Frantisek Opichal
*3.12.1897 in Tynecek, Olmütz, Tschechien
Buchenwald – Häftlingsnummer 5608
Häftlingsgruppe politisch Tscheche
Religion ohne
Staatsangehörigkeit Tscheche, Protektorat
Organisation „Maffie“ – 1914-18 Widerstand gegen die k.u.k.Herrschaft
Vater Karel Opichal (1867-1931)
Mutter Frantiska Rajnhelova (1874-1954)
Geschwister elf
Beruf Jurist, Dr. jur.;Finanzbeamter „Kommissär“
Adressen Olmütz, Na Bystricce 11
Heirat 17.9.1921 Marie Oleksakova (1901-1974)
2.Ehe 5.8.1965 Stepanka Coufalova (1900-?)
Kinder drei
Zdenek Opichal 1923 -1962
Tochter Opichal; oo Dostal
Weiterer Lebensweg
15.10.1915 -1918 Corporal in der k.u.k. Armee von Österreich-Ungarn
1919- 3.7.1919 tschechoslowakische Armee
20.6.1944 verhaftet von der Gestapo Olmütz wegen Widerstandsaktivität
Juni – September Gefängnis in Brno, Brünn
29. 9.1944 eingewiesen von Stapo Brünn in das KL Buchenwald; Block 19
27.10.1944 Einzeltransport mit dem vermutlichen Spitzel Köbrich nach Bochum in das Buchenwald – Außenlager Eisen- und Hüttenwerke Bochum, Castroper Straße 228.
4.11.1944 schwerster Bombenangriff auf Bochum mit Zerstörung der gesamten Innenstadt und drei Lagerbaracken; 37 Häftlinge sofort und weitere 21 später an den Verletzungen verstorben; die E&W-Werke Bochum bleiben verschont.
19. -20.1.1945 Rücktransport von 208 „nicht mehr geeigneten“ Häftlingen, davon 10 aus den EHW nach Buchenwald
18.3.1945 wurden die beiden Bochumer Außenlager des Konzentrationslagers Buchenwald, das AL Bochumer Verein und das AL Eisen- und Hüttenwerke AG geräumt
18.3.1945 Auflösung des Außenlagers Brüllstraße, Rücktransport von 1361 Häftlingen nach Buchenwald; angeschlossen werden 632 Männer aus den E&W-Werken.
21. März 1945 Ankunft von 1942 Häftlingen im KL Buchenwald; Unterbringung im Block 51
5.4.1945 Himmlers Befehl zur Evakuierung von Buchenwald (47500 Häftlinge);
6.-10.4.1945 Die SS beginnt mit der Evakuierung des Konzentrationslagers; etwa 28.000 Häftlinge des Stammlagers und mindestens 10.000 Häftlinge der Außenlager werden auf insgesamt 60 Marschrouten – meist zu Fuß – auf die Todesmärsche getrieben, 12000 (Schätzung) kommen auf diesen Märschen um.
6.4. 1945 von den ca. 6000 Juden im Lager, können etwa 3000 versteckt werden; 3105 Juden werden im Lager zusammengetrieben, in den Werkshallen der DAW (Deutsche Ausrüstungswerke) eingesperrt und Richtung Flossenburg in Marsch gesetzt
11.4.1945 Befreiung von Buchenwald durch das 37. Panzerbataillon der 4. US-Panzerdivision
7.5.1945 Entlassung aus Buchenwald durch alliierte Kommission
Gedenken
Quellen
Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000
Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997
Ein Bochumer Konzentrationslager – Geschichte des Buchenwald-Außenlagers des Bochumer Vereins. Aufsätze, Fotos, Dokumente, hrsg. v. VVN-BdA (Kreisvereinigung Bochum), Bochum 2019, 112 S., ISBN: 978-3-931999-25-4
Hubert Schneider, Ungarische Juden als Zwangsarbeiter in Bochum, in: Jan Erik Schulte (Hrsg) Konzentrationslager in Rheinland und Westfalen 1933-1945, Paderborn 2004
Rolf Abrahamsohn, Was machen wir, wenn der Krieg zu Ende ist? Klartext, 2010
Kogon, Eugen, Der SS-Staat, 1974, Verlag Kindler
Gedenkstätte Buchenwald (Hrsg.) Buchenwald – Mahnung und Verpflichtung, VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften 1983