Erich Italiener
*11.2.1902 in Berlin; ✡ in Auschwitz
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Heinrich Italiener *1853 in Danzig; Sägemühlenbesitzer; ✡ in Danzig
Heirat der Eltern
Mutter Henrietta Engel *1860; ✡1912
Geschwister
Alice Italiener *1894; ✡1980; oo Friedrich Leibbrant
Beruf –
Adressen Berlin; Paderborn; Bielefeld, Schloßhofstraße 73 a; Hannover, Ellernstraße 16, Judenghettohaus
Heirat –
Kinder –
Weiterer Lebensweg
17.5.1939 in Berlin Reinickendorf, Tegel Strafgefängnis bei Minderheiten-Volkszählung
23.6.1939 Vertrag zwischen der RVJD und der Stadt Paderborn zur Errichtung des Umschulungs- und Einsatzlagers Paderborn, Grüner Weg 86;
22.8.1940 aus Ahrensdorf, Frankenfelde, Jüterbog, Luckenwalde nach Berlin
4.9.1940 aus Berlin angemeldet im Lager Paderborn
19.12.1940 von Paderborn nach Berlin
Das Umschulungs- und Einsatzlager in Bielefeld Schlosshofstraße 73 a
1939 Nachdem zahlreiche, in Bielefeld lebende Jüdinnen und Juden in „Judenhäusern“ zwangseingewiesen wurden, schloss die Reichsvereinigung der Juden in Deutschland (RVJD) mit den jeweiligen Städten Verträge zur Errichtung der Umschulungs- und Einsatzlager in Bielefeld Koblenzer Straße 4 und Paderborn, Grüner Weg 86;
Anfang September entstand für zunächst 36 Praktikanten ein Wohn- und Arbeitslager in der Koblenzer Straße 4 (heute: Artur-Ladebeck Straße 6). Das Haus beherbergte zuvor die Praxis des nach Holland geflüchteten Orthopäden Dr. med. Bernhard Mosberg.
23.3.1940 wegen der räumliche Enge Wechsel von 57 Bewohnern in das Lager in der Schloßhofstraße 73a, einem ehemaligen Gutshof.
Dort bestand auch eine Unterkunft für alte und kranke Jüdinnen und Juden („Siechenheim“) als Einrichtung der RVJD. Vom Lager aus wurden die Männer kolonnenweise bei den Straßen-, Tief- und Gleisbauarbeiten der Fa. Nebelung & Sohn eingesetzt.
1940 erfolgte ein Austausch männlicher Bewohner mit dem Umschulungslager Paderborn; die zionistischen Chawerim wechselten nach Paderborn und umgekehrt. Allein am 9. und 10.Juni 1940 kommen 10 Paderborner in das Lager in der Schloßhofstraße 73a.
30.1.1941 umgemeldet ins Umschulungslager Bielefeld, Schloßhofstraße 73 a
5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Umbenennung „Jüdisches Arbeitseinsatzlager Bielefeld“
14.9.1941 für 5 Tage nach Berlin umgemeldet, dann wieder in Bielefeld gemeldet
im Polizeirevier 152 (Stempel)
Zuletzt im Judenghettohaus Hannover, Ellernstraße 16, Judenghettohaus
23.7.1942 Transport VIII/1 Nr. 310 von Hannover nach Theresienstadt
18.12.1943 Transport Ds Nr. 2139 von Theresienstadt nach Auschwitz
Tod in Auschwitz
Gedenken
–
Quellen
Auszug aus dem Hausbuch Schloßhofstraße des Einwohnermeldeamtes Bielefeld (Signatur: StArchBi, Bestand 104,3 Einwohnermeldeamt, Nr. 1547)
Daniel Hoffmann, Lebensspuren meines Vaters, Wallstein Verlag 2007
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de886256
https://www.statistik-des-holocaust.de/VIII1-16.jpg
https://www.holocaust.cz/de/opferdatenbank/opfer/16705-erich-italiener/
https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/11212462?s=Italiener%201902&t=2575400&p=0
Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, Paderborn, 2000; ISBN3-89498-087-7
Ernest W. Michel, „Promises Kept – Ein Lebensweg gegen alle Wahrscheinlichkeiten“, 2013
Kurt Salinger, Nächstes Jahr im Kibbutz, Paderborn 1998