Friedrich Reichenfeld später EphraIM rAHIN

*5.1.1923 in Wien; ✡ 25.12.2002 in Haifa, Israel
Staatsangehörigkeit Österreich, deutsch
Religion jüdisch

Großeltern Friedrich Reichenfeld und Adelheid Preis
Geschwister keine
Onkel Dr. Isidor Ernst Reichenfeld *15.2.1893 in Wien ✡ 16.4.1955 in Birmingham
Tante Klara Heller *27.3.1897 in Wien; ✡ 21.8.1985 in Islington, London
Cousins
Hans Friedrich Reichenfeld *23.2.1923 in Wien; ✡5.3.2016 in Kanada
Eva Adelheid Reichenfeld *18.6.1925 in Wien; oo Peter Friedrich Friedmann (Frean)
Beruf Praktikant
Adressen Wien, Barawitzkagasse 4; Ahrensdorf; Haifa

Heirat Recha Spira *2.2.1924 in Berlin
Kinder –
Weiterer Lebensweg
4 Jahre Volksschule, 4 Jahre Realgymnasium
Fachschule der chemischen Industrie, die er nach dem Einmarsch der Wehrmacht am 12. März 1938 verlassen muss
September 1938 mit der großen Wiener Gruppe zur Hachschara ins Landwerk Ahrensdorf, Pfadfinderbund Makkabi HaZair
17.5.1939 in Ahrensdorf bei Minderheiten-Volkszählung
Juli 1939 Ankündigung der Alija mit Zertifikaten aus Wien durch Akiba Levinski;
19.7.1939 Pass in Jüterbog ausgestellt


22.7.1939 Antrag auf finanzielle Unterstützung zur Emigration für ihn und seine Mutter Ilona
24.7.1939 Abreise aus Ahrensdorf nach Triest mit Zertifikaten aus Wien; zunächst hieß es nach Balfuria, auf der Überfahrt dann plötzlich Kibbuz Massada
27.7.1939 Abfahrt aus Triest auf dem Linienschiff SS GALILEA
Eva Mittler berichtet:
„Wir sind dann bis zum 24. Juli 1939 in Ahrensdorf geblieben. Und am 24. Juli hat es geheißen, dass unser Schiff nach Palästina in Triest auf uns wartet. Wieder sind wir mit der Bahn nach Triest gefahren. An die Bahn kann ich mich wieder nicht erinnern. Aber an Triest kann ich mich erinnern. Das war auf einem Hügel und man hat das Meer, die Adria, wunderschön gesehen. Das Schiff hat „Galilea“ geheißen.“
31.7.1939 Ankunft von Triest in Haifa
2 Jahre Massada
1947 in Kfar Maccabi
27.4.1947 Einbürgerung in Palästina
Das Schicksal der Eltern
10.11.1938 Vater Alfons Reichenfeld verhaftet im Novemberpogrom, „Schutzhaft“ in Dachau
Januar 1939 Entlassung des Vaters aus dem KL Dachau mit der Auflage, Deutschland sofort zu verlassen: Er flieht über Italien in die Schweiz, wird dort nach Frankreich ausgewiesen und im Mai 1940 nach Einmarsch der Deutschen in Frankreich interniert. Nach Deportation in das Sammellager Drancy am 14.9.1942 mit Transport 32, Zug 901/27 nach Auschwitz Birkenau
Mutter Ilona mit Visum über Moskau nach Shanghai; 1946 von Shanghai nach Palästina zu Sohn Friedrich
Gedenken
15.8.2005 Page of Testimony für Vater Alfons von Cousine Helga Frean-Reichenfeld, London
Quellen
Staatsarchiv Israel, Mandat zur Einbürgerung in Palästina, 1937-1947
Peter W. Lande, Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History
https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316
Anneliese Ora Borinski, Erinnerungen
Herbert Fiedler, Eine Geschichte der Hachschara; Verein Internationale Begegnungsstätte Hachschara-Landwerk Ahrensdorf e.V
Herbert und Ruth Fiedler, Hachschara, Hentrich & Hentrich 2004
http://www.hachschara-ahrensdorf.de/html/body_anfang.html
Naftali-Rosenthal-Ron, Aufblitzende Erinnerungen, Autobiografie; deutsche Übersetzung von Alice Meroz, Berlin 2015
Urs Faes, Ein Sommer in Brandenburg, Suhrkamp 2015
https://objekte.jmberlin.de/person/jmb-pers-12574/Herbert+Sonnenfeld?se=Suche&qps=q%3DSonnenfeld