Bock Gustav

Gustav Bock

*12.3.1917 in Prag; + 4.4.2002 in Zürich

Buchenwald – Häftlingsnummer 83242

Staatsangehörigkeit tschechisch

Vater Arnold Bock *20.10.1879 in Biskupice, Polen; +12.10.1918 in Semily, Tschechien

Mutter Elisabeth Schorsch *15.9.1882 in Semily; +1942

Geschwister Zwillinge

Stepanka Bock *3.12.1911 in Semily; oo Bedrich Bock; +15.12.1943 in Auschwitz

Kamila Bock +3.12.1911 in Semily; + 1943 in Auschwitz

Beruf Student

Adressen Rakowitz, Vysaka ul.; Prag

Heirat Alice Reimann *3.12.1919 in Rakowitz; Riga; Stutthof; +15.1.2005 in Zürich

Kinder

Jan Bock *27.5.1946 Prag; 1968 nach England; 1973 Schweiz; +30.12.2018 in Zürch

Weiterer Lebensweg

30.11.1941 Transport G (H) von Prag nach Theresienstadt

9.1.1942 Transport O Nr. 502 von Theresienstadt nach Riga

12.1.1942 Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto

Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung

15.7.1943 Aufnahme KL Kaiserwald, Riga, Kasernierung im Außenlager

Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga und seiner Außenlager

Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof

6. – 8.8.1944 1. Großer Transport mit 6382 Juden auf der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig

9.8.1944 Ankunft in Stutthof

13.8.1944 Deportation mit dem Zug aus Stutthof nach Buchenwald

16.8.1944 Ankunft mit 1350 Männern aus Stutthof in Buchenwald

4 Wochen im Quarantänelager im KL Buchenwald, Unterbringung in Wehrmachtspferdeställen und Zelten im „Kleinen Lager“

16.9.1944 Deportation in das Außenlager des KL Buchenwald an der Brüllstraße in Bochum, angegliedert der Geschossfabrik des Bochumer Verein; mit dem Zug von Buchenwald nach Bochum;

18.9.1944 Unterbringung im Barackenlager auf der Brüllstraße nahe dem Bochumer Verein; 88 mm Panzergranaten-Produktion

Barackenbelegungsliste Bochum

4.11.1944 schwerster Bombenangriff auf Bochum mit Zerstörung der gesamten Innenstadt

5.-7.11.1944 Lagerhäftlinge als Bombensuchkommando

18.3.1945 wurden die beiden Bochumer Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, das AL Bochumer Verein und das AL Eisen- und Hüttenwerke AG geräumt

18.3.1945 Auflösung des Außenlagers Brüllstraße, Rücktransport von 1361 Häftlingen nach Buchenwald

21. März 1945 Ankunft von 1326 Häftlingen im KL Buchenwald; Unterbringung im Wald in Zelten, dann Baracken im „Kleinen Lager“

Laut Buchenwald-Dokumenten:

7.4.1945 Aufnahme in der Krankenbaracke; 8.4.1945 Tod in Baracke 51; Diagnose: Lungentuberkulose; vom Lagerwiderstand vorgetäuscht? Neue Identität verschafft?

Häftlinge des KZ Buchenwald nach der Befreiung im April 1945. © National Archives, Washington / Public Domain
11.4.1944 Befreiung in Buchenwald durch die 3. Us-Armee © National Archives, Washington / Public Domain

Tatsächlich erfolgt die Befreiung durch US-Truppen am 11.4.1945

Mai 1945 im Krankenrevier Buchenwald

Nach dem Krieg gehörte er einer Gruppe von Ökonomen um Ludvík Frejka an, die einen zweijährigen und fünfjährigen Plan zur Verstaatlichung erarbeiteten.

1949-1952 Stellvertretender Minister für Innenhandel

Stalinistische Säuberungen nach dem Prozess gegen Slansky

Ausschluss aus der Kommunistischen Partei

1952-1956 Arbeiter in der staatlichen Unternehmen Motorlet

Ab 1956 in der SNTL tätig, später als stellvertretender Direktor

1963 als Mitglied der kommunistischen Partei rehabilitiert

1968 Prager Frühling

1968 Auswanderung in die Schweiz

Arbeit bei einer Pensionskasse in Zürich

4.4.2002 Tod in Zürich

Gedenken

Quellen

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=en&s_id=&s_lastName=Bock&s_firstName=Gustav&s_place=&s_dateOfBirth=&cluster=true

https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/5563172?s=Bock%20Gustav&t=222836&p=1

https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/4428365?s=Bock%20Reimannova&t=222871&p=1

Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000

https://de.wikipedia.org/wiki/Sl%C3%A1nsk%C3%BD-Prozess#Liste_der_Angeklagten

Ein Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins. Aufsätze, Fotos, Dokumente, hrsg. v. VVN-BdA (Kreisvereinigung Bochum), Bochum 2019, 112 S., ISBN: 978-3-931999-25-4

Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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