Mintz Wladimir

Wladimir Waldemar Zeev Wolf Mintz

* 22.9.1872 in Daugavspils, Dünaburg; + 12.11.1944 in Buchenwald

Staatsangehörigkeit lettisch

Vater Jehil Mikelis Mincs *15.7.1838 in Bialystok; + 21.7.1893 in Berlin; Friedhof Weissensee

Mutter Olga Friedland; oo 1864; + 1915 in Riga

Geschwister

Naum Menachem Mintz *19.3.1867 Daugavspils; oo Rifka Shalit ; +25.3.1935 in Riga;

     Sohn Jehiel Michel Misha Mintz *31.8.1898 in Moskau; +1942 im Riga Ghetto wegen TBC

Paul Mintz *30.6.1868 in Daugavspils; Jura-Professor; 1940 in sowj. Gulag in Kansk, Sibirien; +1941

Aaron Arnold Mintz

Max Mordechai Mintz

Beruf Arzt, Chirurgie-Professor

Adressen Daugavspils; Riga, Gertrudes 9, Prospekt Visbiyas 11, Elizabetes 45/47; Moskau

Heirat 1.6.1903 Sara Esther Neustadt *26.9.1883 in Moskau; erschossen in Riga Rumbula 11/1941

Kinder

Natalia Mintz; oo Belenky

Bella Mintz; oo Levit

Dina Mintz; oo Navrozov

Neffe Jehiel Michel Misha Mintz *31.8.1898 in Moskau; Chirurg; +1942 im Riga Ghetto wegen TBC

Weiterer Lebensweg

Umzug von Daugavspils nach Riga

1883 – 1889 Städtisches Gymnasium Riga

1890 -1895 Medizinstudium an der Universität Dorpat (Tartu) Estland

1895 Staatsexamen an der Universität Dorpat (Tartu) Estland

1896-7 Gastarzt in deutschen Kliniken u.a. bei dem Urologen und Chirurgen James Israel

1896 Promotion „Drehungshindernisse nach Vorderarmbruechen”

1902 Leiter der Chirurgischen Ambulanz des Staro-Yekateriniskaya Hospital in Moskau

1904 -1916 Sekretär der allrussischen Chirurgischen Gesellschaft

Bis 1914 Chirurg an der Universität Moskau

1914-1917 Chefarzt am Moskauer Stadtkrankenhaus

1917 -1920 Professor an der Universität Moskau, Chefarzt der Chirurgie, Zentralhospital Moskau

30.8.1918 operiert erfolgreich Lenins Schussverletzung nach dem Attentat von Fannie Kaplan

April 1920 mit Lenins Billigung Rückkehr nach Riga

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Prof. Mintz 3. von rechts neben Neffen Michel Mintz

1924-1940 Chefarzt der Chirurgie am Jüdischen Hospital Bikur-Holim in Riga

1938 führt Mintz die erste Herzoperation in Lettland aus.

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Das Jüdische Hospital Bikur-Holim in Riga, Maskavas iela 122

1940–1941 Chirurgie-Professor an der lettischen Staatsuniversität

25.7.1941 Entzug der „Venia legendi“, offiziell aus der Universität ausgeschlossen

Als Chirurg in einem Hospital für Kriegsgefangene

September 1941-1943 Leiter der Klinik-Ambulanz im lettischen Ghetto Riga

Behandelt auch psychische Störungen im Ghetto

Hier ist auch sein Neffe Jehiel Michel Misha Mintz *31.8.1898 als Chirurg tätig

Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung

Ab Sommer 1943 Leiter der Klinik im Heereskraftfahrpark H.K.P. in der Ganu Iela, Riga

1944 verweigert er die Operation von drei NS-Offizieren

Mai 1944 Josef Katz, der in der Truppengärtnerei im HKP arbeitet, berichtet von wiederholten vergeblichen Versuchen, Prof. Mintz zu Berichten über seine Zeit in Moskau zu veranlassen. Katz verkauft ihm „zwei schöne Tomaten“ zum Sonderpreis von 5 statt sonst 6 Mark.

Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga

Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof

6.8-9.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Libau nach Danzig

5.8.1944 Ankunft KL Stutthof

16.8.1944 deportiert nach Buchenwald

Aufnahme vom 24.8.1944 vom Angriff auf Buchenwald

24.8.1944 Schwerer Fliegerangriff auf Buchenwald und die benachbarten Gustloff-Rüstungsbetriebe mit 1800 Toten

Bericht Max Kaufmann Churbn Lettland  Seite 267

12.11.1944 um 5.45 Uhr erliegt er den Verletzungen im Krankenblock von Buchenwald, Abszeß, „Sepsis bei Subpectoral-Phlegmone“

Publikation von über 100 wissensch. Arbeiten, Bücher über Chirurgie und verwandte Fachgebiete

Quellen

Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008 Seite 99

Josef Katz, Erinnerungen eines Überlebenden, Seite 167, Neuer Malik Verlag. Kiel 1988

https://collections.arolsen-archives.org/archive/4572726/?p=1&s=Minz%201872&doc_id=4572728

https://collections.arolsen-archives.org/archive/6637727/?p=1&s=Minz%201872&doc_id=6637729

Max Kaufmann, Churbn Lettland, Seite 85-88

Anita Kugler, Scherwitz – Der Jüdische SS-Offizier, 2017

https://www.yumpu.com/en/document/read/20265283/small-riga-ghetto

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=en&s_id=&s_lastName=Mintz&s_firstName=Vladimir&s_place=Riga&s_dateOfBirth=&cluster=true

https://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=en&itemId=11772611&ind=1

https://www.jewishgen.org/infofiles/latvia/latvianIntelligentsia.html

http://www.denkstroeme.de/heft-21/s_191-201_riha

https://yivoenc,yclopedia.org/article.aspx/Mincs_Vladimirs

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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