Hellmann Ida

Ida Hellmann

*3.8.1914 in Frankfurt; ✡ 1

Staatsangehörigkeit deutsch

Religion jüdisch

Vater Heinrich Hellmann *31.3.1865 in Dietenhofen; ✡24.6.1919 in Frankfurt

Mutter Hanna Neumann *15.2.1876 in Zloczew; ✡ 3.4.1918 in Frankfurt

Geschwister

Markus Hellmann *15.9.1910 in Frankfurt; ✡1943 im Distrikt Lublin; oo Erna Mayer

Mutter a; ✡ 1

Beruf Landwirtsch. Praktikantin

Adressen Frankfurt; Berlin, Treuchtlinger Straße 8; Neuendorf

Heirat ledig

Kinder

Weiterer Lebensweg

17.5.1939 mit in Berlin Schöneberg bei Minderheiten-Volkszählung

19.3.1941 Ida Hellmann ins Landwerk Neuendorf im Sande

5.7.1941 behördliche Anordnung zur Auflösung der Hachschara-Lager; Um­be­nen­nung der noch bestehenden in „Jü­di­sches Ar­beits­ein­satz­lager“

Mai bis September 1941 Auflösung der Hachscharalager Ahrensdorf, Jessen, Havelberg; Verlegung der Chaluzim in das Lehrgut Neuendorf im Sande; nur ein kleiner Teil darf noch im Landwerk selbst arbeiten, die meisten werden zur Zwangsarbeit bei Unternehmen in Fürstenwalde verpflichtet.

2.4.1942 Verhaftung der älteren und der bereits bei der Gestapo zuvor auffällig gewordenen Chaluzim aus Neuendorf und Deportation auf Lastwagen in eine große Turnhalle nach Frankfurt/Oder

3.4.1942 Deportation dieser Neuendorf-Gruppe mit 1009 Personen nach Warschau

10.5.1942 Bruder Markus aus Erfurt mit Frau Erna und Sohn Bernd über Weimar-Leipzig ins Ghetto Belzec

November 1942 in Kraft tretendes Gesetz: „Alle im Reich gelegenen Konzentrationslager sind judenfrei zu machen und sämtliche Juden sind nach Auschwitz und Lublin zu deportieren.“

20.2.1943 neue Richtlinien des Reichssicherheitshauptamtes für die „technische Durchführung der Evakuierung“

März 1943 Reichsweite „Fabrikaktion“, alle noch in Arbeitslagern und kriegswichtigen Betrieben beschäftigten „Volljuden“ werden verhaftet und in Konzentrationslager nach Auschwitz und ins „Generalgouvernement“ deportiert

31.3.1943 Die Belegschaftsliste des Landwerk Neuendorf enthält 96 Männer (drei abwesend) und 76 Frauennamen

7.4.1943 Zustellung der Transportlisten für Neuendorf

10. 4.1943 169 Chawerim aus Neuendorf mit LKW nach Fürstenwalde, von dort mit der Bahn nach Berlin; zu Fuß ins Sammellager ehemaliges jüdisches Altenheim Große Hamburger Straße 26; in Berlin vom Transport zurückgestellt 16 Personen (Geltungsjuden, Juden aus privilegierten Mischehen etc.)

Zwischen dem 10. und 19. April aus dem Sammellager ins Jüdische Krankenhaus Iranische Straße 2; deshalb vom Auschwitztransport (37. Osttransport am 19.4.1943) zurückgestellt. Nach Genesung wieder zurück ins Sammellager Große Hamburger Straße.

11.6.1945 ein Gerichtsvollzieher gibt ihr dort bekannt, dass ihr Vermögen zugunsten des Deutschen Reichs eingezogen wurde. In einer handschriftlichen Notiz vom 23. Juli 1943 jedoch vermerkte ein Mitarbeiter der Finanzbehörden: „Die ausgesiedelte Jüdin Ida Sara Hellmann […] hat nichts hinterlassen.“

16.6.1943 Transport I/96 von Berlin ins Ghetto Theresienstadt mit der Familie von Betriebsleiter Martin Gerson und weiteren Neuendorfer Angestellten


23.10.1944 Transport E t von Theresienstadt ins KL Auschwitz

Gedenken

6.9.1912 Stolperstein für Ida Hellmann in Berlin, Treuchtlinger Straße 8 (Haberlandstraße 3)

Quellen

https://www.bundesarchiv.de/gedenkbuch/de1069810

https://www.stolpersteine-berlin.de/de/treuchtlinger-str/8/ida-hellmann

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/5043798

BILDER & DOKUMENTE – הכשרות החלוץ בגרמניה – דור המשך (hachshara-dor-hemshech.com)

https://yvng.yadvashem.org/ad

Harald Lordick, Das Landwerk Neuendorf: Berufsumschichtung – Hachschara – Zwangsarbeit; in Pilarczyk, Ulrike (Hrsg) Hachschara und Jugendalija, Schulmuseum Steinhorst, 2019

Lore Shelley (Editor), The Union Kommando in Auschwitz, Lanham, New York, London, 1996

Wiehn Erhard (Hrsg) Wer hätte das geglaubt, 2010, Hartung Gorre Verlag

Deutsche Minderheiten-Volkszählung 1939

https://yvng.yadvashem.org/index.html?language=de

Staatsarchiv Israel, Einwanderungslisten

Harald Lordick, Landwerk Neuendorf in Brandenburg, in: Kalonymos, 2017, Heft 2

Esther Bejerano, Man nannte mich Krümel, Curio Verlag 1989

Esther Bejerano, Erinnerungen, Laika Verlag, 2013

Anneliese Ora-Borinski, Erinnerungen 1940 – 1943, Kwuzat Maayan-Zwi, Israel 1970

Diethard Aschoff, „Jeden Tag sahen wir den Tod vor Augen“. Der Auschwitzbericht der Recklinghäuserin Mine Winter, in: VZ 94 – 96, 1995 – 97, Hrsg. W. Burghardt, S. 321 – 386

Video-Interview mit Issy Philipp 1994

Naftali-Rosenthal-Ron, Aufblitzende Erinnerungen, Autobiografie; deutsche Übersetzung von Alice Meroz, Berlin 2015

Danuta Czech, Lagerbuch von Auschwitz

https://collections.arolsen-archives.org/de/document/127212883

Ernest W. Michel, „Promises Kept – Ein Lebensweg gegen alle Wahrscheinlichkeiten“, 2013

Veröffentlicht von Franz-Josef Wittstamm

Geboren 31. Mai 1951 in Recklinghausen Gymnasium Petrinum 1961 bis Abitur1970 Studium der Humanmedizin in Bochum Approbation 1981 Promotion1982 Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie, Intensivmedizin Im Ruhestand seit 2016

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