Servos Kurt

Kurt Servos

*17.6.1924 in Krefeld; + 25.1.1995 in Chadds Ford, Pennsylvania

Staatsangehörigkeit deutsch

Vater Josef Servos *7.1.1887 in Krefeld; +25.3.1944 in Riga

Heirat der Eltern 14.12.1920 in Hamburg

Mutter Martha Koopmann *30.3.1896 in Hamburg; Tod in Stutthof vor 1945

Großvater Salomon Servos *4.2.1852 in Anrath; +18.2.1925 in Krefeld

Geschwister

Heinz Servos *19.10.1921 in Krefeld; Emigration Großbritannien

Beruf Landarbeiter

Adressen Krefeld, Saumstraße 15

Heirat 12.4.1947 in Manhattan Margot Noafeldt

Kinder

Weiterer Lebensweg

1930-1938 Besuch der jüdischen Volksschule

1938 Lehrling bei der Krawattenstofffabrik Wilmsen & Herzog, Wegenhofstraße

November 1938 Bruder Heinz Servos kommt nach dem „Pogrom“ vom „freien“ Hachschara- Lehrgut in Lobitten, Ostpreußen zurück und emigriert nach England

Juni 1939 auf Hachschara in das jüdische Auswanderlehrgut Groß-Breesen in Schlesien

Dezember 1941 Kurt von der Gestapo aus dem Lehrgut in Schlesien geholt und unter Bewachung mit der Eisenbahn nach Krefeld gebracht

11.12.1941 Deportation mit den Eltern von Krefeld über Düsseldorf, Viehhallen nach Riga

13.12.1941 Ankunft Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga

Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung; Kommandant des KL Kaiserwald Sturmbannführer Albert Sauer

18.9.1943 Aufnahme KL Kaiserwald, Riga, Kasernierung im Außenlager Lenta

Bericht Werner Sauer:

Dr. Aufrecht wird neuer Leiter der Krankenstation auf der Lenta statt Dr. Caspary

„Als er ankam, flohen alle Kranken aus ihren Betten“ (Werner Sauer)

Er lässt den jungen Patienten Servos, um den Dr. Caspary zwei Monate kämpfte, ins Krankenlager  des KL Kaiserwald schicken

25.3.1944 Vater stirbt entkräftet in seinen Armen im KL Kaiserwald

Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga und seiner Außenlager

Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof

6. – 8.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Libau nach Danzig

9.8.1944 Ankunft mit der Mutter in Stutthof, die Mutter fälscht ihren Geburtsjahrgang auf 1902

13.8.1944 Deportation von1300 Männern aus Stutthof

16. 8. 1944 Ankunft von Kurt Servos mit 1300 Männern aus Stutthof in Buchenwald

4 Wochen im Quarantänelager im KL Buchenwald, Unterbringung in Wehrmachtspferdeställen und Zelten

16.9.1944 Deportation mit 400 bis 500 Häftlingen in das Außenlager des KL Buchenwald an der Brüllstraße in Bochum, angegliedert der Geschossfabrik des Bochumer Verein; mit dem Zug von Buchenwald nach Bochum; 18.9.1944 Unterbringung in Baracken auf der Brüllstraße nahe dem Bochumer Verein; 88 mm Panzer-Granatenhülsen-Produktion

4.11.1944 Bombenangriff auf Bochum

18.3.1945 wurden die beiden Bochumer Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, das AL Bochumer Verein und das AL Eisen- und Hüttenwerke AG geräumt

18.3.1945 Auflösung des Außenlagers Brüllstraße, Rücktransport von 1361 Häftlingen nach Buchenwald

21.3.1945 Ankunft von 1326 Häftlingen im KL Buchenwald

26.3.1945 H.A.

13.12.-5.5.1946 DP-Camp Bad Nauheim

11.-20.5.1946 aus dem US Truppentranporter MARINE FLASHER von Bremerhaven nach New York

25.1.1995 in Chadds Ford, Pennsylvania

Gedenken

9.1.1975 Page of Testimony von Kurt für seine Eltern

GrabstelleLoyalty Cemetery, Fairfield, Fairfield County, Connecticut, USA

Quellen

U.S. Sterbe-Verzeichnis der Sozialversicherung (SSDI)

https://www.facebook.com/VillaMerlaender/posts/1676401872560891

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411211-45.jpg

Sauer Werner, Mensch unter Menschen, Archiv Yad Vashem 033/4126

Anita Kugler, Scherwitz – Der Jüdische SS-Offizier, 2017, Seite 346

Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 7106); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85

Buch der Erinnerung: Die ins Baltikum deportierten deutschen… Juden, 2001

https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/7098042?s=83167&t=222836&p=1

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=en&s_id=&s_lastName=Servos&s_firstName=&s_place=Krefeld&s_dateOfBirth=&cluster=true

Ein Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins. Aufsätze, Fotos, Dokumente, hrsg. v. VVN-BdA (Kreisvereinigung Bochum), Bochum 2019, 112 S., ISBN: 978-3-931999-25-4

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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