Kurt Katz
*18.9.1927 in Guxhagen; +nach dem 10.4.1945
Buchenwald – Häftlingsnummer 82607
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Lehman Leonor Katz *21.2.1887 in Guxhagen; +29.7.1944 in Riga
Heirat der Eltern 24.6.1914 in Felsberg
Mutter Johanna Weinstein *16.3.1889 in Felsberg; +5.11.1943 Riga/Auschwitz
Geschwister
Jenny Katz*8.4.1915 in Guxhagen; oo Isfried Appel; +7.2.2011 in NY
Samuel Solly Katz *18.10.1919 in Guxhagen; +12.4.1999 in New York
Ruth Katz *22.1.1921 in Guxhagen; oo Manfred Flörsheim; +1942 in Lodz
Irma Jehudit Katz *22.1.1921 in Guxhagen; oo Aharon Eschwege (1900-1975); + in Israel
Beate Katz *23.3.1926 in Guxhagen; +3.5.1945 Lübecker Bucht „Cap Arcona“
Beruf Schüler
Adressen Guxhagen, Melsungen, Sellestraße 39
Heirat –
Kinder–
Weiterer Lebensweg
17.5.1939 in Guxhagen mit den Eltern, den Schwestern Irma und Beate und der Großmutter Lisette Katz bei Minderheiten-Volkszählung
15.1.1941 Umzug nach Frankfurt verm. jüdische Handwerksumschulung
7.12.1941 Sammellager Turnhalle Bürger-Schule Schillerstraße in Kassel mit den Eltern und Schwester Beate
9.12.1941 Deportation mit Transport Da36 von Kassel nach Riga Skirotawa
12.12.1941 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga, 80 Männer zwischen 18 und 45 Jahren werden ins Aufbaulage Salaspils geschickt.
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung; Kommandant des KL Kaiserwald Sturmbannführer Albert Sauer
15.10. 1943 Aufnahme KL Kaiserwald, Riga, Kasernierung im Außenlager
2.11.1943 Mutter bei Auflösung des Ghetto Riga auf den Transport nach Auschwitz geschickt
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga und seiner Außenlager
29.7.1944 Tod des Vaters bei der Krebsbach-Aktion in Riga
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
6. – 8.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig
9.8.1944 Ankunft mit Schwester Beate in Stutthof
13.8.1944 Deportation mit dem Zug aus Stutthof nach Buchenwald
16.8.1944 Ankunft von mit 1350 Männern aus Stutthof in Buchenwald
4 Wochen im Quarantänelager im KL Buchenwald, Unterbringung in Wehrmachtspferdeställen und Zelten im „Kleinen Lager“
16.9.1944 Deportation in das Außenlager des KL Buchenwald an der Brüllstraße in Bochum, angegliedert der Geschossfabrik des Bochumer Verein; mit dem Zug von Buchenwald nach Bochum; 18.9.1944 Unterbringung im Barackenlager auf der Brüllstraße nahe dem Bochumer Verein; 88 mm Panzergranaten-Produktion
4.11.1944 schwerster Bombenangriff auf Bochum mit Zerstörung der gesamten Innenstadt
5.-7.11.1944 Lagerhäftlinge als Bombensuchkommando
18.3.1945 wurden die beiden Bochumer Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, das AL Bochumer Verein und das AL Eisen- und Hüttenwerke AG geräumt
18.3.1945 Auflösung des Außenlagers Brüllstraße, Rücktransport von 1361 Häftlingen nach Buchenwald
21. März 1945 Ankunft von 1326 Häftlingen im KL Buchenwald;
Unterbringung in Zelten im „Kleinen Lager“ (Code Z)
10.4.1945 Evakuierung des KL Buchenwald in geschlossenen Güterwaggons nach Theresienstadt, Flossenbürg und Dachau
3.5.1945 RAF-Flugzeuge versenken irrtümlich in Lübecker Bucht die „Cap Arcona“ und die „Thielbek“; rund 6400 der etwa 7000 KZ-Insassen kamen in der Folge um.
Die Familie nimmt irrtümlich an, dass auch Kurt auf der Cap Arcona umgekommen sei
Tod vermutlich auf dem Todesmarsch
Gedenken
Wiederholt Pages of Testimony für Kurt, Beate und die Eltern von Schwester Jehudith
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de895426
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411209-9.jpg
https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/6249284?s=82607&t=222836&p=1
Ein Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins. Aufsätze, Fotos, Dokumente, hrsg. v. VVN-BdA (Kreisvereinigung Bochum), Bochum 2019, 112 S., ISBN: 978-3-931999-25-4