Rosenberg Albert

Albert Rosenberg

*28.11.1874 in Soest; 30.4.1942 nach Zamosc, ✡ Ort und Datum unbekannt

Staatsangehörigkeit deutsch

Vater Benjamin Rosenberg *9.5.1832 in Borgeln, Soest; ✡15.9.1892 in Soest

Mutter Fanny Kirschbaum *1845 in Canstein, Brilon; ✡2.4.1922 in Soest

Geschwister sechs

Emma Rosenberg *22.4.1877 in Soest; ✡1942 in Treblinka

Laura Rosenberg *20.5.1884 in Soest; 1. Ehe Meyer 2. Ehe Albert Issen aus Recklinghausen; Tod 1942 in Riga

Jakob Rosenberg * in Soest; ✡Juli 1942 in Auschwitz; oo Paula Rosenberg (✡1935)

Beruf –

Adressen Bochum, Neustraße 17;  

Heirat Emilie Schmitz *11.2.1878 in Bornheim; ✡ nach April 1942, unbekannt

Kinder

Bruno Rosenberg *18.7.1905 in Bochum; ✡11.4.2001 in Broward, USA; oo 1938 Senta Wassermann (1910-2008)

Käthe Rosenberg *22.8.1908 in Bochum; ✡2.7.2005 in Oakland; gesch. Georg Löwenherz; verh. John Wurtenberg

Enkelin Inge Ruth Löwenherz adopt. Wurtenberg * ca 1930 in Göttingen; oo Meyerson

Weiterer Lebensweg

Volksschule; Gymnasium bis zur Mittleren Reife

Militärdienst als „Einjähriger“ in Wesel

Kaufmannslehre

Ab 1894 ist Albert Rosenberg Verkäufer bei Ferdinand Koppel

1904 Albert Rosenberg und Siegmund Heymann übernehmen die Leitung des Geschäfts

1909 gründet Ferdinand Koppel zur Erinnerung an seine 1909 verstorbene Ehefrau Therese eine Stiftung über 2.000 Mark, deren Zinsen abwechselnd dem dienstältesten Geistlichen der
katholischen, evangelischen und jüdischen Gemeinde für arme erholungsbedürftige Kinder zufließen

1910 Käuflicher Erwerb der Ferdinand Koppel GmbH durch Albert Rosenberg und Siegmund Heymann; der Name„Ferdinand Koppel GmbH“ wird beibehalten; Neubau des Geschäftshauses Hellweg 2
1916 Tod von Ferdinand Koppel
1922 Verkauf des Hauses an Arthur Kronheim, Gustav und Hermann Blumenthal

20.2.1928 Tod von Arthur Kronheim
Umbenennung in „Gebrüder Blumenthal“

23.7.1929 Tochter Käthe heiratet Georg Löwenhardt; Scheidung 1932

Bis 1930 Alfred Rosenberg im Unternehmen leitend tätig

1930 Verkauf des Geschäfts an Adolf Heymann, welcher das Grundstück von Albert Rosenberg anmietet; Umbenennung der Firma in „Heymann & Co.“

1930 bis zur „Arisierung“ 1936 im Unternehmen als Einkäufer und Abteilungsleiter

1936 Entlassung; arbeitslos ohne geregeltes Einkommen, Zuschuss 150 RM von der SG

1938 Übernahme durch die nicht-jüdische Firma Suren („Spezialhaus für Textilwaren“)

17.-24- 9.1938 Sohn Bruno mit Frau Hilde auf der SS NIEUW AMSTERDAM von Rotterdam nach New York

Heimatadresse

9.-10.11.1938 im Novemberpogrom verhaftet; Polizeigefängnis Bochum

80% der Wohnungseinrichtung wird zerstört, Schmuck gestohlen

11.11.1938 zur Steinwache Dortmund; Transport mit dem Zug nach Oranienburg

12.11.1938 Ankunft im KL Sachsenhausen; Häftlingsnummer 11802; Block 38

28.11.1938 Entlassung aus der „Schutzhaft“ im KL Sachsenhausen

Bericht des Sparkassendirektors Kunzke (rückblickend im Jahre 1948):

„Nach der Zerstörung der Synagoge und Schule bot die Jüdische Gemeinde – vertreten durch Herrn Rosenberg, Neustraße, und Dr. Rosenbaum, Rechtsanwalt und Notar – der Sparkasse das Grundstück an. Sie brauchten Geld für ein neues Heim. Den Preisforderungen der Gemeinde wurde entsprochen. Die Sparkasse erlaubte Versammlungen der Gemeinde in dem noch erhalte[1]nen Raum der Schule, der jüdische Hausmeister durfte bis auf weiteres im Haus wohnen.“

31.1.-9.2.1939 Käthe und Tochter Inge Ruth Löwenherz (8 Jahre)  auf der SS WASHINGTON von Hamburg nach New York

17.5.1939 in Bochum mit Ehefrau Emilie bei Minderheiten-Volkszählung

4.8.1939 Zwangsverkauf des Hauses Neustraße 17 an Zahnarzt Dr. Emil Struwe

1940 im Vorstand der SG Bochum

28.4.1942 Deportation in die Turnhalle des Sportvereins „Eintracht“ in Dortmund

30.4.1942 Deportation mit 791 Juden vom Sammellager zum Dortmunder Südbahnhof am Heiligen Weg deportiert nach Zamosc

3.5.1942 Ankunft in Zamosc

Tod nach dem 3.5.1942, Ort und Datum des Todes unbekannt

Weitere Lebensdaten der Familie

29.7.1942 Schwester Emma von Dortmund nach Theresienstadt, Ghetto

29.9.1942 Schwester Emma von Theresienstadt  nachTreblinka

Gedenken

20.8.2008 Stolpersteine für Emilie und Albert Rosenberg in Bochum, Neustraße 17

19.2.2009 Pages of Testimony  für Albert und Emilie von der Enkelin Ruth Meyerson Wurtenberg

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de951724

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de928376

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de951713

https://www.e-b-z.de/fileadmin/ebz/03_Bildungsbereiche/01_Berufskolleg/04_Schulleben/089_090_Rosenberg_Albert_und_Emilie.pdf

Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 6282); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85

Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 6282); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85

Ralf Piorr / Peter Witte (Hg.) Ohne Rückkehr. Die Deportation der Juden aus dem Regierungsbezirk Arnsberg nach Zamość im April 1942; Klartext, Essen 2012

Hubert Schneider, Die Entjudung des Wohnraums: Judenhäuser in Bochum; Münster, 2010

Hubert Schneider, Leben nach dem Überleben: Juden in Bochum nach 1945; LIT Verlag 2014

Gedenkbuch der Opfer der Shoa aus Bochum und Wattenscheid, 2000

Manfred Keller, Spuren im Stein, ein Bochumer Friedhof als Spiegel jüdischer Geschichte, 1997

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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