Roloff Joachim

Joachim Roloff

*14.8.1917 in Heydekrug; April 1945 Tod auf dem Todesmarsch

Heydekrug, Memelland; 1923-39 zu Litauen, ab 1939 wieder Ostpreußen)

Buchenwald – Häftlingsnummer 83319

Staatsangehörigkeit deutsch

Vater Nathan Roloff *13.6.1894 in Hasenpoth bei Skrunda, Lettland; Tod im Ghetto Riga

Mutter Haja Anna Baum *1894 in Illuxt, Zemgale, Lettland; Tod im Ghetto Riga

Geschwister

Nechama Roloff *21.2.1919 in Libau

Beruf Motorenschlosser

Adressen Heydekrug; Riga, Freiheitsstraße 40; Gertrudes 19/21-16

Heirat im Ghetto Riga Gertrude Sophie Lucas *22.3.1925 in Duisburg; + Stutthof

Kinder

Weiterer Lebensweg

1939 Emigration nach Riga

Ankunft Rangierbahnhof Skirotawa, Fußmarsch ins Ghetto

Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung

30.10.1943 Aufnahme KL Kaiserwald, Riga, Kasernierung im Außenlager

Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga und seiner Außenlager

Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof

6. – 8.8.1944 1. Großer Transport mit 6382 Juden auf der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig

9.8.1944 Ankunft in Stutthof

13.8.1944 Deportation mit dem Zug aus Stutthof nach Buchenwald

16.8.1944 Ankunft mit 1350 Männern aus Stutthof in Buchenwald

4 Wochen im Quarantänelager im KL Buchenwald, Unterbringung in Wehrmachtspferdeställen und Zelten im „Kleinen Lager“

16.9.1944 Deportation zusammen mit Schwager Horst Lucas (Häftlingsnummer 83319!) in das Außenlager des KL Buchenwald an der Brüllstraße in Bochum, angegliedert der Geschossfabrik des Bochumer Verein; mit dem Zug von Buchenwald nach Bochum; 18.9.1944 Unterbringung im Barackenlager auf der Brüllstraße nahe dem Bochumer Verein; 88 mm Panzergranaten-Produktion

4.11.1944 schwerster Bombenangriff auf Bochum mit Zerstörung der gesamten Innenstadt

5.-7.11.1944 Lagerhäftlinge als Bombensuchkommando

18.3.1945 wurden die beiden Bochumer Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, das AL Bochumer Verein und das AL Eisen- und Hüttenwerke AG geräumt

18.3.1945 Auflösung des Außenlagers Brüllstraße, Rücktransport von 1361 Häftlingen nach Buchenwald

21. März 1945 Ankunft von 1326 Häftlingen im KL Buchenwald; Unterbringung im Wald in Zelten, dann Baracken im „Kleinen Lager“

6.4.1945 Todesmarsch nach Flossenbürg und Dachau

April 1945 Tod auf dem Todesmarsch

Gedenken

Stolpersteine für Gertrud Lucas und ihre Eltern in Duisburg, Mainstraße 15

Pages of Testimony für

Quellen

https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/6941027?s=83319&t=222836&p=1

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=en&s_id=&s_lastName=Roloff&s_firstName=&s_place=Riga&s_dateOfBirth=&cluster=true

Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000

Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997

Ein Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins. Aufsätze, Fotos, Dokumente, hrsg. v. VVN-BdA (Kreisvereinigung Bochum), Bochum 2019, 112 S., ISBN: 978-3-931999-25-4

Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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