Hirsch Gerhard

Gerhard Hirsch

*27.9.1916 in Dyck; ✡ Juni 1981 in Oshkosh USA

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Max Hirsch *3.6.1881 in Pakosc ✡5.5.1942 in Kulmhof

Mutter Martha Liebermann *13.11.1884 in Pakosc  ✡ 5.5.1942 in Kulmhof

Geschwister

Hans Hirsch *7.6.1921 in Dyck, Deutschkrone; ✡ 5.5.1942 im Vernichtungslager Kulmhof

Beruf Praktikant

Adressen Dyck; Ahrensdorf; Berlin, Chodowieckistraße 6

Heirat Ilse Katz *9.4.1920 in Berlin; ✡ 1943 in Auschwitz

Kinder

Weiterer Lebensweg

10.11.1938 Vater verhaftet im Novemberpogrom, „Schutzhaft“ in Sachsenhausen

21.12. 1938 Entlassung des Vaters aus dem KL Sachsenhausen; Vater bis zum 21.2.1940 in provisorischem Gefängnis Schneidemühl

17.5.1939 in Berlin Mitte mit Ehefrau Ilse bei Minderheiten-Volkszählung

17.5.1939 Bruder Hans in Spreenhagen, Gut Winkel bei Minderheiten-Volkszählung

17.5.1939 Bruder Hans in Berlin, Friedrichshain bei Minderheiten-Volkszählung

27.-29.10.1941 Bruder Hans mit den Eltern auf dem III. Transport von Berlin ins Ghetto Lodz

5.5.1942 Bruder Hans mit den Eltern ins Vernichtungslager Kulmhof

1.3.1943 Gerhard mit Ehefrau Ilse in der Berliner Fabrikaktion auf Osttransport 31 nach Auschwitz;

er erhält die Auschwitznummer 104775 zur Arbeit in Monowitz

15.1.1945 die Häftlinge in Auschwitz hören den russischen Kanonendonner 30 km aus dem Osten

18.1.1945 Evakuierung aller drei Auschwitz-Lager; ca 60 000 Häftlinge;

18.1.1945 Beginn des Todesmarsches der 10 000 von Auschwitz- Monowitz nach Gleiwitz

Auschwitz-Überlebende berichten von der Brutalität der SS-Leute während des Todesmarsches:

Asher Aud:

„Wenn wir sind gegangen Totenmarsch, da sind keine Menschen gegangen, da sind nur Skelette gegangen.“

Sigmund Kalinski:

„Wer nicht konnte oder wer zur Seite war, wurde erschossen, bei ungefähr 15 bis 20 Grad minus in unseren Kleidern.“

Isidor Philipp berichtet:

„Wer sich hinlegte, wurde von den SS-Männern, die auf Motorrädern fuhren, erschossen.“

19. – 23.1.1945 Ankunft in den Eisenbahnknotenpunkten Gleiwitz und Loslau. Von Gleiwitz oder Loslau in Güterwaggons zu westlich gelegen Konzentrationslager wie Buchenwald, Ravensbrück

Isidor Philipp berichtet:

„Von dort begann dann – in offenen Kohlewaggons und bei 15 Grad unter Null – die Fahrt durch Polen, Tschechoslowakei und Österreich zurück nach Deutschland.“

Nach Schätzungen starben bei diesen Räumungstransporten von Auschwitz insgesamt zwischen 9.000 und 15.000 Häftlinge.

18.1.1945 Evakuierung von Auschwitz; Todesmarsch der 10 000 nach Gleiwitz

22.1.1945 Ankunft von Gerhard in Buchenwald; Unterbringung Block 19

30.1.1945 Gerhard von Buchenwald in das Männeraußenlager Schwalbe V in Berga/Elster

11.4.1945 1.767 KZ-Häftlinge aus Berga evakuiert. 200 nicht Marschfähige per Zug nach Dachau. 1500 Häftlinge auf Todesmarsch, diese Gruppe besteht am 21.4. nur noch aus 850. Später wurden sie in mehrere Gruppen getrennt und teilweise noch bis Theresienstadt getrieben.

Gerhard kommt nach Dachau;

Ende April 1945 1700 Häftlinge aus Dachau mit dem Zug – Endstation Seefeld – Richtung Tirol

Anfang Mai im Ötztal von US-Truppen befreit

1.4.1946 Gerhard im DP-Assembly Center Mittenwald geführt; wohnt in Garmisch, Bahnhofstraße 1

7.8.1952 Ankunft von Gerhard Hirsch mit britischem Flugzeug (BOAC) in New York

Gedenken

Oktober 1990 Pages of Testimony für Hans und seine Eltern von Schwägerin Anni Ruth Hurst-Katz

Quellen

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1073565

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1074070

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1073747

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1074036

https://www.statistik-des-holocaust.de/list_ger_ber_ot1-7.html

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/11236347

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/130831970

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/6100253

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/10661871

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

https://www.aussenlager-buchenwald.de/details.html?camp=15

Passenger and Crew Lists of Vessels Arriving at New York, New York, 1897-1957 (National Archives Microfilm Publication T715, roll 8190); Records of the Immigration and Naturalization Service, Record Group 85

Peter W. Lande,  Jewish „Training“ Centers in Germany, Manuskript von 1978 im Bestand des Centers for Jewish History

https://digipres.cjh.org/delivery/DeliveryManagerServlet?dps_pid=FL4311316

Anneliese Ora Borinski, Erinnerungen

Herbert und Ruth Fiedler, Hachschara, Hentrich & Hentrich 2004

Naftali-Rosenthal-Ron, Aufblitzende Erinnerungen, Autobiografie; deutsche Übersetzung von Alice Meroz, Berlin 2015

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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