Ilse Eppinghausen geb. Rosenthal
*4.10.1910 in Herten; ✡1969 in Buenos Aires
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Salomon Rosenthal Gumpertz *11.10.1870 in Waltrop; Schneider; ✡1938 in Dortmund
Mutter Bertha Cohen *27.9.1880 in Soest; ✡ 17.9.1942 in Theresienstadt
Geschwister
Kurt Rosenthal *20.8.1903 in Herten; 1936 Emigration Palästina; oo Sophie Gloge
Grete Rosenthal *12.1.1905 in Herten; ✡ 23.10.1973 in Dinslaken; oo Karl Diezel
Trudel Rosenthal *19.2.1914 in Herten
Beruf –
Adressen Herten, Ewaldstraße 28; Buer, Goldbergstraße 62; Amsterdam
Heirat 2.11.1938 in Dortmund mit Fritz Eppinghausen *6.8.1910 in Essen; ✡ 1969 in Buenos Aires; Ilse und Fritz haben denselben Urgroßvater Mordechai Rosenthal (1787-1876)
Kinder –
Weiterer Lebensweg
4.12.1902 Vater Salomon in Herten gemeldet
Ilse auf einem Klassenfoto ( Foto Berns)
Ende der 1920er Geschäft mit Hakenkreuzen beschmiert
3.6.1931 Umzug nach Buer, Goldbergstraße 62
10.10.1931 Abmeldung des Geschäfts wegen Konkurs
24.12.1938 Flucht nach Rotterdam, Niederlande
26.1.1940 deportiert nach Westerbork; Baracke 16; „Oude kampbewoners“ mit relativem Schutz vor Deportation
April 1945 befreit von kanadischen Truppen in Westerbork mit Ehemann Fritz
12.4.1945 Befreiung von ca. 900 verbliebenen Häftlingen durch kanadische Truppen; hierbei handelte es sich im Wesentlichen um „Funktionspersonal“ aus der Gruppe der deutschen „oude kampbewoners“, auf das Kommandant Gemmeker nicht verzichten wollte und die er mit seiner „Tausenderliste“ vor Deportationen geschützt hatte.
Ehemann Fritz Eppinghausen genoss offenbar das Vertrauen des Kommandanten. So findet sich auf seiner Karteikarte der Hinweis, das er Urlaub in Winterswijk machen durfte.
23.4.1945 erste Gruppen von Mitgliedern der Waffen-SS, des NSB und andere Kollaborateure werden in Westerbork in den ehemaligen Strafbaracken 65, 66 und 67 interniert. Die Regierung sucht Wachmänner, auch beim OD Ordredienst
9.5.1945 Überlebende 883 Juden werden in drei Gruppen aufgeteilt, nach ihrem Eintreffen im Lager
- Nach dem 4.9.1944
- 10.5.1940 – 4.9.1944
- Vor dem 10.5.1940, dem Einmarsch der Deutschen
Ilse und Fritz gehören zu den „oude Kampbewooners“, so auch Salmagne, Pisk und die Margules Brüder; als Staatenlose müssen sie die Entscheidung des Ministeriums abwarten und werden erst später entlassen.
27.7.1945 Anmeldung in Amsterdam
13.7.1948 abgemeldet nach Asuncion, Paraguay
1969 Tod in Buenos Aires
Gedenken
Stolpersteine für die Familie von Alice Eppinghausen Bamberg in Kleve
Grab für Luise Eppinghausen Segeroth-Friedhof in Essen
Quellen
Hans Heinrich Holland, Materialien zur Geschichte der jüdischen Einwohner Hertens, 1998
http://www.vvn-bda-re.de/pdf/Juden.pdf
https://www.joodsmonument.nl/nl/page/745069
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de859502
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de836211
Heinz Reuter, Die Juden im Vest Recklinghausen, Vestische Zeitschrift Bd. 77/78, 1978/1979
Werner Schneider, Jüdische Heimat im Vest Gedenkbuch 1983
Sterberegister Westfalen, 1870-1940; StA Bochum Nr. 966 aus 1894
https://collections.arolsen-archives.org/archive/4974718/?p=1&s=Eppinghausen&doc_id=4974718
https://www.joodsmonument.nl/en/page/171413/alice-bamberg-eppinghausen
https://collections.arolsen-archives.org/archive/130284571/?p=1&s=Eppinghausen&doc_id=130284571
https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Eppinghausen%22%7D