Horst Lucas
*6.12.1921 in Duisburg; Überlebender
Buchenwald – Häftlingsnummer 83318 !
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Josef Lucas; Kaufmann *7.8.1880 in Zülpich; +31.5.1944 in Riga
Heirat der Eltern 5.8.1920 in Frankfurt
Mutter Elfriede Adler *26.9.1898 in Frankfurt; Riga; + 1944 Stutthof
Geschwister
Gertrude Sophie Lucas *22.3.1925 in Duisburg; oo in Riga Joachim Roloff; Riga
Schwager Joachim Roloff *14.8.1917 in Heydekrug; Buchenwald – Häftlingsnummer 83319 !
Beruf Autosattler
Adressen Duisburg, Mainstraße 15
Heirat –
Kinder–
Weiterer Lebensweg
17.5.1939 bei Minderheiten-Volkszählung
10.12.1941Verbringung von Duisburg in die Viehhallen, Schlachthof Düsseldorf

11.12.1941 Transport Düsseldorf nach Riga mit den Eltern, 4 weitere Familienmitglieder
13.12.Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung
30.10.1943 Aufnahme KL Kaiserwald, Riga, Kasernierung im Außenlager
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga und seiner Außenlager
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
6. – 8.8.1944 1. Großer Transport mit 6382 Juden auf der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig
9.8.1944 Ankunft in Stutthof mit der Schwester und der Mutter

13.8.1944 Deportation mit dem Zug aus Stutthof nach Buchenwald
16.8.1944 Ankunft mit 1350 Männern aus Stutthof in Buchenwald
4 Wochen im Quarantänelager im KL Buchenwald, Unterbringung in Wehrmachtspferdeställen und Zelten im „Kleinen Lager“
16.9.1944 Deportation zusammen mit Schwager Joachim Roloff in das Außenlager des KL Buchenwald an der Brüllstraße in Bochum, angegliedert der Geschossfabrik des Bochumer Verein; mit dem Zug von Buchenwald nach Bochum; 18.9.1944 Unterbringung im Barackenlager auf der Brüllstraße nahe dem Bochumer Verein; 88 mm Panzergranaten-Produktion
4.11.1944 schwerster Bombenangriff auf Bochum mit Zerstörung der gesamten Innenstadt
5.-7.11.1944 Lagerhäftlinge als Bombensuchkommando
18.3.1945 wurden die beiden Bochumer Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, das AL Bochumer Verein und das AL Eisen- und Hüttenwerke AG geräumt
18.3.1945 Auflösung des Außenlagers Brüllstraße, Rücktransport von 1361 Häftlingen nach Buchenwald
21. März 1945 Ankunft von 1326 Häftlingen im KL Buchenwald; Unterbringung im Wald in Zelten, dann Baracken im „Kleinen Lager“

27.3.1945 Zusammen mit Walter Zutrauen Kommando SS-Lazarett Weimar, Kennung „45“
10.4.1945 Evakuierung des KL Buchenwald in geschlossenen Güterwaggons nach Theresienstadt, Flossenbürg und Dachau
11.4.1945 Befreiung von Buchenwald durch die 3. US-Armee
6.5.1945 von alliierter Kommission aus Buchenwald entlassen

12.11.1946 im DP Camp Tübingen Nr. 590

28.1.-11.2.1947 mit Marinetransporter SS MARINE PERCH von Bremen nach New York
Gedenken
Stolpersteine für die Eltern und Schwester Gertrud in Duisburg, Mainstraße 15
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de921098
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1006647
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1006557
Hessisches Personenstandsregister, 1849-1931
https://www.statistik-des-holocaust.de/OT411211-32.jpg
https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/6524159?s=83318&t=222836&p=1
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
http://www.dpcamps.org/listDPCampsbyTeamNo.pdfEin Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins. Aufsätze, Fotos, Dokumente, hrsg. v. VVN-BdA (Kreisvereinigung Bochum), Bochum 2019, 112 S., ISBN: 978-3-931999-25-4
Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011