Lang Friedrich
*3.8.1891 in Hof; +auf dem Todesmarsch in Wetterfeld April 2022
Buchenwald – Häftlingsnummer 21000
Häftlingsgruppe BV RD, 26 x straffällig, 13 x wegen Sittlichkeitsvergehen
Religion evangelisch
Staatsangehörigkeit deutsch
Vater –
Mutter –
Geschwister–
Beruf Bierbrauer
Adressen Dessau, Johannisstraße 5
Heirat Johanna Lang
Kinder zwei
Weiterer Lebensweg
26 x straffällig, 13 x wegen Sittlichkeitsvergehen;
1914-1918 Unteroffizier 7. Bayrisches Infanterieregiment, 1.Kompanie
1916 Verschüttung mit Frakturen und Gesichtsverletzungen
Bayrische Verlustlisten Nr. 316 vom 13.6.1916, Seite 16232
1934 „entmannt“ in der Anstalt Bayreuth wegen „Erregung öffentlichen Ärgernisses“
7 Jahre Gefängnis; 5 Jahre Zuchthaus wegen Betrug, Urkundenfälschung, Diebstahl
27.6.1943 verhaftet von Kripo Dessau
18.5.1944 eingewiesen ins KL Buchenwald von Kripo Dessau
15.6.1944 Kdo. 14 Entwässerung
19.6.1944 Kdo. 45 Baukommando I
11.8. 1944 als Häftling auf dem Transport der 100er -Aufbaukolonne von Buchenwald nach Bochum, Aufbau des Außenlagers des KL Buchenwald an der Brüllstraße in Bochum, angegliedert der Geschossfabrik des Bochumer Verein; mit dem Zug von Buchenwald nach Bochum; Unterbringung im Barackenlager auf der Brüllstraße nahe dem Bochumer Verein; Zwangsarbeit in der Panzergranaten-Produktion im Pressbau oder der Geschossdreherei
4.11.1944 schwerster Bombenangriff auf Bochum mit Zerstörung der gesamten Innenstadt und drei Lagerbaracken; 37 Häftlinge sofort und weitere 21 später an den Verletzungen verstorben; die E&W-Werke Bochum bleiben verschont.
19. -20.1.1945 Rücktransport von 208 „nicht mehr geeigneten“ Häftlingen, davon 10 aus den EHW nach Buchenwald
18.3.1945 wurden die beiden Bochumer Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, das AL Bochumer Verein und das AL Eisen- und Hüttenwerke AG geräumt
18.3.1945 Auflösung des Außenlagers Brüllstraße, Rücktransport von 1361 Häftlingen nach Buchenwald; angeschlossen werden 632 Männer aus den E&W-Werken.
21. März 1945 Ankunft von 1942 Häftlingen im KL Buchenwald; Unterbringung im Block 48
5.4.1945 Himmlers Befehl zur Evakuierung von Buchenwald (47500 Häftlinge);
6.-10.4.1945 Die SS beginnt mit der Evakuierung des Konzentrationslagers; etwa 28.000 Häftlinge des Stammlagers und mindestens 10.000 Häftlinge der Außenlager werden auf insgesamt 60 Marschrouten – meist zu Fuß – auf die Todesmärsche getrieben, 12000 (Schätzung) kommen auf diesen Märschen um.
6.4. 1945 von den ca. 6000 Juden im Lager, können etwa 3000 versteckt werden; 3105 Juden werden im Lager zusammengetrieben, in den Werkshallen der DAW (Deutsche Ausrüstungswerke) eingesperrt und Richtung Flossenburg in Marsch gesetzt
7.4.1945 Todeszug nach Dachau verlässt Weimar mit ca. 7000 Häftlingen
10.4.1945 9.280 Insassen haben an diesem Tag Buchenwald in zwei Kolonnen verlassen. Die SS kündigt für den folgenden Tag die vollständige Räumung des Lagers an.
Evakuierung des KL Buchenwald in Güterwaggons nach Theresienstadt, Flossenbürg und Dachau
11.4.1945 Befreiung von Buchenwald durch das 37. Panzerbataillon der 4. US-Panzerdivision
21.4.1945 Tod in Wetterfeld; zunächst flüchtig verscharrt, dann Beisetzung in Wetterfeld, später Umbettung nach Flossenbürg
Exhumiert in Wetterfeld Oberpfalz
Gedenken
Gedenktafeln in Wetterfeld
Quellen
https://collections.arolsen-archives.org/de/search/topic/5-3-2-Tote-55?s=5.3.2%20Tote%2055
Bayrische Verlustlisten Nr.316 vom 13.6.1916, Seite 16232
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997
Ein Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins. Aufsätze, Fotos, Dokumente, hrsg. v. VVN-BdA (Kreisvereinigung Bochum), Bochum 2019, 112 S., ISBN: 978-3-931999-25-4
Hubert Schneider, Ungarische Juden als Zwangsarbeiter in Bochum, in: Jan Erik Schulte (Hrsg) Konzentrationslager in Rheinland und Westfalen 1933-1945, Paderborn 2004
Rolf Abrahamsohn, Was machen wir, wenn der Krieg zu Ende ist? Klartext, 2010
Kogon, Eugen, Der SS-Staat, 1974, Verlag Kindler
Gedenkstätte Buchenwald (Hrsg.) Buchenwald – Mahnung und Verpflichtung, VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften 1983