Gutter Simon

Shimon Gutter

*14.9.1918 in Leipzig; ✡ 10.7.2006 in Roslyn, New York

Staatsangehörigkeit polnisch, staatenlos

Religion jüdisch

Vater Isidor Isser Gutter *25.12.1885 in Chrzanow; ✡ 23.7.1943 in Sobibor

Heirat der Eltern 10.11.1913 in Leipzig

Mutter Helena Chaja Triebwasser *1888 in Rudki; ✡ 23.7.1943 in Sobibor

Geschwister

Anna Gutter *14.9.1913 in Leipzig; oo Moses Vogelhut (*14.7.1908 in Kosnow)

Erna Gutter *29.10.1920 in Leipzig

Manfred Moshe Gutter

Vermutlich Cousin/s/en aus Leipzig

Siegmund Gutter * 1907 in Chrzanow; ✡

Jakob Gutter

Frieda Shulamit Gutter; oo Nakhalon

Beruf Orthopädiemechaniker

Adressen Leipzig, Eutritzscher Strasse 12, Gustav-Adolf-Straße 34

Heirat Eva Gutter *29.4.1923; ✡21.5.2009 in Oakland Gardens, NY

Kinder

Weiterer Lebensweg

23.6.1936 als (Orthopädie-) Lehrling in Leipzig

27.12.1936 Schwester Anna heiratet Moses Vogelhut in Leipzig

Zur Hachschara ins Landwerk Ahrensdorf, Pfadfinderbund Makkabi HaZair

28.10.1938 viele Angehörige der Familien Gutter und Vogelhut nach Zbaszyn abgeschoben, laut Archivkarte auch Simon Gutter

Shimon Gutter ins KL Auschwitz Birkenau deportiert; Häftlingsnummer 69725

15.1.1945 die Häftlinge in Auschwitz hören den russischen Kanonendonner 30 km aus dem Osten

18.1.1945 Evakuierung aller drei Auschwitz-Lager; ca 60 000 Häftlinge;

18.1.1945 Beginn des Todesmarsches mit 400 Frauen von Auschwitz- Birkenau nach Loslau

Auschwitz-Überlebende berichten von der Brutalität der SS-Leute während des Todesmarsches:

Zofia Posmysz:

„Der letzte Tag in Auschwitz war der 18. Januar. Nach drei Tagen und drei Nächten zu Fuß wurden wir in offenen Güterwagen nach Ravensbrück gebracht.“

Asher Aud:

„Wenn wir sind gegangen Totenmarsch, da sind keine Menschen gegangen, da sind nur Skelette gegangen.“

Sigmund Kalinski:

„Wer nicht konnte oder wer zur Seite war, wurde erschossen, bei ungefähr 15 bis 20 Grad minus in unseren Kleidern.“

Isidor Philipp berichtet:

„Wer sich hinlegte, wurde von den SS-Männern, die auf Motorrädern fuhren, erschossen.“

19. – 23.1.1945 Ankunft in den Eisenbahnknotenpunkten Gleiwitz und Loslau. Von Gleiwitz oder Loslau in Güterwaggons zu westlich gelegen Konzentrationslager wie Buchenwald, Ravensbrück

Isidor Philipp berichtet:

„Von dort begann dann – in offenen Kohlewaggons und bei 15 Grad unter Null – die Fahrt durch Polen, Tschechoslowakei und Österreich zurück nach Deutschland.“

Nach Schätzungen starben bei diesen Räumungstransporten von Auschwitz insgesamt zwischen 9.000 und 15.000 Häftlinge.

26.1.1945 Ankunft im KL Buchenwald; Aufnahme in Block 51

22.8.1945 im DP Camp Zeilsheim

1.12.1946 in Gelsenkirchen, Hindenburgstraße 32

29.10.1947 in Gelsenkirchen, Hindenburgstraße 107

Oktober 1950 in Gelsenkirchen, Ahstraße 25

Weiteres Schicksal der Familie

27.12.1938 Flucht der Eltern mit Schwester Erna nach Amsterdam

Schwester Erna Vogelhut mit Ehemann nach Antwerpen

31.8.1940 Schwester Erna Vogelhut mit Ehemann von Antwerpen zu den Eltern nach Amsterdam, Nieuwe Prinsengracht 87

31.5.1943 Eltern erhalten die Albersheim verklaring (Schutz vor Deportation)

17.7.1943 dennoch Deportation der Eltern von Amsterdam nach Westerbork; Baracke 62

20.7.1943 Deportation der Eltern von Westerbork ins KL Sobibor

Gedenken

23.4.1999 Pages of Testimony für die Eltern von Bruder Manfred

Quellen

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de607983

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1551367

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Gutter%201885%22%7D

https://archief.amsterdam/indexen/persons?ss=%7B%22q%22:%22Gutter%20Anna%22%7D

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/67287569

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/67287570

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/67287571

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/129823521

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Anneliese Ora Borinski, Erinnerungen

Herbert Fiedler, Eine Geschichte der Hachschara; Verein Internationale Begegnungsstätte Hachschara-Landwerk Ahrensdorf e.V

Herbert und Ruth Fiedler, Hachschara, Hentrich & Hentrich 2004

http://www.hachschara-ahrensdorf.de/html/body_anfang.html

Naftali-Rosenthal-Ron, Aufblitzende Erinnerungen, Autobiografie; deutsche Übersetzung von Alice Meroz, Berlin 2015

Urs Faes, Ein Sommer in Brandenburg, Suhrkamp 2015

https://objekte.jmberlin.de/person/jmb-pers-12574/Herbert+Sonnenfeld?se=Suche&qps=q%3DSonnenfeld

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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