Ludwig Louis Richard Schloss
*20.5.1921 in Gelsenkirchen; +1.7.2000 USA
Vater Max Schloss *29.12.1889 in Ulrichstein, Hessen; +2.1.1955 USA
Mutter Julie Löwenstein *12.5.1897 in Unna; +April 1944 in Chinow
Geschwister
Hildegard Schloss *2.5.1924 Gelsenkirchen; oo Grau; +30.11.1999 in Bergen New Jersey
Susanne Schloss *28.5.1928 Gelsenkirchen; oo Rudolf Wolfsfeld; +21.7.2001 New York
Adressen Gelsenkirchen Horst, Wilhelmstraße 1a, Markenstraße 28
Beruf Kaufmann
Heirat 1946 Trude Ullmann * 1.3.1924 in Pforzheim; im KL Kaiserwald kennengelernt
Kinder –
Weitere Lebensdaten
14.1.1939 Schwester Hilde und Susi mit Kindertransport nach Holland, Emmahuis, Beverwijk
17.5.1939 bei Minderheiten-Volkszählung
Dezember 1941 Ankündigung der „Umsiedlung in den Osten“
24.-27.1.1942 Sammellager Wildenbruchhalle Gelsenkirchen
27.1.1942 Transport Dortmund nach Skirotawa; Riga, Ghetto
1.2.1942 Ankunft Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto
Ludwig im Heeres-Kraftwagenpark Nr.641 des deutschen Heeres im Osten, R i g a
Sommer 1943 KL Riga Kaiserwald
29.9.1943 Schwester Hilde von Amsterdam nach Westerbork
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
6.8-9.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Libau nach Danzig
9.8.1944 Ankunft in Stutthof
13.8.1944 Deportation von 1300 Männern aus Stutthof
16.8.1944 Ankunft von Max und Ludwig mit 1350 Männern aus Stutthoff in Buchenwald
4.9.1944 Schwester Hilde mit dem letzten Transport aus Westerbork nach Theresienstadt
16.9.1944 Max und Ludwig von Buchenwald nach Bochum
4 Wochen Quarantäne im KL Buchenwald, Unterbringung in Zelten in Kleinen Lager
16.9.1944 mit dem Zug von Buchenwald nach Bochum; Unterbringung in Baracken auf der Brüllstraße nahe dem Bochumer Verein; 88 mm Panzer-Granatenhülsen-Produktion
Max und Ludwig arbeiten als Kranführer
16.3.1945 Flucht von Max und Ludwig Schloss aus dem Bochumer Verein
Kritische Bemerkungen von Rolf Abrahamsohn wegen Vergeltungsmaßnahmen der SS:
„Aber wer kann das denn verantworten?“
Versteckt von Freund der Familie Heinrich Wilmes in Gelsenkirchen
Versteckt von dessen Bruder Theo Wilmes in Essen
10.4.1945 in Essen bis zur Befreiung durch die US-Army
Schwester Susanne vermutlich in Oss im Versteck überlebt
8.5.1945 Schwester Hilde in Theresienstadt befreit
Arbeitet als Dolmetscher für die US-Army; kommt in Uniform nach Bochum
5.6.1945 Entlassung durch alliierte Kommission in Buchenwald; Ludwig Schloss benennt als Täter u.a. SS-Hauptscharführer Walter Wiedemann, dem früheren Werkstattleiter der SD-Autowerkstatt am Washingtonplatz, auch nach Umzug in die Lenta, Riga, ein berüchtigter Schläger und unberechenbarer Alkoholiker
10./11.5.1946 Louis mit Frau Trude Ullmann auf dem Marine-Transporter MARINE FLASHER von Bremerhaven nach New York
9.5.-19.5.1947 Hilde und Susanne auf der SS DROTTNINGHOLM von Göteborg nach New York
Zieladresse Vater Max in New York
2.1.1955 Tod des Vaters in den USA
1.7.2000 Tod Ludwigs in den USA
Gedenken
6.10.2016 Stolpersteine die Eltern und die drei Geschwister in Gelsenkirchen
Quellen
https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/7041883?s=Ludwig%20Schloss&t=222836&p=1
https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/7041896?s=Max%20Schloss&t=222836&p=1
http://www.gelsenzentrum.de/lutz_schloss_buchenwald.htm
Rolf Abrahamsohn, Was machen wir, wenn der Krieg zu Ende ist? Klartext, 2010, Seite 37
www.dokin.nl/surviving_children/susanne-schloss-born-28-may-1928/
www.dokin.nl/surviving_children/hildegard-schloss-born-2-may-1924/
http://www.stolpersteine-gelsenkirchen.de/Bericht_Max_Schloss.pdf
https://liberation.buchenwald.de/otd1945/versteckt
Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 7358); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85
Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011
Gertrude Schneider, Reise in den Tod, Deutsche Juden in Riga 1941-1944, Laumann-Verlag, 2008
Gertrude Schneider, Muted Voices, S. 180-182
Werner Schneider, Jüdische Heimat im Vest Gedenkbuch 1983