Katz Abraham

Abraham Katz

*26.1.1919 in Lehrte, Burgdorf; ✡ 28.5.1942 KL Sachsenhausen

Staatsangehörigkeit staatenlos

Religion jüdisch

Vater Judel Julius Katz *27.3.1892 in Wilna; ✡8.12.1961 in Lehrte

Heirat der Eltern 10.12.1913 in Wilna

Mutter Mussa Masha Chabas/Gabasch *5.9.1895 in Wilna; Riga Überlebende

Geschwister

Antonie Toni Katz *13.9.1915 in Wilna; ✡12.7.2005 in Las Vegas; oo Max Rosenberg (1921-1996)

Beruf kaufmännischer Angestellter

Adressen Lehrte, Burgdorf, Bahnhofstrasse 29a, Königstraße 31; Paderborn, Grüner Weg 86 and Friedersdorf, Gut Skaby

Heirat ledig

Kinder –

Weiterer Lebensweg

1917 Masha Katz  im 1. WK 1917 von der deutschen Militärverwaltung Wilnas zur Zwangsarbeit nach Deutschland verpflichtet

18.7. 1921 die Mutter eröffnet ein Bekleidungsgeschäft in der Bahnhofstrasse 29a

Ostern 1925 Einschulung in die Grundschule II; Realschule; Gymnasium Lehrte ohne Abschluss

10.11.1938 Verhaftet mit dem Vater im Novemberpogrom, „Schutzhaft“ in Sachsenhausen;

30.12.1938 Entlassung des Vaters aus Sachsenhausen

31.12.1938 entlassen aus dem KL Sachsenhausen

17.5.1939 mit den Eltern und Schwester Toni Katz in Lehrte bei Minderheiten-Volkszählung

23.6.1939 Vertrag zwischen der RVJD und der Stadt Paderborn zur Errichtung des Umschulungs- und Einsatzlagers Paderborn, Grüner Weg 86;

Sommer 1939 Schwester Toni emigriert nach London

27.9.1939 aus Lehrte angemeldet im Lager Paderborn

17.9.1940 abgemeldet aus Paderborn nach Friedersdorf Haschara Gut Skaby; Gemeinsam mit Abraham Katz ging Ruth Landshut (*28.7.1920 in Allenstein) am 17.9.1940 nach Friedersdorf.

Gemeinsam mit ihm geht Ruth Landshut (*28.7.1920 in Allenstein) nach Friedersdorf

5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Um­be­nen­nung „Jü­di­sches Ar­beits­ein­satz­lager“

Verhaftung in Friedersdorf auf Gut Skaby; ins Polizeipräsidium Potsdam; möglicherweise im Zusammenhang der angekündigten Deportation der Eltern

1.11.1941 Einzeltransport aus Berlin in das KL Sachsenhausen auf Veranlassung der Staatspolizeistelle Potsdam vom 10.10.1941

28.5. 1942 Tod in Sachsenhausen, Konzentrationslager, hingerichtet mit 96 Häftlingen aus dem KL Sachsenhausen sowie weiteren 154 Juden aus Berlin auf persönliche Anordnung von Reichspropagandaminister Joseph Goebbels unter der Regie von „Reichsführer-SS“ Heinrich Himmler als Racheaktion wegen des Brandschlags am 18. Mai 1942 auf die Ausstellung „Das Sowjetparadies“ im Berliner Lustgarten durch die jüdische Widerstandsgruppe um Herbert Baum

Das Schicksal der Eltern

31.12.1938 Schließung des Konfektionsgeschäftes „von Amts wegen“

3.12.1941 Verhaftung in Lehrte, Judenhaus Königstraße 31; Transport  ins Sammellager Lüneburg  mit 7 weiteren Juden aus Lehrte (Selma Horwitz geb. Katz, Ehepaar Weiler und Familie von der Walde)

4.12.1941 42 Juden aus dem Regierungsbezirk Lüneburg nach Hamburg

6.12.1941 Deportation aus Hamburg von 964 Juden nach Riga Skirotawa

9.12.1941 Ankunft in Riga-Skirotawa, Fußmarsch in das Außenlager Jungfernhof

Sommer 1944 Auflösung des KL Kaiserwald, Riga

Juli – September 1944 Transporte der Arbeitsfähigen aus Riga per Schiff nach Stutthof

6.8-9.8.1944 1. Großer Transport mit der „Bremerhaven“ von Riga nach Danzig

9.8.1944 Ankunft der Eltern von Riga in Stutthof, er hebt den Geburtsjahrgang auf 1896 an

10.11.1944 – 26.1.1945 Mutter im Frauenlager Thorn, Außenlager des KL Stutthof

10.11.1944 Mutter Mussa in das Außenlager Thorn AEG Kabelabteilung; vermutlich war sie bereits zuvor in Riga in der AEG Kabelabteilung in der Großen Freiheitsstraße

13.8.1944 Vater von Stutthof nach Buchenwald,

16.8.1944 Ankunft des Vaters in Buchenwald; Unterbringung in Zelten im Kleinen Lager

13.8.1944 Vater von Stutthof nach Buchenwald, Unterbringung zur Quarantäne in Zelten im Kleinen Lager

8.9.1944 Vater ins Außenkommando „Wille“, Hydrierwerk in Tröglitz; bei Auflösung von Tröglitz mit dem Zug nach Theresienstadt „evakuiert“

26.1.1945 Mutter aus dem Frauenlager Thorn, nach Bromberg

27.1.1945 Befreiung von Bromberg durch die Rote Armee

Mai (?)1945 -? Mutter als Küchenhilfe in Bromberg ?; Reise nach England zur Tochter

8.9.1945 Vater in Theresienstadt befreit

Mai 1945 Rückkehr des Vaters nach Lehrte

9.10.1945 Suchanzeige der Schwester Toni Rosenberg aus London für Alfred und die Eltern

August 1947 Rückkehr der Mutter nach Lehrte, nach einem Aufenthalt in England bei der Tochter

Sommer 1948 Eröffnung eines Kurzwarengeschäftes in Lehrte (bis 1961)

August 1949 IRO-Antrag der Eltern auf Unterstützung bei den Reisekosten, um zur Tochter Toni in die USA auszuwandern

17.-22.5.1951 Vater Judel auf der SS QUEEN ELIZABETH von Cherbourg nach New York zur Tochter Toni Rosenberg

8.12.1961 Tod von Judl Katz in Lehrte; anschließende Schließung des Kurzwarengeschäftes

Gedenken

Juli 2012 Stolpersteine in Lehrte, Bahnhofstrasse 29a für Judel, Masha, Toni und Abraham Katz

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/4120315

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/4137268

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de894519

Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 7984); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85

https://www.qrsml.de/stolpersteine/stolperstein-6/

Margit Naarmann, Ein Auge gen Zion, Paderborn, 2000; ISBN3-89498-087-7

Ernest W. Michel, „Promises Kept – Ein Lebensweg gegen alle Wahrscheinlichkeiten“, 2013

Kurt Salinger, Nächstes Jahr im Kibbutz, Paderborn 1998

www.80jahrepogrom.jgpb.de/erwin-angress/

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/86270187

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/86270188

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/79270772

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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