946 auf dem US-Marinetransporter Marine Flasher von Bremen nach New York
1977 wie seine Schwester Renate in Levittown
Gedenken
10.7.1977 Page of Testimony für seine Mutter Dina von Walter Krämer, Levittown
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939 https://www.mappingthelives.org/
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411209-10.jpg
http://www.alemannia-judaica.de/niederklein_synagoge.htm
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de904625
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de904650
https://collections.arolsen-archives.org/archive/6366499/?p=1&s=Kr%C3%A4mer%201890&doc_id=6366501
Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011
Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 7106); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85
Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008
Bernd Philipsen, Fred Zimmak, Hrsg., Wir sollten leben, Novalis 2020
Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick Hrsg., Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020
Ich habe Renate Krämer in Levittown besucht und auch die Geschichte der Juden in Niederklein erforscht. Dr. Wittmann, ich würde gerne einmal Kontakt zu Ihnen aufnehmen.