Mendel Günther

Günther Mendel

*12.11.1931 in Wattenscheid; +27.9.2009 in Oak Lawn, Illinois

Staatsangehörigkeit deutsch, staatenlos

Vater Wilhelm Mendel *4.6.1899 Gronau; 28.1.1930 Wattenscheid; +30.12.1943 Riga Jungfernhof

Mutter Ella Louisa Kraus * 29.11.1903 in Bochum; + 12.12.1944 in Stutthof

Beruf Schüler

Adressen Wattenscheid, Gertrudisstraße 4, Vödestraße 19

Heirat oo Adler; später geschieden

Kinder zwei

Weiterer Lebensweg

1.4.1930 Vater Wilhelm und Onkel Leo Kraus werden Geschäftsinhaber

27.2.1932 Vergleichsverfahren bei drohender Insolvenz

Dezember 1937 Verkauf des Möbelhauses J. Kraus

19.2.1938 Verkauf des Hauses Gertrudisstraße 4

10.11.1938 -7.12.1938 Vater Wilhelm in „Schutzhaft“ im KL Sachsenhausen

10.11.1938 – Jan 1939 Onkel Leo Kraus in „Schutzhaft“ im KL Sachsenhausen

10.11.1938 – Jan 1939 Onkel Walter Kraus in „Schutzhaft“ im KL Sachsenhausen

17.12.1938 Mutter Ella zwangsweise Annahme des Zusatznamen Sara

17.5.1939 bei mit den Eltern in Wattenscheid Minderheiten-Volkszählung

1939-1941 Ehemann Wilhelm als Notstandsarbeiter im Tiefbau

Dezember 1941 Ankündigung der „Umsiedlung in den Osten“

24.1.1942 Bochumer Hauptbahnhof, weiter nach Dortmund,

24.-27.1.1942 Sammellager Saal der Gaststätte „Zur Börse“ in der Steinstraße (beim Viehmarkt)

27.1.1942 Transport Dortmund nach Skirotawa; Riga, Ghetto

1.2.1942 Ankunft Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto

Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung

Wilhelm Mendel mit Familie im Außenlager Jungfernhof

30.12.1943 Tod des Vaters im Außenlager Jungfernhof

Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga

Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof

28.9.-1.10.1944 3155 Häftlinge aus Riga Kaiserwald, 300 von der Lenta auf dem Frachtschiff „Kanonier“ von Riga->Danzig; auf Kohleschiffen weiter nach Stutthof

1.10.1944 Ankunft Stutthof mit der Mutter

12.12.1944 Tod der Mutter in Stutthof

21.1.1947 DP Camp Feldafing

16.-26.7.1948 auf dem Truppentransporter SS MARINE FLASHER von Bremerhaven nach New York

1950 Einreise nach Kanada

15.3.1958 Günter Mendel beantragt Entschädigungszahlungen „Wiedergutmachung“

27.9.2009 Tod in Oak Lawn, Illinois

Beisetzung Greenwood Cemetery, plot Sinai A, Michigan City, La Porte, IN, USA

Auf dem Grabstein eingraviert „Holocaust Survivor“

Gedenken

17.6.1970 Pages of Testimony für die von Schwager Erich Mendel

20.10.2017 Stolpersteine für die Eltern in Bochum Wattenscheid Gertrudisstraße 4

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.bochum.de/C125830C0042AB74/vwContentByKey/W2B62CMQ821BOCMDE/$FILE/235-236_Mendel_Ella_geb_Kraus_u_Wilhelm.pdf

http://www.tenhumbergreinhard.de/1933-1945-lager-1/1933-1945-lager-r/riga-jungfernhof-jumpravmuiza.html

Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010

Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000

Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=en&s_id=&s_lastName=Mendel&s_firstName=&s_place=Wattenscheid&s_dateOfBirth=&cluster=true

https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_wfn_420127.html

Nordrhein-Westfalen, Sterberegister 1874-1938

Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 7633); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85

https://collections.arolsen-archives.org/archive/79472436/?p=1&s=Mendel%20g%C3%BCnter%201931&doc_id=79472437

U.S. Sterbe-Verzeichnis der Sozialversicherung (SSDI)

Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011

Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008

Hilde Sherman: Zwischen Tag und Dunkel. Mädchenjahre im Ghetto, Frankfurt/M.-Berlin-Wien, 1984

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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