Hugo Seidler
*3.12.1880 in Myslowitz; +30.3.1945 in Buchenwald
Buchenwald – Häftlingsnummer 82790
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Tobias Seidler *1848 ; Geschäftsmann; +1.12.1923
Mutter Jeanette Sigel Nothmann * in Groß Sterlitz; +25.5.1926
Geschwister
Georg Seidler *9.7.1876; +1917 in Derby England
Felix Seidler + in Auschwitz
Beruf Weinhändler, Straßenbauarbeiter
Adressen Dortmund, Steinstraße 18
Heirat
1.Ehe Elsa Translateur *1888; +1916
Kinder 1.Ehe
Miriam Seidler *16.3.1913; oo Jacobi; +25.11.1995 in Tel Aviv
Erich Seidler *Erich Seidler *21.2.1916
2. Ehe Selma Steinmann *8.4.1885 in Gronau; + 1944 Auschwitz
Kinder 2.Ehe
Werner Seidler *29.3.1920 in Selm; ooGenia Frajdenreich; +14.8.2018 Johanneshov, Schweden
Weiterer Lebensweg
17.5.1939 in Dortmund mit Frau Selma bei Minderheiten-Volkszählung
Zwangsarbeit im Straßenbau
24.1.1942 Verbringung in den großen Saal der Gaststätte Börse, nahe HBF Dortmund
27.1.1942 Transport Dortmund -> Riga mit Ehefrau Selma
1.2.1942 Ankunft Riga-Skirotawa; Fußmarsch ins Ghetto
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung; Kommandant des KL Kaiserwald Sturmbannführer Albert Sauer
6. November 1943 Aufnahme KL Kaiserwald, Riga, Kasernierung im Außenlager
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga und seiner Außenlager
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
6. – 8.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig
9.8.1944 Ankunft in Stutthof
13.8.1944 Deportation mit dem Zug aus Stutthof nach Buchenwald
16.8.1944 Ankunft von mit 1350 Männern aus Stutthof in Buchenwald
4 Wochen im Quarantänelager im KL Buchenwald, Unterbringung in Wehrmachtspferdeställen und Zelten im „Kleinen Lager“
16.9.1944 Deportation in das Außenlager des KL Buchenwald an der Brüllstraße in Bochum, angegliedert der Geschossfabrik des Bochumer Verein; mit dem Zug von Buchenwald nach Bochum; 18.9.1944 Unterbringung im Barackenlager auf der Brüllstraße nahe dem Bochumer Verein; 88 mm Panzergranaten-Produktion
16.9. 1944 400 Häftlinge aus dem KZ Buchenwald in das Außenlager Bochum
31.10.1944 270 Häftlinge aus Auschwitz
November 1944 500 Häftlinge aus dem KZ Neuengamme
4.11.1944 schwerster Bombenangriff auf Bochum mit Zerstörung der gesamten Innenstadt
5.-7.11.1944 Lagerhäftlinge als Bombensuchkommando
18.3.1945 wurden die beiden Bochumer Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, das AL Bochumer Verein und das AL Eisen- und Hüttenwerke AG geräumt
18.3.1945 Auflösung des Außenlagers Brüllstraße, Rücktransport von 1361 Häftlingen nach Buchenwald
21. März 1945 Ankunft von 1326 Häftlingen im KL Buchenwald; Unterbringung in Zelten im „Kleinen Lager“
28.3.1945 Aufnahme in der Krankenbaracke 62 Saal 8
30.3.1945 Tod im Krankenblock
Diagnose des Lagerarztes:
Allgem. Ödemzustand, akute Harnretention, Anurie, Coma
Gedenken
11.1.1956 Pages of Testimony für Hugo und Selma Seidler von Tochter Miriam
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de959339
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420127_Dortmund19.jpg
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997
Ein Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins. Aufsätze, Fotos, Dokumente, hrsg. v. VVN-BdA (Kreisvereinigung Bochum), Bochum 2019, 112 S., ISBN: 978-3-931999-25-4
Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011
https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/7086127?s=82790&t=222836&p=1