Diesendorf Walter

Walter Diesendorf

*14.12.1906 in Wien; +23.3.1945 Auf dem Transport nach Buchenwald

Buchenwald – Häftlingsnummer 82981

Staatsangehörigkeit deutsch

Vater Wolf Diesendorf *1849 in Probusnia; Schuhmacher; + vor 1942

Mutter Helene Thau *1866 in Ternopil, Galizien + vor 1942

Geschwister

Josef Diesendorf *1886; oo Adele Kiefman+1967 in Australien

Jakob Diesendorf *1891; oo Erna Kirschner +1969 in Wales, Australien

Ida Diesendorf *1890 in Wien; oo Spitzer; +1938 in Sarajevo

Adele Diesendorf *1896 in Wien; oo 1917 Max Mayer; +19.12.1963 White Plains

Cousin

Friedrich Diesendorf *25.4.1900 in Wien; Eltern Wolf Diesendorf und Henni Thau

Beruf Schlossermechaniker

Adressen Wien, Herrngasse 25; Riga, Kungusstraße 25

Heirat ledig

Kinder

Weiterer Lebensweg

Emigration nach Riga; wohnt zusammen mit seinem Cousin Friedrich auf der Kungu iela 25

September 1941 vermutlich schon zwangsinterniert ins große lettische Ghetto

Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung

November 1943 Aufnahme KL Kaiserwald, Riga, Kasernierung im Außenlager

Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga und seiner Außenlager

Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof

6. – 8.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig

9.8.1944 Ankunft in Stutthof

13.8.1944 Deportation mit dem Zug aus Stutthof nach Buchenwald

16.8.1944 Ankunft mit 1350 Männern aus Stutthof in Buchenwald

4 Wochen im Quarantänelager im KL Buchenwald, Unterbringung in Wehrmachtspferdeställen und Zelten im „Kleinen Lager“

16.9.1944 Deportation in das Außenlager des KL Buchenwald an der Brüllstraße in Bochum, angegliedert der Geschossfabrik des Bochumer Verein; mit dem Zug von Buchenwald nach Bochum; 18.9.1944 Unterbringung im Barackenlager auf der Brüllstraße nahe dem Bochumer Verein; 88 mm Panzergranaten-Produktion

4.11.1944 schwerster Bombenangriff auf Bochum mit Zerstörung der gesamten Innenstadt

5.-7.11.1944 Lagerhäftlinge als Bombensuchkommando

18.3.1945 wurden die beiden Bochumer Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, das AL Bochumer Verein und das AL Eisen- und Hüttenwerke AG geräumt

18.3.1945 Auflösung des Außenlagers Brüllstraße, Rücktransport von 1361 Häftlingen nach Buchenwald

21. März 1945 Ankunft von 1326 Häftlingen im KL Buchenwald;

21.3.1945 Walter Diesendorf bereits tot aus dem Zug geholt

Gedenken

Quellen

https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/5756491?s=Diesendorf%20Walter&t=222836&p=1

https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/130594931?s=Diesendorf%20Walter&t=750878&p=1

Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000

Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997

Ein Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins. Aufsätze, Fotos, Dokumente, hrsg. v. VVN-BdA (Kreisvereinigung Bochum), Bochum 2019, 112 S., ISBN: 978-3-931999-25-4

Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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