Ernst Hamburger
*3.5.1915 in Fürstenau/Osnabrück; überlebend
Buchenwald – Häftlingsnummer 83152
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Hermann Hamburger *25.2.1887 in Meppen; Metzger in Fürstenau; +1.3.1945 in Buchenwald
Mutter Frieda Neuhof
Bruder
Ernst Hamburger *3.5.1915 in Fürstenau/Osnabrück; Riga, Buchenwald, Außenlager Bochum; überlebend
Stiefmutter Elise Berghausen *6.2.1901 in Telgte; +1944 in Riga
Stiefschwester Renate Hamburger *1932; +1944 in Riga
Cousin
Herbert Hamburger *20.8.1913 in Fürstenau; Wunstorf; +27.9.1940 T4-Euthanasie
Beruf Schlosser
Adressen Hannover, Gartenstraße 16
Heirat Dezember 1940 Bertha Cohen *6.6.1902 in Meppen; +Juli 1944 in Riga
Kinder–
Weiterer Lebensweg
10.11.1938 verhaftet im Novemberpogrom
Bernhard Süskind berichtet über Fürstenau:
„An diesem Tag wurden alle männlichen Juden verhaftet und unten im Rathaus eingesperrt. Gegen Mittag wurden sie in einen Lieferwagen geladen und nach Quakenbrück ins Kreisgefängnis gebracht. Am nächsten Tag wurden sie in die Hände der geheimen Staatspolizei übergeben und über Osnabrück in das Konzentrationslager eingeliefert.“
„Schutzhaft“ in Sachsenhausen
17.5.1939 in Hannover bei Minderheiten-Volkszählung
3./4.9.1941 „Aktion Lauterbacher“, Zwangsumzug ins Judenhaus, Wunstorfer Straße 16
15.12.1941 mit Ehefrau Bertha vom Bahnhof Fischerhof in Hannover-Linden nach Riga
18.12.1941 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto Riga
Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung
28.10. 1943 Aufnahme KL Kaiserwald, Riga, Kasernierung im Außenlager
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga und seiner Außenlager
Juli 1944 Tod der Ehefrau Bertha in der Krebsbachaktion
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
6. – 8.8.1944 1. Großer Transport mit 6382 Juden auf der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig
9.8.1944 Ankunft in Stutthof
13.8.1944 Deportation mit dem Zug aus Stutthof nach Buchenwald
16.8.1944 Ankunft mit dem Vater und 1350 Männern aus Stutthof in Buchenwald
4 Wochen im Quarantänelager im KL Buchenwald, Unterbringung in Wehrmachtspferdeställen und Zelten im „Kleinen Lager“
16.9.1944 Deportation in das Außenlager des KL Buchenwald an der Brüllstraße in Bochum, angegliedert der Geschossfabrik des Bochumer Verein; mit dem Zug von Buchenwald nach Bochum; 18.9.1944 Unterbringung im Barackenlager auf der Brüllstraße nahe dem Bochumer Verein; 88 mm Panzergranaten-Produktion
4.11.1944 schwerster Bombenangriff auf Bochum mit Zerstörung der gesamten Innenstadt
5.-7.11.1944 Lagerhäftlinge als Bombensuchkommando
18.3.1945 wurden die beiden Bochumer Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, das AL Bochumer Verein und das AL Eisen- und Hüttenwerke AG geräumt
18.3.1945 Auflösung des Außenlagers Brüllstraße, Rücktransport von 1361 Häftlingen nach Buchenwald
21. März 1945 Ankunft von 1326 Häftlingen im KL Buchenwald; Unterbringung im Wald in Zelten, dann Baracken im „Kleinen Lager“
10.4.1945 Evakuierung des KL Buchenwald in geschlossenen Güterwaggons nach Theresienstadt, Flossenbürg und Dachau
27.4.1945 Ankunft in Dachau
Rückkehr nach Fürstenau
Gedenken
Stolperstein für Ernst Hamburger in Fürstenau, Schwarzer Weg 7
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
Bernard Süskind
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de901166
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de830627
https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/6058011?s=83152&t=222836&p=1
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997
Ein Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins. Aufsätze, Fotos, Dokumente, hrsg. v. VVN-BdA (Kreisvereinigung Bochum), Bochum 2019, 112 S., ISBN: 978-3-931999-25-4
Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011