Hans Keller
*6.5.1908 in Saarbrücken
Buchenwald – Häftlingsnummer 348
Häftlingsgruppe zunächst Polizeihäftling; Politisch RD
Religion katholisch
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater Johann Keller
Mutter –
Geschwister–
Beruf Büromaschinenmechaniker
Adressen Saarbrücken, Blumenstraße 12; Gera Teichstraße 11
Heirat ledig
Kinder–
Weiterer Lebensweg
11 Vorstrafen Verkehrs- und Gewerbevergehen, Betrug, Unterschlagung; Heimtücke
Insgesamt 5 Jahre Gefängnis
Verurteilt zu 1 ½ Jahren Gefängnis „Heimtückegesetz“ vom Sondergericht Gera
1 ½ Jahre Gefängnis Ichtershausen
23.9.1939 eingewiesen in das KL Buchenwald von Stapo Weimar; Vermerk DIKAL
13.10.1941 Kdo. 53 a Arbeitserziehungslager
9.12.1941 Kdo. 35 Kartoffelschäler
20.10.1941 von Polit. Abteilung als Politischer Häftling eingestuft; DIKAL gestrichen
zuletzt Block 39
16.9.1944 Transport mit 250 überwiegend französischen Häftlingen Transport in das Buchenwald – Außenlager Eisen- und Hüttenwerke Bochum, Castroper Straße 228. Die Unterkünfte des KZ Außenlagers der Eisen- und Hüttenwerke AG Bochum lagen innerhalb der Werksmauern zwischen der Castroper Straße, der Karl-Lange-Straße und der in das Werk führenden Bahnlinie. Die genaue Lage dieser Unterkünfte unbekannt.
Die Bewachung des Lagers übernahm die zum Außendienst nach Bochum abkommandierte SS-Wache des KZ Buchenwald. Lagerkommandant war SS-Oberscharführer Johann Schmidt.
4.11.1944 schwerster Bombenangriff auf Bochum mit Zerstörung der gesamten Innenstadt und drei Lagerbaracken; 37 Häftlinge sofort und weitere 21 später an den Verletzungen verstorben; die E&W-Werke Bochum bleiben verschont.
Bis Ende November erfolgten die Einäscherungen im Krematorium Essen oder Bochum
Ab 5.12.1944 erfolgt die Beisetzung auf dem jüdischen Friedhof Bochum, Wasserstraße
19. -20.1.1945 Rücktransport von 208 „nicht mehr geeigneten“ Häftlingen, davon 10 aus den EHW nach Buchenwald
18.3.1945 wurden die beiden Bochumer Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, das AL Bochumer Verein und das AL Eisen- und Hüttenwerke AG geräumt
18.3.1945 Auflösung des Außenlagers Brüllstraße, Rücktransport von 1361 Häftlingen nach Buchenwald; angeschlossen werden 632 Männer aus den E&W-Werken.
21. März 1945 Ankunft von 1942 Häftlingen im KL Buchenwald; Unterbringung im Block 48, dann 51
23.3.1945 Kommando Billroda: Im SS-Sonderlager Billroda „Schacht Burggraf“ mussten ab November 1944 mindestens 500 KZ-Häftlinge aus Buchenwald für die Rüstungsindustrie Zwangsarbeit leisten. Untergebracht waren sie an verschiedensten Orten in Bernsdorf und Billroda, unter anderem in Baracken, Scheunen, einem ehemaligen Gasthof sowie im Kino. Nach Berichten kamen mindestens 20 Häftlinge ums Leben. Heute erinnert ein Gedenkstein vor Ort an das Geschehene.
5.4.1945 Himmlers Befehl zur Evakuierung von Buchenwald (47500 Häftlinge);
Rücktransport 7-8. April nach Buchenwald
11.4.1945 Befreiung durch das 37. Panzerbataillon der 4. US-Panzerdivision
8.5.1945 entlassen aus Buchenwald von alliierter Kommission
Gedenken
Quellen
https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/6257641?s=348%20Keller&t=0&p=1
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997
Ein Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins. Aufsätze, Fotos, Dokumente, hrsg. v. VVN-BdA (Kreisvereinigung Bochum), Bochum 2019, 112 S., ISBN: 978-3-931999-25-4
Hubert Schneider, Ungarische Juden als Zwangsarbeiter in Bochum, in: Jan Erik Schulte (Hrsg) Konzentrationslager in Rheinland und Westfalen 1933-1945, Paderborn 2004
Rolf Abrahamsohn, Was machen wir, wenn der Krieg zu Ende ist? Klartext, 2010
Kogon, Eugen, Der SS-Staat, 1974, Verlag Kindler
Gedenkstätte Buchenwald (Hrsg.) Buchenwald – Mahnung und Verpflichtung, VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften 1983