Helmut Harold Arno Aron Reissner
*25.12.1922 in Fürth; ✡24.7.2009 in Barrington, USA
Buchenwald – Häftlingsnummer 82510
Staatsangehörigkeit deutsch


Vater Max Reissner*21.8.1885 in Chemnitz; ✡8.4.1945 in Buchenwald

Mutter Hedwig Bella Marx *22.10.1893 in Schmelz, Saarland; ✡23.12.1944 in Stutthof
Großmutter Jenny Klara Anna Reissner geb. Öttinger; ✡1.7.1943 Theresienstadt
Bruder

Hans Werner Reissner *14.5.1928 in Fürth; ✡ 8.4.1945 in Buchenwald
Beruf Koch
Adressen Fürth Adolf-Hitler-Straße 26
Heirat Shirley Irene Julius *22.8.1926 in New York; ✡12.11.1995 in New York
Kinder
Howard Reissner
Marc Reissner
Weiterer Lebensweg
17.5.1939 mit den Eltern und Bruder Hans in Fürth bei Minderheiten-Volkszählung
27.11.1941 Abtransport aus der Maxstraße in Fürth ins Sammellager Langwasser, ehem. Kriegsgefangenenlager Ecke Breslauer/Zollhausstraße nahe Reichsparteitagsgelände Nürnberg
29.11.1941 vom Bahnhof Märzfeld in Nürnberg nach Riga
2.12.1941 Ankunft am Rangierbahnhof Skirotawa; Fußmarsch ins Lager Jungfernhof
16.6.1943 Deportation der Großmutter aus dem jüdischen Krankenhaus Fürth nach Theresienstadt
1.7.1943 Tod der Großmutter in Theresienstadt
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung;
6. November 1943 Aufnahme KL Kaiserwald, Riga, Kasernierung im Außenlager Dundangen
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga und seiner Außenlager
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
6. – 8.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig
9.8.1944 Ankunft in Stutthof mit den Eltern und Bruder Hans-Werner
13.8.1944 Deportation mit dem Zug aus Stutthof nach Buchenwald mit Vater und Bruder

16.8.1944 Ankunft von mit 1350 Männern aus Stutthof in Buchenwald
4 Wochen im Quarantänelager im KL Buchenwald, Unterbringung in Wehrmachtspferdeställen und Zelten im „Kleinen Lager“

16.9.1944 Deportation mit Vater Max und Bruder Hans-Werner in das Außenlager des KL Buchenwald an der Brüllstraße in Bochum, angegliedert der Geschossfabrik des Bochumer Verein; mit dem Zug von Buchenwald nach Bochum; 18.9.1944 Unterbringung im Barackenlager auf der Brüllstraße nahe dem Bochumer Verein; 88 mm Panzergranaten-Produktion
4.11.1944 schwerster Bombenangriff auf Bochum mit Zerstörung der gesamten Innenstadt
5.-7.11.1944 Lagerhäftlinge als Bombensuchkommando
18.3.1945 wurden die beiden Bochumer Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, das AL Bochumer Verein und das AL Eisen- und Hüttenwerke AG geräumt
18.3.1945 Auflösung des Außenlagers Brüllstraße, Rücktransport von 1361 Häftlingen nach Buchenwald
21. 3.1945 Ankunft mit Vater Max und Bruder Hans-Werner (1326 Häftlinge) im KL Buchenwald

Unterbringung in Block 57 im Kleinen Lager
27.3.1945 Aufnahme im Krankenrevier
8.4.1945 Helmuth erkrankt an Fleckfieber („Typhoidfieber“)
10.4.1945 Evakuierung des KL Buchenwald in geschlossenen Güterwaggons nach Theresienstadt, Flossenbürg und Dachau
Auf dem Weg zur Bahnstation werden sein Vater und sein Bruder von SS schon am Tor erschossen, was Helmuth aus der Krankenbaracke heraus sieht.
Hellmut flüchtet aus dem Lager und versteckt sich im nahen Wald bis zur
11.4.1945 Befreiung von Buchenwald
12.5.1946 von alliierter Kommission aus Buchenwald entlassen

6.-18.6.1946 mit US-Truppentransporter MARINE FLASHER von Bremen nach New York
1950 Einbürgerung als US Citizen, Umbennung in Harold Reissner
24.7.2009 Tod in Barrington, USA
Gedenken
7.9.1978 Pages of Testimony für Bruder Hans Werner, die Großmutter und die Eltern
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de948917
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de948913
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de948932
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de948921
https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/6914745?s=Reissner%201922&t=222836&p=1
Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 7125); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Ein Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins. Aufsätze, Fotos, Dokumente, hrsg. v. VVN-BdA (Kreisvereinigung Bochum), Bochum 2019, 112 S., ISBN: 978-3-931999-25-4