Samuel Scharfstein
*29.12.1902 in Riga; +9.1.1945 in Bochum
Buchenwald – Häftlingsnummer 82837
Staatsangehörigkeit Lette
Vater Icik Scharfstein *1872 in Daugavspils; Schlosser; + vor 1944
Mutter Dora Scharfstein*1875 in Daugavspils;; + vor 1910
Stiefmutter Hinda Hirschovich *1884 in Jaunjelgava
Geschwister
Sara Scharfstein *1901 in Daugavspils; oo Jacob Lin
Nachama Scharfstein*1899 in Daugavspils; oo Chaim Rabinovich
Jenta Scharfstein *1906 in Daugavspils; oo Elias Goldberg;
Halbgeschwister aus 2. Ehe des Vaters mit Hinda Hirschovich *1884
Lea Scharfstein *1910 in Riga
Haja Scharfstein *1911 in Riga
Hirsch Scharfstein * 1914 in Riga
Ruvin Scharfstein *1920 in Riga
Haim Scharfstein *1921 in Riga
Beruf Schlosser
Adressen Riga, ca. 10 diverse Adressen, zuletzt Kalnu iela 62, Große Bergstraße im kleinen Ghetto
Heirat geschieden; Ex-Frau Haja Judelson *1902 in Riga
Kinder zwei
Rosa Scharfstein *1929 in Riga
Weiterer Lebensweg
Oktober 1941 Internierung im „Großen lettischen Ghetto Riga“
Juli-2. November 1943 schrittweise Auflösung des Ghettos; Einrichtung des Konzentrationslagers Riga-Kaiserwald und verschiedener Betriebslager mit lokaler Kasernierung
25.10. 1943 Aufnahme KL Kaiserwald, Riga, Kasernierung im Außenlager
Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga und seiner Außenlager
Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof
6. – 8.8.1944 1. Großer Transport mit 6382 Juden auf der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig
9.8.1944 Ankunft in Stutthof
13.8.1944 Deportation mit dem Zug aus Stutthof nach Buchenwald
16.8.1944 Ankunft mit 1350 Männern aus Stutthof in Buchenwald
4 Wochen im Quarantänelager im KL Buchenwald, Unterbringung in Wehrmachtspferdeställen und Zelten im „Kleinen Lager“
16.9.1944 Deportation von 350 Juden (Häftlingsnummern 82008-83349) in das Außenlager des KL Buchenwald an der Brüllstraße in Bochum, angegliedert der Geschossfabrik des Bochumer Verein; mit dem Zug von Buchenwald nach Bochum; 18.9.1944 Unterbringung im Barackenlager auf der Brüllstraße nahe dem Bochumer Verein; Zwangsarbeit in der Panzergranaten-Produktion
4.11.1944 schwerster Bombenangriff auf Bochum mit Zerstörung der gesamten Innenstadt
5.-7.11.1944 Lagerhäftlinge als Bombensuchkommando
9.1.1945 Tod im Außenlager Brüllstraße Bochumer Verein
Diagnose der Werksärzte des Bochumer Verein: Herzmuskelschwäche bei Phlegmone des linken Beines, allgemeine Körperschwäche; die Phlegmone ist a.e. Folge einer durch den Bombenangriff erlittenen Verletzung
17.1.1945 Beisetzung auf dem jüdischen Friedhof Bochum, Wasserstraße
Gedenken
Grabstein auf dem jüdischen Friedhof Bochum, Wasserstraße; Gräberfeld V, G22, 29/45
Quellen
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/7021943?s=82837&t=0&p=1
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997
Ein Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins. Aufsätze, Fotos, Dokumente, hrsg. v. VVN-BdA (Kreisvereinigung Bochum), Bochum 2019, 112 S., ISBN: 978-3-931999-25-4
Wolfgang Scheffler, Diana Schulle, Buch der Erinnerung, Die ins Baltikum deportierten Juden 2011