Engel Leo

Leo Arie Engel

*5.7.1922 in Königsberg; Überlebender

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Oskar Engel ✡?

Mutter Toni Finkelstein ✡ ?

Geschwister

Beruf

Adressen

Heirat

Kinder zwei

Weiterer Lebensweg

8 Jahre Volksschule

17.5.1939 in Spreenhagen, Gut Winkel bei Minderheiten-Volkszählung

September 1939 in Beeskow-Spreenhagen erfasst

15.6.1941 Aufhebung des Pachtvertrags der RVJD für Gut Winkel

5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Um­be­nen­nung der noch bestehenden in „Jü­di­sches Ar­beits­ein­satz­lager“; nach Auflösung von Gut Winkel nach Ahrensdorf

Juli -September 1941 Auflösung des Hachscharalagers Ahrensdorf; Verlegung in das Forsteinsatzlager Bossen Kreis Lebus 14

November 1942 in Kraft tretendes Gesetz: „Alle im Reich gelegenen Konzentrationslager sind judenfrei zu machen und sämtliche Juden sind nach Auschwitz und Lublin zu deportieren.“

20.2.1943 neue Richtlinien des Reichssicherheitshauptamtes für die „technische Durchführung der Evakuierung“

März 1943 Reichsweite „Fabrikaktion“, alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet und in Konzentrationslager nach Auschwitz und ins „Generalgouvernement“ deportiert

8.4.1943 verhaftet im Forsteinsatzlager Bossen Kreis Lebus 14

19.4.1943 auf dem 37. Osttransport als Teil der Fabrikaktion, allein 153 Personen aus dem Landwerk Neuendorf bei Fürstenwalde.

Esther Bejerano erinnert sich:

„Wohin der Zug fuhr, wussten wir nicht. Die Waggons waren überfüllt und wir konnten uns kaum bewegen. Wenn wir mal austreten wollten, mussten wir über die Menschen steigen, um an die Kübel in der Ecke zu gelangen. Die Luft in den Waggons war miserabel und wurde immer schlechter.“

20. 4. 1943 Ankunft in Auschwitz; Notiz im Lagerbuch von Auschwitz:

„Mit einem Transport der RSHA […] sind etwa 1 000 jüdische Männer, Frauen und Kinder eingetroffen. Nach der Selektion werden 299 Männer, die die Nummern 116754 bis 117502 erhalten sowie 158 Frauen, die die Nummern 41870 bis 42027 erhalten, als Häftlinge in das Lager eingewiesen.
Die übrigen 543 Deportierten werden in den Gaskammern getötet.“

Leo Engel wird Häftlingsnummer 116878 in den Unterarm tätowiert

15.1.1945 die Häftlinge in Auschwitz hören den russischen Kanonendonner 30 km aus dem Osten

18.1.1945 Evakuierung aller drei Auschwitz-Lager; ca 10 000 Häftlinge aus Monowitz auf dem Todesmarsch über 42 km von Monowitz nach Nikolai;

Isidor Philipp berichtet:

Theo Lehmann und ich schleppten einen Häftling, einen schwachen jungen Mann, bis Gleiwitz mit. 80 km im tiefen Schnee. Wer sich hinlegte, wurde von den SS-Männern, die auf Motorrädern mit Beiwagen fuhren, erschossen.“

Übernachtung in einer Ziegelei in Nikolai, weitere 25 km bis nach Gleiwitz

21.1.1945 Aufteilung auf verschiedene Transporte

Philipp mit 4000 Häftlingen von Gleiwitz in offenen Güterwaggons Irrfahrt über Tschechien, nach Mauthausen und wieder nach Deutschland

„Von dort begann dann – in offenen Kohlewaggons und bei 15 Grad unter Null – die Fahrt durch Polen, Tschechoslowakei und Österreich zurück nach Deutschland.“

28.1.1945 Ankunft von 3500 Häftlingen, 500 Toten Nordhausen Außenlager des KL Buchenwald KL Mittelbau Dora bei Nordhausen, V2-Produktion

Zwei Tage später waren weitere 600 Häftlinge tot;

unterirdische Flugzeug- und V2-Raketenfabrikation in Dora-Mittelbau

Nach Juni 1945 nach Schweden

Gedenken

Quellen

https://www.statistik-des-holocaust.de/OT37-33.jpg

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/127212883

Anneliese Ora Borinski, Erinnerungen

Herbert Fiedler, Eine Geschichte der Hachschara; Verein Internationale Begegnungsstätte Hachschara-Landwerk Ahrensdorf e.V

Herbert und Ruth Fiedler, Hachschara, Hentrich & Hentrich 2004

http://www.hachschara-ahrensdorf.de/html/body_anfang.html

Naftali-Rosenthal-Ron, Aufblitzende Erinnerungen, Autobiografie; deutsche Übersetzung von Alice Meroz, Berlin 2015

Diethard Aschoff, „Jeden Tag sahen wir den Tod vor Augen“. Der Auschwitzbericht der Recklinghäuserin Mine Winter, in: VZ 94 – 96, 1995 – 97, Hrsg. W. Burghardt, S. 321 – 386

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

Danuta Czech, Lagerbuch von Auschwitz

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/127212883

https://collections-server.arolsen-archives.org/G/SIMS1/SIMS3/02010402/0011/110832145/001.jpg

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/71076336

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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