Kern Josef

Josef Kern

*22.11.1899 in Bohorodzany Galizien

Buchenwald – Häftlingsnummer 82990

Staatsangehörigkeit polnisch, deutsch

Vater Markus Mordechai Kern; Kaufmann; +1911

Mutter Frimet Nierenberg; +1930

Geschwister

Friedrich Feiwel Kern *15.4.1892 in Bohorodzany; +31.1.1940 im KL Sachsenhausen

Zwillingsbruder Samuel Kern *22.11.1899 in Bohorodzany; + in Riga

Beruf Obsthändler

v.l. Schwiegermutter Chaje Hausmann, Josef Kern;
Schwägerin Eni Süssholz und Ehemann Itzak Süssholz

Adressen Leipzig, Jakobstraße 11

Heirat Elka Sala Hausmann *5.3.1899 in Jaroslawl

Kinder

die Kinder Hella, Mordechai, Thea Korn

Hella Kern 19.1.1924 in Leipzig; überlebt Riga; oo Yasha Israeli

Thea Dora Kern *15.12.1922 in Leipzig; + 2.12.1944 in Stutthof

Max Mordechai Moni Kern *18.9.1932 in Leipzig; + April 1944 in Riga „Kinderaktion“

Weiterer Lebensweg

September 1939 Bruder Feiwel als feindl. Ausländer inhaftiert

25.2.1939 aus der Haft entlassen

17.5.1939 bei Minderheiten-Volkszählung

31.1.1940 Bruder Feiwel stirbt im KL Sachsenhausen

21.1.1942 Transport Leipzig Riga mit Ehefrau, drei Kindern und Zwillingsbruder Samuel

24.1.1942Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto

Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung

12. November 1943 Aufnahme KL Kaiserwald, Riga, Kasernierung im Außenlager

März o. April 1944 Sohn Max bei Kinderaktion in Kaiserwald ermordet

Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga und seiner Außenlager

Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof

6. – 8.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Libau nach Danzig

9.8.1944 Ankunft in Stutthof

13.8.1944 Deportation mit dem Zug aus Stutthof nach Buchenwald

16.8.1944 Ankunft mit 1350 Männern aus Stutthof in Buchenwald

4 Wochen im Quarantänelager im KL Buchenwald, Unterbringung in Wehrmachtspferdeställen und Zelten im „Kleinen Lager“

16.9.1944 Deportation in das Außenlager des KL Buchenwald an der Brüllstraße in Bochum, angegliedert der Geschossfabrik des Bochumer Verein; mit dem Zug von Buchenwald nach Bochum; 18.9.1944 Unterbringung im Barackenlager auf der Brüllstraße nahe dem Bochumer Verein; 88 mm Panzergranaten-Produktion

4.11.1944 schwerster Bombenangriff auf Bochum mit Zerstörung der gesamten Innenstadt

5.-7.11.1944 Lagerhäftlinge als Bombensuchkommando

18.3.1945 wurden die beiden Bochumer Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, das AL Bochumer Verein und das AL Eisen- und Hüttenwerke AG geräumt

18.3.1945 Auflösung des Außenlagers Brüllstraße, Rücktransport von 1361 Häftlingen nach Buchenwald

21. März 1945 Ankunft von 1326 Häftlingen im KL Buchenwald; Unterbringung im Wald in Zelten, dann Baracken im „Kleinen Lager“

10.4.1945 Evakuierung des KL Buchenwald in geschlossenen Güterwaggons nach Theresienstadt, Flossenbürg und Dachau

Tod April 1944 auf dem Todesmarsch

Gedenken

11/1957 Pages of Testimony für die Eltern  und de Großvater Mordechai von Hella Kern-Israeli

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de897632

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de897603

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de897617

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de897652

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT420121-Leipzig7a.jpg

Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000

https://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=en&itemId=612494&ind=2

Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997

Ein Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins. Aufsätze, Fotos, Dokumente, hrsg. v. VVN-BdA (Kreisvereinigung Bochum), Bochum 2019, 112 S., ISBN: 978-3-931999-25-4

Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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