Irma Stahler geb. Bick
*8.6.1899 in Těšany, Tschechien; +2.2.2007 in Sydney
Staatsangehörigkeit tschechisch; staatenlos; Australien
Vater Moritz Bick *6.9.1872 in Bzenec; +15.10.1942 in Treblinka
Mutter Helene Theuman *16.10.1875 in Slavkov; + Těšany, Tschechien
Stiefmutter Jana Bickova *16.10.1875; +15.10.1942 in Treblinka
Geschwister
Hugo Bick Těšany, Tschechien
Frieda Bick *30.9.1904 Těšany; oo Heinrich Kahn; +30.4.1942 in Zamosc
Erwin Bick *25.8.1900 in Těšany; Brno; oo Marianne (1905-1942); +30.4.1942 in Zamosc
Eliska Elsa Bick *16.9.1904 Těšany; oo Max Inwald; Sohn Kurt (*1.5.1930); +30.4.1942 in Zamosc
Beruf Verkäuferin
Adressen Brno, Kratka 5;
Heirat
Indrich Heinrich Stahler *22.5.1894 in Klobouky; oo15.8.1922; + 19.4.1944 in Riga
Kinder
Kornelie Nelly Stahler *26.6.1929 in Klobuck, Tschechien; oo1952 Horst Israelski *15.12.1922; umbenannt Illing
Edith Stahler( jüdischer Name Chayla bat Avraham)*28.3.1924 in Klobuck, Tschechien; oo Ernst Steinweg; +8.9.1987 in Australien
Weiterer Lebensweg
Bürgerschule, 1 Jahr Handelsschule
2.12.1941 Transport H/ G, Nr.460 Brno -> Theresienstadt mit Ehemann und den Töchtern
9.1.1942 Fußmarsch von Theresienstadt zur Bahnstation Bauschowitz
9.1.1942 Bahnstation Bauschowitz, Leitmeritz Transport O, Nr.116 in 3. Klasse Personenwagen nach Riga
15.1.1942 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga
Mitte 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung
November 1943 im Armeebekleidungsamt ABA 701 in Mühlgraben, Kasernierung
19.4.1944 Ehemann Jindrich wird krank und stirbt in Riga
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
30.9.1944 Zwangsarbeiter des ABA 701 mit dem Frachtschiff „Sanga“ nach Liebau, Lettland
1.10.1944 Ankunft Liebau, SS-Sonderlager in Lettland, Arbeit im Hafen
22.12. 1944 schwerer russischer Bombenangriff auf die besetzte Stadt, 14 Lagerinhaftierte kommen um
19. 2. 1945 200 Häftlinge von Liebau auf einem mit Granaten- und Patronenhülsen beladenen Kohlefrachtschiff über die Ostsee erst Richtung Lübeck, wegen Bombenangriffen umgeleitet nach Hamburg
27.2.1945 Ankunft in Hamburg, von der Gestapo nach Fuhlsbüttel ins Polizeigefängnis gebracht
27.2.1945 – 11.4.1945 Polizeigefängnis Fuhlsbüttel „Kola-Fu“
12.-15.4.1945 86 km Fußmarsch nach Kiel, ins „Arbeitserziehungslager“ (AEL) „Nordmark“ in Hassee, Außenlager des KL Neuengamme in Kiel.
Rettungsaktion „Graf Bernadotte“ durch das Schwedische Rote Kreuz
Nach Verhandlungen des schwedischen Graf Bernadotte und Norbert Masur vom World Jewish Congress, Stockholm mit Heinrich Himmler nahe Berlin werden 168 jüdische Häftlinge und ihre Kinder nach Schweden freigelassen.
1.5.1945 153 Juden mit weißen Bussen des Roten Kreuz nach Pattburg, Dänemark, Entlausung in der Quarantänestation; weiter mit dem Zug nach Kopenhagen,
2.5.1945 mit der Fähre nach Malmö; erste Quarantäne ca. 10 Tage
4.5.1945 Befreiung des AEL Nordmark Hassee durch britische „Royal Army“
13.5.1945 in Smålandsstenar, Schweden in Quarantäne
8.6.1945 IRC-Recreation-Camp, Holsbybrunn Lidingo Schweden
Dez. 1945 nach Ryds Brunn Camp
2.2.2007 Tod in Sydney, Altersschwäche
5.2.2007 Beisetzung Rookwood Cemetary, Sydney Australia
Gedenken
2008 Page of Testimony in Yad Vashem für den Ehemann Jindrich durch Tochter Kornelie Illing
Quellen
https://www.holocaust.cz/de/opferdatenbank/opfer/125656-jindrich-stahler/
https://collections.arolsen-archives.org/archive/5095174/?p=1&s=Stahler%201924&doc_id=5095174
https://collections.arolsen-archives.org/archive/5095175/?p=1&s=Stahler%201899&doc_id=5095175
Gisela Möllenhoff, Rita Schlautmann-Overmeyer, Jüdische Familien in Münster 1918 – 1945. Teil I Biographisches Lexikon, Münster, 2001
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Australien Todesnachrichten, 1860-2019
http://www.gelsenzentrum.de/vernehmung_heinrich_mueller_aba_701_riga.htm
Aufbau, Nach Schweden gerettet; Ausgabe vom 22.6.1945
Fritz Ostkämper, Carla Pins: „Man darf nicht denken & doch kann ich es nicht vergessen“ 2019
Bernd Philipsen, Fred Zimmak, Hrsg., Wir sollten leben, Novalis 2020
Dietlind Kautzky, Thomas Käpernick (Hrsg.), Mein Schicksal ist nur eins von Abertausenden VSA 2020