Marianne Anni Schwarz

*14.10.1892 in Leipzig; ✡November 1978
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Meir Max Schwarz *2.7.1858 in Trebschen; ✡27.12.1939 in Bochum; jüdischer Friedhof
Mutter Jenny Lindenbaum *16.7.1866 in Witten; ✡26.10.1942 in Theresienstadt
Geschwister
Walter Schwarz *29.7.1889 in Leipzig, oo Maria Gerlach; Bielefeld; „privilegierte Mischehe“
Hildegard Schwarz *31.12.1895 in Leipzig; oo Walter Rosenthal (*26.5.1893 ); Sohn Fritz *21.5.1931; alle drei 30.4.1942 nach Zamosc
Beruf Sprachlehrerin Englisch, Französisch
Adressen Bochum, Scharnhorstraße 6, Rottstraße 7; Horst-Wessel-Straße 56
Heirat ledig
Kinder keine
Weiterer Lebensweg
Jüdische Volksschule
Lyceum in Bochum
Mädchenpensionat in der Schweiz
Im Bochumer Synagogenchor die Solo-Altstimme
1934 arbeitet als Sprachlehrerin
17.5.1939 mit den Eltern in der Rottstraße 7 bei Minderheiten-Volkszählung
Dezember 1941 Ankündigung der „Umsiedlung in den Osten“
24.1.1942 Bochumer Hauptbahnhof, weiter nach Dortmund, Saal der Gaststätte Zur Börse Nähe HBF
27.1.1942 Transport Dortmund nach Skirotawa; Riga, Ghetto
1.2.1942 Ankunft Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto
15.3.1942 2. Dünamünde Aktion im Ghetto Riga;
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
6.8-9.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig
Ende September 1944 Verlegung ins Außenlager Thorn, Aufbau einer neuen AEG-Fabrik
Außenlager AEG-Thorn-Winkenau, Kabelabteilung mit ungefähr 5000 jüdischen Frauen als Gefangenen
September 1944 Bruder Walter in der Mischlingsaktion verhaftet
Okt.1944-Febr. 1945 Bruder Walter im Arbeitslager Sitzendorf
20.1.1945 Marsch von Thorn nach Bromberg
26.1.1945 Befreiung durch die Rote Armee
2.2.1945 Bruder Walter auf Transport XVI/5 nach Theresienstadt
8.5.1945 Befreiung von Bruder Walter in Theresienstadt
1945 Rückkehr nach Bochum
14.1.1946 Aufnahmeantrag jüd. Gemeinde Bochum
Ausbildung als Masseuse

26.9.-5.10.1949 auf der SS General C.C. Ballou Auswanderung von Bremerhaven nach New York
1965 zu Besuch bei Bruder Walter in Bielefeld
Aufenthalt Lippische Nervenheilanstalt in Bad Salzuflen
Letzter Wohnsitz South Orange, New Jersey
November 1978 Tod
Gedenken
10.12.2014 Stolperstein für Mutter Jenny in Bochum, Brüderstraße 2
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_wfn_420127.html
U.S. Sterbe-Verzeichnis der Sozialversicherung (SSDI)
Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 7742); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85.
Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011
Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008
Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984 Anita Kugler, Scherwitz – Der Jüdische SS-Offizier, 2017