Stillmann Albert

Stillmann Albert

*8.10.1912 in Berlin; ✡ unbekannt

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Arthur Stillmann *11.9.1885 in Stettin; ✡14.5.1960

Mutter Gertrud Modler *22.5.1888 in Warschau; Überlebende

Tante Jenny Stillmann*12.2.1883 in Stettin; oo Effenberger

Cousine Ruth Effenberger *9.10.1919 in Berlin; ✡ 25.11.1940 in Haifa, Untergang der SS PATRIA

Geschwister

Johanna Stillmann *28.7.1917 in Berlin; oo Kunz ✡1.6.1994

Beruf Elektriker, Schlosser;

Adressen Berlin Lichtenberg; Paderborn; Polenzwerder, Eberswalde

Heirat Bertie Bertha Flanzreich *24.11.1920 in Berlin; ✡  Auschwitz

Kinder

Weiterer Lebensweg

3 Jahre Volksschule, 9 Jahre Gymnasium

17.5.1939 bei Minderheiten-Volkszählung

23.6.1939 Vertrag zwischen der RVJD und der Stadt Paderborn zur Errichtung des Umschulungs- und Einsatzlagers Paderborn, Grüner Weg 86; vom Hechaluz wird eine „Aufbaugruppe“ nach Paderborn geschickt

4.8.1939 Albert Stillmann aus Berlin angemeldet im Lager Paderborn

28.5.1940 Bertie Flanzreich (spätere Ehefrau) aus Berlin angemeldet im Lager Paderborn

30.5.1941 Albert Stillmann abgemeldet zusammenn mit Bertie Flanzreich aus Paderborn nach Polenzwerder, Hachscharalager bei Eberswalde; Eisenspalterei

5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Um­be­nen­nung „Jü­di­sches Ar­beits­ein­satz­lager“

November 1942 in Kraft tretendes Gesetz: „Alle im Reich gelegenen Konzentrationslager sind judenfrei zu machen und sämtliche Juden sind nach Auschwitz und Lublin zu deportieren.“

20.2.1943 neue Richtlinien des Reichssicherheitshauptamtes für die „technische Durchführung der Evakuierung“

März 1943 Reichsweite „Fabrikaktion“, alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet und in Konzentrationslager nach Auschwitz und ins „Generalgouvernement“ deportiert

26.2.1943 Zuletzt Zwangsarbeit in der Eisenspalterei im Messingwerk in Eberswalde, Unterbringung Lichtendorfer Straße 4, Werkswohnung „Villa Motz“

27.2.1943 verhaftet in Eberswalde, um Fluchten zu verhindern

1.3.1943 Transport mit Ehefrau Bertie Berlin Auschwitz, 31. Osttransport

3.3.1943 Ankunft und Selektion in Auschwitz; Ernst Michel (Paderborn)berichtet:

„Es gab nun zwei Reihen, beide rückten langsam voran. Männer an eine Seite, Frauen an die andere. … Issy schlurfte neben mir. Er war in Paderborn einer der charismatischen und zuverlässigsten Leiter. Er war dynamisch, optimistisch und stets hilfsbereit. Er war stark wie ein Stier. Er hatte Lilo in Paderborn geheiratet einige Wochen vor unserer Deportation. Sie war bereits auf der anderen Seite. Tränen rannen sein Gesicht hinunter. Ich berührte ihn. Er nickte nur.“

Albert Stillmann eingewiesen in Auschwitz III zum Aufbau des IG-Farben Werkes Buna Monowitz, Häftlingsnummer 104863

1.7.1943 Lagerstrafe in Auschwitz: SK (für Strafkompagnie) und Stockhiebe

„dauernd SK, 25 Stockhiebe – weil er in der Grube Sprengkapsel gefunden u nicht abgeliefert hat

Sommer 1944 Auflösung des Kl Plaszow bei Krakau; Oskar Schindler zieht mit seiner Emaillewaren-und Munitionsfabrik nahe Krakau in seine Heimat nach Mähren; es gelingt ihm, die Arbeiter mitzunehmen und das Außenlager Brünnlitz zum KL Groß-Rosen gehörig zu schaffen

11.4.1945 die Paderborner Chawerim Abraham Matuschak (Nr. 77016) und Hans Nebel (Nr. 77019) und Alfred Stillmann (Nr.77028) auf der Liste der Juden, die aus dem Groß-Rosen-Außenlager Geppersdorf in das Außenlager Brünnlitz, in Schindlers neue Rüstungsfabrik verlegt werden.

18.4.1945 Albert Stillmann mit der Lagernummer 77028 auf der Lagerliste der Lagerverwaltung Brünnlitz mit 1098 Häftlingen

8.5.1945 Nach Bekanntgabe der Kapitulation im Radio verließ die SS-Wachmannschaft auf Aufforderung durch Schindler gewaltlos das Lager.

In Schindlers Fabriken war kein Arbeiter geschlagen oder in Vernichtungslager deportiert worden, keiner starb eines unnatürlichen Todes.

13.5.1945 Offizielles Befreiungsdatum von Brünnlitz durch die Rote Armee

Gedenken

Schindlers Liste

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

http://www.mietek-pemper.de/w/images/c/c1/51-Liste_der_Juden_aus_Geppersdorf_11-4-45a.jpg

https://www.yadvashem.org/yv/en/righteous-linked/stories/pdf/shindlers_list.pdf

https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/130832136?s=Stillmann%201912&t=1108124&p=0

https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_%E2%80%9ESchindlerjuden%E2%80%9C#S

Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, Paderborn, 2000; ISBN3-89498-087-7

Ernest W. Michel, „Promises Kept – Ein Lebensweg gegen alle Wahrscheinlichkeiten“, 2013

Kurt Salinger, Nächstes Jahr im Kibbutz, Paderborn 1998

www.80jahrepogrom.jgpb.de/erwin-angress/

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1168066

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1014220

https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/11260112?s=Flanzreich%201920&t=2575251&p=0

https://yvng.yadvashem.org/nameDetails.html?language=en&itemId=548648&ind=1

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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