Herbert Jakob Arndt
*15.6.1910 in Berlin; ✡ 13.7.1943 in Auschwitz
Staatsangehörigkeit deutsch
Religion jüdisch
Vater Eugen Arndt *10.2.1880 in Kamerauofen; ✡29.10.1942 Erschießung in Riga
Mutter Klara Stein * 13.2.1886 in Rybna, Tarnow; ✡29.10.1942 Erschießung in Riga
Geschwister
Charlotte Arndt *3.9.1911 in Berlin; ✡ in Auschwitz
Ella Arndt *6.7.1924 in Berlin; ✡29.10.1942 Erschießung in Riga
Beruf –
Adressen Berlin, Weißensee, Preisestraße(?) 2, Bötzowstraße 28; Jänickendorf; Paderborn
Heirat ledig
Kinder –
Weiterer Lebensweg
17.5.1939 mit den Eltern und beiden Schwestern in Berlin Weißensee bei Minderheiten-Volkszählung
23.6.1939 Vertrag zwischen der RVJD und der Stadt Paderborn zur Errichtung des Umschulungs- und Einsatzlagers Paderborn, Grüner Weg 86;
Herbert Arndt zur Hachschara in Jänickendorf, nähe Landwerk Ahrensdorf
1.8.1940 aus Jänickendorf angemeldet im Lager Paderborn
27.1.1941 abgemeldet aus Paderborn nach Berlin, Weißensee, Preisestraße 2
5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Umbenennung „Jüdisches Arbeitseinsatzlager Paderborn“

26.10.1942 Eltern und Schwester Ella auf dem 22. Osttransport von Berlin nach Riga
29.10.1942 Ankunft in Riga und Massenerschießung des gesamten Transportes in Bikernieki
November 1942 in Kraft tretendes Gesetz: „Alle im Reich gelegenen Konzentrationslager sind judenfrei zu machen und sämtliche Juden sind nach Auschwitz und Lublin zu deportieren.“
20.2.1943 neue Richtlinien des Reichssicherheitshauptamtes für die „technische Durchführung der Evakuierung“
März 1943 Reichsweite „Fabrikaktion“, alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet und in Konzentrationslager nach Auschwitz und ins „Generalgouvernement“ deportiert
Herbert Arndt wohnt zuletzt mit Schwester Charlotte in der Wohnung der Familie Bötzowstraße 28

2.3.1942 Herbert Arndt auf dem 32. Osttransport von Berlin nach Auschwitz

3.3.1943 Schwester Charlotte auf dem 33. Osttransport von Berlin nach Auschwitz
3.3.1943 Ankunft und Selektion in Auschwitz; Ernst Michel (Paderborn) berichtet:
„Es gab nun zwei Reihen, beide rückten langsam voran. Männer an eine Seite, Frauen an die andere. … Issy schlurfte neben mir. Er war in Paderborn einer der charismatischen und zuverlässigsten Leiter. Er war dynamisch, optimistisch und stets hilfsbereit. Er war stark wie ein Stier. Er hatte Lilo in Paderborn geheiratet einige Wochen vor unserer Deportation. Sie war bereits auf der anderen Seite. Tränen rannen sein Gesicht hinunter. Ich berührte ihn. Er nickte nur.“
Herbert Arndt wird eingewiesen in Auschwitz III zum Aufbau des IG-Farben Werkes Buna Monowitz, Häftlingsnummer unbekannt, die Schwester vermutlich unmittelbar nach der Selektion in die Gaskammer geschickt.
13.7.1943 Tod in Auschwitz
Gedenken
Page of Testimony für den Vater Eugen von einem Freund Horst Araham
Quellen
Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1049629
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1023313
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1049462
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1049567
https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1049579
https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_ber_ot32.html
https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_ber_ot22.html
Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, Paderborn, 2000; ISBN3-89498-087-7
Ernest W. Michel, „Promises Kept – Ein Lebensweg gegen alle Wahrscheinlichkeiten“, 2013
Kurt Salinger, Nächstes Jahr im Kibbutz, Paderborn 1998