Horst Heilbronn
*1.9.1921 in Berlin; +16.9.1941 in Mauthausen
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Hugo Heilbronn *25.1.1894 in Bochum; Glasermeister; +22.5.1942 in Majdanek
Mutter Minna H. Lack *9.4.1899 in Graudenz; +22.5.1942 in Majdanek
Geschwister
Günter Gerson Ben Zvi Heilbronn *2.11.1923 in Berlin; 4/1945 befreit in Westerbork durch Kanadische Truppen
Judith Heilbronn *29.4.1927 in Berlin; +31.10.1944 in Auschwitz
Tante
Paula Thal geb. Heilbronn *9.7.1885 in Bochum; oo 28.6.1912 in Bochum Arthur Thal *16.10.1883 in Graudenz; Amsterdam; Westerbork
Beruf Schüler
Adressen Berlin, Große Hamburger Straße 17; Landsberger Allee 144, Schwedterstraße 158; Rotterdam, Heemraadsplein 17 c/o Lancee; Hilversum,
Weiterer Lebensweg
Oktober 1936 Umzug der Familie von Berlin-Adlershof in die Große Hamburger Straße 17
13.6.1938 Vater inhaftiert in Berlin, in der Aktion „Arbeitsscheu Reich“ (ASR)
15.6.1938 Vater verlegt ins KL Buchenwald als ASR-Häftling
4. Januar 1939 mit den Geschwistern nach Holland emigriert
Kindertransport aus Berlin, Dresden, Kassel und Hannover
40 Mädchen (Judith) nach Losser, 150 Jungen (Günter) ins Dommelhuis nach Eindhoven
1939 Werkdorp Wieringer Meer, Ausbildungszentrum ohne Hachschara-Status
17.5.1939 Eltern ohne Kinder in Berlin bei Minderheiten-Volkszählung
27.6. 1939 Vater entlassen aus KL Buchenwald
20.3.1941 Auflösung des Werkdorp nach einem Brand durch den SD Amsterdam (Willy Lage und Klaus Barbie); 210 der 290 Lehrlinge nach Amsterdam verbracht und in Familien untergebracht; Horst kommt in die Tintorettostraat 23 in Amsterdam
14.5.1941 Bombenexplosion im Marine-Offiziersclub Amsterdam ist Anlass für Verhaftungswelle
11.6.1941 SS-Obersturmführer Klaus Barbie von der „Zentralstelle für jüdische Auswanderung in Amsterdam“ erschleicht sich durch Täuschung die Adresslisten der „Werkdorper“
11.6.1941 „Vergeltungsmaßnahme“ 300 Jugendliche, davon 61 „Werkdorper“ in Schoorl inhaftiert,
4 werden freigelassen, 57 in das KL Mauthausen deportiert (Juni-groep), keiner überlebt das Jahr 1941
16.9.1941 Tod in Mauthausen
28.3.1942 Eltern Transport XI/7426 von Berlin zum Bhf. Trawniki, 12 km ins Ghetto Piaski
22.5.1942 Tod der Eltern in Majdanek
2.8.1942 Jüdisches Waisenhaus, Mathenesserlaan 208, Rotterdam
18.1.1944 Schwester Judith mit Transport XXIV/2 Nr. 988 aus Westerbork nach Theresienstadt
28.10.1944 Judith mit Tante Paula Thal Transport Ev Nr. 480 aus Theresienstadt nach Auschwitz
31.10.1944 Tod der Schwester Judith und Tante Paula Thal in Auschwitz
Gedenken
14.6.1999 Pages of Testimony von Bruder Günter Gerson Heilbronn für die Eltern und Geschwister
22.03.2014 Stolpersteine für Hugo und Minna Heilbronn in Altglienecke, Rudower Straße 68
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1678216
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1068614
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de981205
https://collections.arolsen-archives.org/archive/6075414/?p=1&s=Heilbronn%201894&doc_id=6075419
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT11-28.jpg
Gedenkbuch Berlins der jüdischen Opfer des Nazionalsozialismus, Freie Universität Berlin, Zentralinstitut für sozialwissenschaftliche Forschung, Edition Hentrich, Berlin 1995
https://dokin.nl/deceased-children/Judith-Heilbronn-born-29-Apr-1927